Späte Niederlage in Rostock

Eintracht verliert mit 0:1 beim F.C. Hansa

Die Löwen müssen weiter auf ihre ersten Zähler auf fremdem Platz warten. Am 8. Spieltag gab es bei Hansa Rostock eine bittere 0:1 (0:0)-Niederlage im Ostseestadion. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte machten die Blau-Gelben im zweiten Durchgang offensiv das Spiel und drängten die Rostocker in die Verteidigung. Kurz vor dem Ende war es dann Jasper van der Werff, der nach einer Ecke spät für die Hausherren einköpfte (87'). 

Ausgangslage:
Das Warten auf die ersten Punkte in der Fremde sollte für die Eintracht im Ostseestadion ein Ende finden. Bisher blieben die Blau-Gelben auswärts in dieser Saison ohne Zähler. Gegen die Rostocker, die drei Niederlagen in Serie einstecken mussten, sollte nun endlich der Knoten platzen. „Es gilt diese Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen zu verändern und den Zopf, den man hinter sich herzieht, abzuschneiden“, erklärte Coach Jens Härtel auf der Pressekonferenz unter der Woche. Der Gegner wollte seinerseits wieder zurück auf die Siegerstraße finden. Vor allem die zuletzt frühen Gegentore kosteten dem FCH und Chef-Trainer Alois Schwartz bei den Niederlagen gegen Düsseldorf und Kaiserslautern Punkte. Gegen die Löwen sollte nach einer Umstellung im Training auch der Umschwung in den Spielen folgen.

Aufstellung:
Jens Härtel setzte bei der Aufstellung auf fast exakt dieselbe Mannschaft, die auch gegen den 1. FC Nürnberg am vergangenen Wochenende einen Punkt holte. Einzig und allein Kaan Caliskaner kam zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison. Er ersetzte den bereits an der Schulter operierten Anthony Ujah positionsgetreu in der Offensive. Die Rostocker tauschten unterdessen im Vergleich zur Auswärtspartie in Kaiserslautern am vergangenen Wochenende gleich dreimal durch. Svante Ingelsson, Alexander Rossipal und John Patrick Strauß durften bei den Hausherren für Jonas David, Nico Neidhart und Janik Bachmann beginnen.

Die Partie:
Von Beginn an gingen beide Teams zunächst schwungvoll zu Werke. Auf einen Distanzschuss von Anton Donkor nach einer geklärten Ecke, der sein Ziel nur knapp rechts verfehlte (3‘), folgte ein wuchtiger Abschluss von Hansas Kevin Schumacher. Sein Geschoss aus der linken Hälfte des Strafraums landete allerdings am Außennetz des Braunschweiger Gehäuses (4‘). Die Anfangsphase des Duells war ebenfalls geprägt von kleinen Nickligkeiten und Fouls, die Schiedsrichter Daniel Siebert auch konsequent abpfiff. Nach einer Viertelstunde waren es dann die Gastgeber, die als erste direkt das 1:0 auf dem Fuß hatten. Juan José Perea war nach einem Zuspiel von Junior Brumado und John Patrick Strauß frei durch, scheiterte allerdings mit einem Lupfer am starken Ron-Thorben Hoffmann, der sich vor dem Stürmer aufbäumte (15‘). Kurz darauf waren die Blau-Gelben dann im Glück. Nach einem Ballverlust von Jannis Nikolaou an Sebastian Vasiliadis im Aufbauspiel sprang das Spielgerät zu Perea, der vom klärungswilligen Robert Ivanov angeschossen wurde. Vom Bein des Kolumbianers suchte der Ball den Weg Richtung Tor, nur der Pfosten verhinderte bei der Aktion Schlimmeres (18‘). Die kurze Druckphase der Rostocker nutzte dann allerdings auch die Eintracht für eine große Chance. Eine kurzausgeführte Ecke fand Fabio Kaufmann vor dem Tor von Rostocks Keeper Markus Kolke. Der flache Schuss des Offensivakteurs schnellte allerdings am Kasten der Gastgeber vorbei (23‘). Auch ein nur Sekunden darauffolgender Schuss von Kaan Caliskaner aus guten 20 Metern verpasste sein Ziel (23‘). Während der Ballbesitz im ersten Durchgang überwiegend bei den Rostockern lag, suchte die Härtel-Elf weiterhin den Weg nach vorne. Caliskaner dribbelte sich nach etwas mehr als einer halben Stunde über die linke Außenbahn in Hansas Gefahrenzone und tunnelte dabei Verteidiger Damian Roßbach. Anschließend war dann der Winkel für einen Schussversuch zu spitz, weshalb der Angreifer nochmal ins Zentrum abgab. Am zweiten Pfosten rauschte dann Fabio Kaufmann heran, schaffte es aber nicht mehr den Ball im fast leeren Tor unterzubringen. Die bis zu diesem Zeitpunkt dickste Chance auf Seiten der Löwen führte nicht zur Führung (33‘). Auch als Rostocks Kolke nach einem langen Ball auf Florian Krüger aus seinem Kasten gestürmt kam und sich dabei verschätzte, verfehlte Krüger mit dem Spielgerät aus 30 Metern den ersten Treffer des Tages (36‘). Nach einer kurzen Erholungspause war nun wieder Elan in der Begegnung. Kurz vor der Pause zeigte dann Hoffmann wieder seine Klasse zwischen den Pfosten, als er nach einem Kopfball von Roßbach klasse reagierte und den Rückstand verhinderte (40‘). Eine umkämpfte und chancenreiche erste Hälfte endete damit torlos.

