Kein Weg nach oben und unten

Die SpVgg Greuther Fürth in der Vorschau

Das Tabellenmittelfeld ist das aktuelle Zuhause der Gastgeber aus dem Frankenland. Und dabei wird es auch bleiben, denn punktemäßig steht der kommenden Gegner der Eintracht im Niemandsland des Tableaus. Kein Weg führt in den Aufstiegs- und kein Weg führt in den Abstiegskampf. Aufgeben ist aber trotzdem keine Devise, denn es gibt noch Punkte zu verteilen und die wollen die Fürther sichern. Das Kleeblatt in der Vorschau.

Matchfacts:

  • Die Spielvereinigung beendete am vergangenen Wochenende eine Serie von sechs Auswärtsniederlagen am Stück. Gegen die Eintracht wollen die Franken das erste Mal seit Januar wieder das zweite Mal in Folge als Sieger vom Platz gehen.
  • Fürths Coach Alexander Zorniger hat noch nie gegen die Löwen verloren. 2014/2015 siegte er bereits als Cheftrainer von RB Leipzig in der 2. Bundesliga gegen die Braunschweiger. Am Ronhof hat die Eintracht übrigens zuletzt 2015 gewonnen, die Gastgeber spielten damals nach einer frühen Roten Karte für Ex-Löwe Marco Caligiuri bereits nach sieben Minuten in Unterzahl (2:1-Erfolg für den BTSV).
  • Sebastian Griesbeck trifft auf seinen Ex-Verein. Er bestritt in seinen zwei Jahren beim Kleeblatt 29 Bundesliga- und 26 Zweitligapartien für die Fürther. Stand er als Gegner für die Hausherren auf dem Feld, lief es zumeist für "Griese": Mit dem 1. FC Heidenheim hat der Defensivakteur in neun Duellen in der 2. Bundesliga 18 Punkte gegen die Spielvereinigung gesichert.
  • Nur der SC Paderborn 07 und Fortuna Düsseldorf sicherten sich nach einem Rückstand in der laufenden Spielzeit bisher mehr Zähler als Fürth. Bei 19 Rückständen sprangen bei den Franken bis dato vier Siege und drei Remis heraus. Im Vergleich zu diesen 15 Punkten stehen die Braunschweiger aktuell bei elf.
  • Die Schlussviertelstunde bietet bei beiden Teams wenig Torspektakel. Ligaweit traf im Zeitraum von der 75. bis zur 90. Spielminute nur der 1. FC Magdeburg weniger als die Eintracht (viermal). Doch auch die Fürther konnten in dieser Phase ihrer Duelle nur ein Tor mehr als die Löwen erzielen (fünf).

Unter Beobachtung

  • Branimir Hrgota
    Der Kapitän und Doppelpacker gegen Wiesbaden kämpft mit Armindo Sieb um die Krone auf der internen Torschützenliste (zehn Buden). Der 31-Jährige hat bereits Erfahrung aus 138 Bundesliga-Einsätzen auf dem Buckel und steht nun kurz vor seinem 168 Pflichtspiel für Fürth. Für die Spielvereinigung kommt er derweil auf 58 Treffer in seiner Karriere. Zudem kickte er auch bereits dreimal für die schwedische Nationalmannschaft und konnte mit Eintracht Frankfurt 2018 den DFB-Pokal gewinnen.
  • Armindo Sieb
    Auch ihm gelang wie Hrgota am vergangenen Wochenende in der Brita-Arena ein Doppelpack. Bereits 2022 kam der geborene Hallenser (an der Saale) aus der Jugend des FC Bayern München zum Kleeblatt und entwickelte sich prächtig. Die Bayern sicherten sich zugleich eine Weiterverkaufsgebühr für den Stürmer, der mit 21 Jahren und aktuell elf Treffern regelmäßig seinen Torriecher unter Beweis stellt.
  • Dennis Srbeny
    Beim Auswärtserfolg gegen Wiesbaden steuerte der Angreifer gleich drei Torvorlagen bei. An den 30 Spieltagen zuvor gelang dem 29-Jährigen nur ein Tor bei der 1:4-Heimniederlage gegen die SV Elversberg. Zuletzt stand er dreimal in der Startelf, nachdem er im Laufe der Saison immer mal wieder zwischen Bank und Anfangsformation rotierte.
  • Jonas Urbig
    Der Schlussmann der Fürther ist ein wichtiger Rückhalt für das Team. Zwar kassierte Urbig bereits 45 Gegentore, doch nur drei Keeper spielten in dieser Spielzeit der 2. Bundesliga häufiger zu Null, als der vom 1. FC Köln ausgeliehene Torhüter (neunmal).

Der Coach:
Alexander Zorniger verlängerte im November seinen Vertrag am Ronhof bis Sommer 2026. Nachdem der heute 56-Jährige 2009 seinen ersten Job im Profifußball als Co-Trainer von Markus Babbel beim VfB Stuttgart ergatterte, wurde er Jahrgangsbester des 58. Fußball-Lehrer-Lehrgangs (2011/2012) an der Hennes-Weisweiler-Akademie. Über die SG Sonnenhof Großaspach, wo er knapp den Aufstieg in die 3. Liga verpasste, brachte ihn dieser Erfolg bei RB Leipzig auf den Radar, wo er mit den Roten Bullen zunächst in die 3. Liga und dann auch in die 2. Bundesliga aufstieg. Nach einem kurzzeitigen Engagement beim VfB Stuttgart sowie zwei Auslandsaufenthalten bei Bröndby IF und Apollon Limassol kehrte der Cheftrainer 2022 zurück nach Deutschland und rettete die zu diesem Zeitpunkt auf Platz 18 rangierenden Fürther vor dem Absturz in Liga 3. In bisher 54 Partien kommt Zorniger auf einen Punkteschnitt von 1,49 Zähler pro Partie.

Die Lage:
Sprichwörtlich geht es für die SpVgg Greuther Fürth nur noch um die "Goldene Ananas". Doch da man noch gegen die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller spielt, ist ein entspanntes Auslaufenlassen der Saison nicht erwünscht. "Wir wollen uns zum einen nichts vorwerfen lassen Richtung Abstiegskampf und zum anderen uns im Heimspiel etwas Gutes tun. In einer Runde, in der wir den einen oder anderen Punkt mehr haben sollten und könnten", erklärte Zorniger vor der Partie gegen die Eintracht am Samstag. Mit dem starken Comeback der Fürther am vergangenen Wochenende in Wiesbaden, bei dem man einen 0:2-Rückstand noch drehte, zeigte die Mannschaft aus dem Frankenland genau diese Mentalität. Diese ist auch weiter nötig, denn nach den Blau-Gelben warten noch der 1. FC Magdeburg und Schalke 04 auf die Spielvereinigung. Gegen die Löwen fehlt nun aber zunächst Mittelfeldmann Simon Asta gelbgesperrt, bis auf eine Ausnahme stand er in dieser Saison immer in der Startelf. Wie genau die Gastgeber auftreten werden, lässt auch Eintracht-Coach Daniel Scherning mit Fragezeichen zurück: "Es ist eine Mannschaft, die schon weiß, in welcher Liga sie nächstes Jahr spielen wird. Das bedeutet Planungssicherheit und auch, dass sie personell nicht ganz greifbar sind. Wen stellen Sie auf? Vielleicht auch schon im Hinblick auf nächstes Jahr? Die Situation, in der sie sind, macht sie vielleicht auch so ein bisschen unberechenbarer."

Foto: DFL/Getty Images/Sebastian Widmann