Keine Punkte gegen Düsseldorf

Eintracht verliert Heimspiel gegen Fortuna mit 1:4

Im Flutlicht-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf musste sich die Eintracht an diesem Freitagabend mit 1:4 (0:2) geschlagen geben. Ein Doppelschalg von Christos Tzolis (12') und Vincent Vermeij (15') bracht die von Marc Pfitzner trainierten Löwen früh in Rückstand und unter Zugzwang. Zwar konnte Florian Krüger in der 59. Minute zwischenzeitlich den Anschluss wieder herstellen, doch Jamil Siebert sorgte mit seinem Kopfballtreffer nur fünf Minuten darauf wieder für den alten Abstand. Zu einem erneuten Comeback kamen die Blau-Gelben nicht mehr. In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte erhöhte Ao Tanaka gar noch auf 1:4 (90'+8). Somit blieb am Ende die Heimniederlage gegen die Rheinstädter bestehen.

Ausgangslage:
Bei den Löwen gab es unter der Woche Veränderung an der Seitenlinie: Die Eintracht trennte sich von Chef-Trainer Jens Härtel und seinem Co Ronny Thielemann. Interimsweise übernahm der zweite Co-Trainer und eigentliche U23-Coach Marc Pfitzner zusammen mit Marcel Goslar das Team für dieses Flutlicht-Heimspiel und das anstehende Niedersachsen-Derby die Leitung der Profis. Heute sollte es gegen eine starke Fortuna aus Düsseldorf einen weiteren Lichtblick im Tabellenkeller geben. Dabei ging es nicht nur um die drei Punkte, sondern laut Pfitzner auch darum, dass die blau-gelben Akteure ihr “Herz auf dem Platz lassen“. Die Gäste sorgten derweil am vergangenen Wochenende für Furore, als sie einen 0:3-Rückstand gegen den 1. FC Kaiserslautern noch in einen 4:3-Heimsieg verwandelten. Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg, sollte gegen die Löwen nun sogar der zweite in Folge eingefahren werden.

Aufstellung:
Gleich sieben Veränderungen führte Trainer Marc Pfitzner in der Startaufstellung durch. Luc Ihorst kehrte das erste Mal in der neuen Spielzeit für Kaan Caliskaner als Sturmspitze von Beginn an zurück. In der Defensive starteten Brian Behrendt und Hasan Kuruçay für Robert Ivanov und Saulo Decarli. Zudem durften sich Maurice Multhaup, Fabio Kaufmann und Jan-Hendrik Marx über einen Einsatz in der Anfangsformation freuen, dafür nahmen Youssef Amyn, Thórir Helgason und Danilo Wiebe auf der Bank Platz. Ebenso draußen blieb Sebastian Griesbeck, der durch den wiedergenesenen Kapitän Jannis Nikolaou im zentraldefensiven Mittelfeld ersetzt wurde. Der unter der Woche nach neun Jahren zurückgekehrte Ermin Bičakčić saß unterdessen direkt auf der Reservebank. Bei der Fortuna laß sich die Startelf auf der anderen Seite deutlich unkomplizierter. Die Rot-Weißen wurden von Coach Daniel Thioune genauso auf das Feld geschickt, wie am vergangenen Spieltag gegen den FCK.

Die Partie:
Während die Blau-Gelben direkt zu Beginn ins Gegenpressing gingen und die Gäste sofort unter Druck setzten, probierten die Rheinstädter das Spiel im Ballbesitz zu beruhigen und ihre eigenen Angriffe mit Bedacht aufzubauen. Die erste dicke Chance bot sich der Fortuna dann nach sechs Minuten aufgrund eines Stellungsfehlers in der Braunschweiger Defensive. Vincent Vermeij tauchte frei von Ron-Thorben Hoffmann auf, doch verzog aus bester Position dann deutlich links am Gehäuse vorbei (6‘). Die Eintracht spielte unterdessen mutig nach vorne, doch die Düsseldorfer bestraften jeden noch so kleinen Fehler auf brutale Art und Weise. Nach einer Ecke für die Gäste stieg Verteidiger Jordy de Wijs am höchsten und legte das Spielgerät auf den zweiten Pfosten, wo Christos Tzolis den Fuß hinhielt und das Leder aus kürzester Distanz in den Maschen unterbrachte (12‘). Der frühe Rückstand tat weh. Die Jungs von der Oker hatten sich noch nicht von dem Gegentor erhohlt, da lag der Ball bereits ein zweites Mal im Netz. Angreifer Vincent Vermeij bekam im Löwen-Strafraum einen Steckpass von Torschütze Tzolis serviert und blieb am linken Eck des Fünfmeterraums eiskalt (14‘). Schlechter hätte es nach einer Viertelstunde kaum laufen können. Die Löwen änderten ihre Spielweise allerdings nicht, blieben weiter aktiv und suchten Wege, um Gefahr zu erzeugen. Eine erste Annäherung erfolgte dann über Fabio Kaufmann, der im Zentrum Luc Ihorst fand. Doch der direkte Abschluss des Stürmers am ersten Pfosten wurde durch Jamil Siebert in letzter Sekunde per Grätsche zur Ecke geklärt (22‘). Die Eintracht bekam von der Fortuna nun mehr den Ball überlassen, Düsseldorf wartete auf Konter. Bei gegnerischem Ballbesitz zog es die Löwen unterdessen bis in die eigene Hälfte. Düsseldorf probierte trotz der tiefstehenden Blau-Gelben weiter Nadelstiche zu setzen, Felix Klaus drosch das Spielgerät aber über den Querbalken (35‘). Den Willen konnte man der Pfitzner-Elf nicht absprechen, doch im Angriff verpassten sie immer wieder wirkungsvolle und zielstrebige Aktionen. Die ganz großen Möglichkeiten blieben bei den Hausherren im ersten Durchgang aus.

