Auswärtssieg in Ostwestfalen!

Philippe und Kuruçay sichern den Löwen drei Zähler beim SC Paderborn

Endlich wieder ein Dreier! Eintracht feiert am Freitagabend einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg beim SC Paderborn 07! In einer umkämpften Partei gingen die Blau-Gelben durch einen Handelfmeter von Hasan Kuruçay in Führung (59'). Doch die Gastgeber aus Ostwestfalen glichen durch den Sekunden zuvor eingewechselten Adriano Grimaldi blitzschnell wieder aus (61'). Den Schlusspunkt setzten in der Folge aber wieder die Löwen, denn Rayan Philippe vollendete aus kurzer Distanz zum 2:1 und sicherte mit seinem Treffer die drei Zähler für die Eintracht.

Ausgangslage:
Bei den Löwen standen die Zeichen auf Wiedergutmachung. Nach der Niederlage gegen Hansa Rostock war man wieder auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht. Den wollte man bestenfalls mit einem Sieg beim SCP wieder verlassen und so die Konkurrenz erneut unter Zugzwang bringen. Die Gastgeber verweilten unterdessen auf Rang sechs und nahmen den Relegationsplatz in Richtung Bundesliga ins Visier, der nach einem optimalen Spieltagsverlauf und einem Heimsieg gegen die Eintracht rechnerisch möglich war.

Aufstellung:
Eintrachts Cheftrainer Daniel Scherning tauschte nach der Niederlage am vergangenen Spieltag gleich mehrfach durch. Er vertraute nach den Umstellungen der Elf, die auch im Heimspiel gegen Hertha BSC von Anfang an auf dem Feld stand. Für den mit einer Gehirnerschütterung ausfallenden Saulo Decarli kehrte Hasan Kuruçay nach abgesessener Rotsperre zurück in die Startelf. Auch Anderson Lucoqui, Jan Tauer und Anthony Ujah saßen zunächst wieder auf der Reservebank. Für sie sollten es Anton Donkor, Robin Krauße und Johan Gómez gegen die Ostwestfalen richten. Auch SCP-Coach Lukas Kwasniok nahm auf der anderen Seite zwei Veränderungen im Vergleich zum spektakulären 3:3-Remis beim FC Schalke 04 vor. So rotierten Ilyas Ansah und Laurin Curda auf die Bank, es begannen dafür Sebastian Klaas und Calvin Brackelmann.

Die Partie:
Zu Beginn der Begegnung machten beide Teams klar, dass sie an diesem Abend in keinster Weise etwas abzuschenken hatten. Große Möglichkeiten blieben jedoch in der Anfangsphase aus. Ungenauigkeiten und Fehler im letzten Drittel verhinderten Chancen und gaben dem Duell zunächst wenig Spielfluss. Immer wieder schalteten sich die jeweiligen Abwehrreihen in den entscheidenden Situationen ein und unterbanden Abschlussmöglichkeiten. So grätschte Paderborns Visar Musliu entscheidend einen blau-gelben Konter in letzter Sekunde weg (8‘) und auf der anderen Seite klärte Anton Donkor im eigenen Sechzehner souverän gegen Filip Bilbija (16‘). Der erste Abschluss in Richtung Gehäuse gehört den Gastgebern, doch nach einer Ablage von Marcel Hoffmeier auf der rechten Außenbahn, drosch Koen Kostons aus gut 16 Metern im Strafraum der Löwen das Leder auf die Tribüne (19‘). Auch nach 20 Minuten blieb es aber weiter ein Spiel des Mittelfelds, vor dem Tor entfachten beide Mannschaften nicht das Feuer. Dazu gesellte sich eine stabile Defensive der Eintracht und des SCP. Mit voranschreitender Spielzeit nahmen die Hausherren dann aber immer mehr das Heft des Handelns in die Hand. Fast 64 Prozent Ballbesitz sprachen nach einer halben Stunde für diese Entwicklung. So kamen die Paderborner auch vermehrt in die Nähe des Tores von Ron-Thorben Hoffmann und hatten nun auch Chancen auf dem Fuß. Erst setzte Bilbija einen Distanzschuss knapp über das Kreuzeck des Braunschweiger Tores, dann klatschte ein Kopfball von Sebastian Klaas an den Pfosten (25‘/29‘). Die Löwen kamen in der Offensive derweil nicht zu zwingenden Möglichkeiten und verpassten es, sich aus dem Griff des SCP zu befreien. Nach einer halben Stunde sorgte ein langer Ball auf Fabio Kaufmann für Gefahr, doch während des ungefährdeten Sprints in Richtung von SCP-Keeper Pelle Boevink, legte sich der Angreifer das Leder zu weit vor. Dadurch kam der Niederländer zuerst an den Ball und vereitelte den unbedrängten Abschluss von Kaufmann (31‘). Zeitgleich wurde es immer wieder gefährlich in der Hälfte des BTSV, Hoffmann musste wieder ran und parierte stark gegen Klaas zur Ecke (33‘). Mitten in diese Druckphase der Ostwestfalen fiel beinahe das 1:0 für die Löwen: Fabio Kaufmann umkurvte auf der rechten SCP-Seite Calvin Brackelmann und spielte ins Zentrum, wo Rayan Philippe auftauchte und einschieben wollte. Das Bein von Hoffmeier verhinderte den Einschlag und lenkte das Spielgerät knapp am Pfosten vorbei (41‘). Die Paderborner machten ordentlich Druck, die Löwen stemmten sich mit allem dagegen. Torlos ging es in die Katakomben.

