Der 1. FC Magdeburg im Fokus

Der frisch gebackene Drittligameister kommt nach Braunschweig

Es ist vollbracht! Am vergangenen Wochenende krönte der 1. FC Magdeburg eine in allen Belangen dominante Saisonleistung mit dem zweiten Zweitliga-Aufstieg in seiner Vereinsgeschichte. Mit Konstanz und einer Menge Offensivpower sollte es am Ende souverän für die Rückkehr ins deutsche Unterhaus reichen. Seit dem siebten Spieltag waren die Elbkicker durchgängig an der Spitze der Tabelle und belohnten sich mit dem 3:0-Heimsieg über den FSV Zwickau sogar mit der vorzeitigen Meisterschaft.

Als die Spieler des FCM am Sonntag schon in der Nachspielzeit an der Seitenlinie die ersten alkoholischen Getränke öffneten, war bei den Blau-Weißen der entscheidende Sieg bereits eingetütet. Die Gäste aus Sachsen hatten den Magdeburgern trotz mutiger zweite Hälfte wenig entgegenzusetzen. Als der Schlusspfiff ertönte, brachen dann alle Dämme bei Fans und Spielern. Noch vor einem Jahr übernahm Chef-Trainer Christian Titz sein Amt bei einem abstiegsbedrohten FCM, der sehr nah am Absturz in den Amateurfußball und am 29. Spieltag noch auf einem direkten Abstiegsplatz stand. Zum Abschluss der Saison 2020/2021 rettete sich Magdeburg mit einem intensiven Schlussspurt auf Rang elf und legte den Fokus auf eine neue Saison mit weniger Aufregung. Das klappte letztendlich nicht so ganz. Titz schaffte es aus einem kriselnden Team eine Mannschaft mit Siegermentalität zu formen, die eine Spielzeit für die Drittliga-Geschichtsbücher auf den Rasen brachte. Nun fand diese Entwicklung mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga vorerst seinen Höhepunkt und bringt die Blau-Weißen zum zweiten Mal ins Unterhaus.

Erfolgsgaranten
Dass sich die Elbstädter zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte auch den Drittliga-Meistertitel sichern können, verdanken sie dabei vor allem einem Mann: Baris Atik. Der 27-jährige Mittelfeldakteur spielte eine Fabel-Saison, in der er bis jetzt 38 Scorer-Punkte verbuchen konnte. Damit brach er den alten Rekord von Dominik Stroh-Engel und Marc Schnatterer (beide 36) und kann diese Zahl noch weiter überbieten. 18 eigene Treffer und gleich 20 Torvorlagen für die Teamkameraden lassen den dribbelstarken Magdeburger zum "Mann der Stunde" werden. Aber auch Spieler wie Rechtsaußen Jason Ceka (neun Tore), Mittelstürmer Luca Schuler (zwölf Tore) und Edeljoker Kai Brünker (sieben Tore), der alle seine Treffer nach Einwechslungen erzielte, schraubten in der Offensive ordentlich an der Torquote. Mit 73 Treffern führt der FCM in dieser Statistik deutlich vor der Konkurrenz. In den restlichen drei Partien der blau-weißen Abschiedstournee soll diese bestenfalls noch weiter ausgebaut werden.

Revanche im Visier
Für die Mannschaft von Löwen-Coach Michael Schiele war das Hinspiel in der MDCC-Arena eine unglückliche Reise. Schon früh in der ersten Halbzeit kassierte die Eintracht zwei Tore und konnte auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr zum FCM aufschließen. Nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage musste der BTSV an der Elbe eine zweite Pleite in Serie einstecken. Zuvor hatten die Löwen in allen Pflichtspielen gegen die Magdeburger seit 2001 nicht verloren. An der Hamburger Straße sind seitdem ein Sieg und zwei Unentschieden gegen die heutigen Gäste zu verzeichnen. Geht die Eintracht in dieser Spielzeit in Führung, so hat sie bisher immer etwas Zählbares eingesteckt. Die zweitbeste Defensive der 3. Liga erwartet den Aufsteiger nun auch zum Duell im Flutlicht. Für die Löwen vielleicht ein Vorteil, denn in beiden Begegnungen am Freitagabend unterlag die Titz-Elf ihren Gegnern in dieser Saison. Auf geht’s Eintracht!

Foto: Norman Seidler/1. FC Magdeburg