Ohne Wechsel ging es dann in die zweite Halbzeit. Das erste Ausrufezeichen setzte dann die Eintracht, die immer besser in die Partie fand. Erst wurde die Möglichkeit vom umtriebigen Caliskaner per Grätsche geblockt (53‘), dann suchte auch Sebastian Griesbeck seine Chance auf sein erstes blau-gelben Pflichtspieltor, zielte aber rechts vorbei (54‘). Auf der Gegenseite klärte der Defensivakteur dann entschieden gegen Schumacher, der von Ingelsson nur wenige Meter vor dem Tor gut in Szene gesetzt wurde (60‘). Die Löwen erhöhten den Druck, waren in dieser Phase des Duells deutlich feldüberlegener als die Hausherren. Im Abschluss fehlte aber noch die nötige Präzision. Immer wieder war ein Körperteil eines Hansa-Verteidigers dazwischen und bereinigte die Gefahr. So auch bei einer Flanke von Kaufmann, die im Zentrum an der Grenze des Fünfmeterraums Johan Gómez erreichte. Roßbach warf sich jedoch gerade noch dazwischen (64‘). Mit einem Doppelwechsel probierten beide Teams nochmal frischen Wind in das Aufeinandertreffen zu bringen. Youssef Amyn und Rayan Philippe machten offensiv auch gleich mit. Der Franzose kam gleich in zwei aussichtsreiche Abschlusspositionen, konnte aber nicht mehr draus machen (74‘). Neun Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit durften wir nach langer Verletzungspause auch Luc Ihorst zurück auf dem Feld begrüßen. Schön, dass Du wieder da bist, Luc! Doch in der 87. Minute folgte dann der Schock. Nach einer längeren Phase ohne große Offensivaktionen sorgte eine Standardsituation fast aus dem Nichts für den Treffer des Tages. Der FCH brachte über Rossipal die Ecke in den Sechzehner der Löwen, wo Jasper van der Werff hochstieg und zur späten Führung einköpfte (87‘). Danach blieb kaum noch Zeit für eine Antwort, die leider nicht mehr folgen sollte.

Kopf hoch, Männer! Die Eintracht erwartet nun den SC Paderborn 07 am kommenden Sonntag im Heimspiel an der Hamburger Straße (Anpfiff 13.30 Uhr).

Das Spiel im Stenogramm:

Rostock
Kolke (C) – Roßbach, Dressel, Schumacher, Ingelsson (Pröger, 68‘), Perea (Hinterseer, 90'), Vasiliadis (David, 90'), Rossipal, van der Werff, Strauß, Junior Brumado (Fröling, 68‘).

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou (C), Ivanov, Krüger (Amyn, 69‘), Donkor, Wiebe, Griesbeck, Caliskaner (Ihorst, 81‘), Kaufmann (Philippe, 69‘), Krauße, Gómez (Helgason, 81‘).

Tore:
1:0 van der Werff (87‘)

Gelbe Karten:
Rossipal, Strauß, David / Ivanov

Schiedsrichter:
Daniel Siebert

Zuschauer im Ostseestadion:
25.600

Fotos: imago images/Fotostand

8. Spieltag: Hansa Rostock - Eintracht