Zur Pause brachte Marc Pfitzner neben Johan Gómez auch Sidi Sané für Fabio Kaufmann und Luc Ihorst in die Partie. Der 20-jährige Sané kam damit nach seiner Bänderverletzung in der Sommervorbereitung zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für die Eintracht. Die erste Chance hatten dann auch die Gastgeber auf dem Fuß. Ein Schuss von Maurice Multhaup von der Strafraumgrenze rauschte knapp am Pfosten vorbei (51‘). Auch eine Doppelchance von Florian Krüger und Gómez ließ die Eintracht liegen und konnte nicht für den Ausgleich sorgen. Beim Flachschuss von Krüger war zuerst Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier zur Stelle, den Abpraller vom Schlussmann setzte Gómez dann deutlich über das Tor (55‘). Zwar jubelte erneut kurz darauf der Gäste-Anhang, doch beim Treffer von Tzolis stand im Vorhinein Vincent Vermeij im Abseits, weshalb Schiedsrichter Alt das Tor wieder zurücknahm (57‘). Statt des dritten Tores folgte nur Sekunden später der blau-gelben Anschluss: Jan-Hendrik Marx verlängerte auf der rechten Außenbahn auf Maurice Multhaup, der flach querlegte und am zweiten Pfosten Florian Krüger fand. Dieser hatte aus sechs Metern keine Mühe den Ball einzuschieben (59‘). Statt des nun erhofften Sturmlaufs folgte nur fünf Minuten später die erneute Ernüchterung. Jamil Siebert setzte sich bei einem Freistoß gegen Jannis Nikoloau durch und köpfte zum 1:3 aus Löwen-Sicht ein. Der alte Abstand war wieder hergestellt und es sollte fast noch dicker kommen. Erneut lag das Leder im Tor der Löwen, als Ao Tanaka Shinta Appelkamp auf die Reise schickte. Nach einem Doppelpass mit Vermeij war der 22-Jährige dann vor Hoffmann freigespielt und hob den Ball über den Torhüter in den Kasten (67‘). Doch nach dem sich der Videoschiedsrichter einschaltete, wurde der Treffer nach der Überprüfung von Referee Alt wieder einkassiert. Eine Viertelstunde vor Schluss kehrte dann Ermin Bičakčić für die Eintracht zurück. Der Verteidiger ersetzte Robin Krauße und schnürte das erste Mal seit neun Jahren wieder die Schuhe für die Löwen (75‘). Willkommen zurück, Ermin! Doch auch mit dem bosnischen Nationalspieler sollte der Mannschaft aus Braunschweig nicht mehr viel gelingen. Stattdessen erhöhte Ao Tanaka doch gar noch für die Gäste auf 1:4 (90‘+8). Der Schlusspfiff nach neun Minuten Nachspielzeit besiegelte die zwei Heimniederlage in Folge.

Die Eintracht reist damit am kommenden Sonntag zum Niedersachsen-Derby nach Hannover. Anstoß in der Heinz von Heiden Arena ist dann 13.30 Uhr.


Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou (C), Multhaup (Amyn, 75‘), Krüger, Ihorst (Gómez, 46‘), Donkor, Marx, Kuruçay (Decarli, 83‘), Behrendt, Kaufmann (Sané, 46‘), Krauße (Bičakčić, 75‘).

Düsseldorf
Kastenmeier (C) – Tanaka, Engelhardt, Tzolis (Jastrzembski, 90‘), Vermeij, Klaus (Niemiec, 76‘), Iyoha, Siebert, Appelkamp (Gavory, 76‘), M. Zimmermann (Uchino, 90‘), De Wijs.

Tore:
0:1 Tzolis (12‘)
0:2 Vermeij (15‘)
1:2 Krüger (59‘)
1:3 Siebert (64‘)
1:4 Tanaka (90‘+8)

Gelbe Karten:
Kuruçay, Marx / Iyoha

Schiedsrichter:
Patrick Alt

Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
19.333

Fotos: Agentur Hübner

11. Spieltag: Eintracht - Fortuna Düsseldorf