Die ersten Spielminuten im zweiten Durchgang glichen dem Anfang der Partie. Wenige Bälle fanden den Weg in den Angriff, viel fand zwischen den Strafräumen statt. In der 53. Minute hatten zuerst die Paderborner die Chance, doch David Kinsombi verpasste knapp am Elfmeterpunkt. Im Gegenzug konterte die Eintracht direkt: Am Ende des schnellen Gegenstoßes zog Gómez ab, traf aber nur das Außennetz (53‘). In der Folge überschlugen sich die Ereignisse. Bei einem Freistoß der Blau-Gelben blockierte Kai Klefisch den Schuss von Hasan Kuruçay mit der Hand. Schiedsrichter Daniel Siebert zog den Videobeweis zu Rate und entschied im Nachgang auf Handelfmeter. Schütze Kuruçay trat selbst an und blieb gegen Boevink eiskalt (59‘). Die Blau-Gelben hatten nun die Führung inne, doch diese hatte leider nicht lange bestand. Ein Fehlpass im Spielaufbau vom Robin Krauße eröffnete dem nur Sekunden zuvor eingewechselten Adriano Grimaldi alle Türen. Vor Schlussmann Hoffmann blieb der Stürmer genauso kühl wie Kuruçay zuvor und stellte den Ausgleich wieder her (61‘). Die Partie nahm daraufhin weiter an Fahrt auf. Sowohl Klaas mit einem Kopfball, als auch Gómez mit einem wuchtigen Schuss scheiterten aus aussichtsreichen Positionen am Zielwasser (64‘/65‘). Auch Hoffmann durfte sich noch einmal auszeichnen, als er nach einer Ecke gegen Klaas auf seinem Posten war und den Gegentreffer verhinderte (71‘). Neun Minuten später klingelte es dann im Tor des SCP und der Braunschweiger Gästeblock tobte! Anton Donkor legte über links gut auf für Rayan Philippe, der aus kurzer Distanz einschob und nach dem verpassten Tor im ersten Durchgang nun endlich zuschlug (80‘)! In den Schlussminuten warf die Elf von Lukas Kwasniok noch einmal alles nach vorne, doch die Eintracht verteidigte mit Mann und Maus und hielt den Sieg letztendlich fest!

Weiter geht es für die Blau-Gelben nach der Länderspielpause. Dann geht es ins Heimspiel gegen die SV Elversberg im EINTRACHT-STADION (30. März, 13 Uhr).

Das Spiel im Stenogramm:

Paderborn
Boevink – Brackelmann (S.Conteh, 86‘), Bilbija, Kinsombi (C), Kostons (Ansah, 78‘), Musliu, Obermair, Klaas, Klefisch (Grimaldi, 60‘), Zehnter (Leipertz, 78‘), Hoffmeier.

Eintracht
Hoffmann – Ivanov, Bicakcic, Philippe (Ujah, 84‘), Rittmüller, Donkor, Helgason (Nikolaou, 90‘), Kuruçay, Kaufmann (Tauer, 84‘), Krauße (C) (Griesbeck, 90‘), Gómez (Krüger, 68‘).

Tore:
0:1 Kuruçay (59‘/Handelfmeter)
1:1 Grimaldi (61‘)
1:2 Philippe (80‘)

Gelbe Karten:
Klefisch (5) – Ivanov (5), Nikolaou

Schiedsrichter:
Daniel Siebert

Zuschauer in der Home Deluxe Arena:
15.000 (ausverkauft)

Fotos: imago images/Christian Schroedter

26. Spieltag: SC Paderborn 07 - Eintracht