Der MSV Duisburg im Fokus

Zebras feiern Befreiungsschläge

Die Zebras stecken mitten im Abstiegskampf. Der Tabellenfünfzehnte der 3. Liga ist auf der Suche nach Konstanz und einer stabileren Defensive. Von Ende November bis Ende Januar gelang den Meiderichern kein Erfolgserlebnis, zwischenzeitlich hagelte es sogar in fünf Spielen satte 18 Gegentreffer. Doch mit zwei Siegen gegen die direkte Konkurrenz in der unteren Tabellenhälfte konnten sich die Duisburger zuletzt aus der Negtaivspirale befreien. Ein 2:1 gegen Würzburg und ein 2:0-Heimsieg gegen Türkgücü reichten, um die direkten Abstiegsplätze zu verlassen und den 17. Platz vorerst mit drei Punkten hinter sich zu lassen. Gegen die Löwen könnte Duisburg seinen dritten Sieg in Folge feiern und weiter zum Halleschen FC aufschließen.

Während am vergangenen Wochenende eine Heimspielserie von sechs Partien ohne Sieg beendet werden konnte, lief es auswärts bei den Zebras zuletzt besser. Auf fremdem Platz gab es für den MSV in den vergangenen drei Partien jeweils Siege zu bejubeln. Seit Oktober hält Chef-Trainer Hagen Schmidt bei den Zebras die Zügel in der Hand. Der Coach übernahm das Amt von Pavel Dotchev, der nach sieben Niederlagen aus den ersten elf Saisonspielen seinen Hut nehmen musste. Unter Schmidt, der den Zebras wieder mehr Struktur und Ordnung ins Spiel bringen sollte, lief es zunächst nicht unbedingt besser, sodass es vor den beiden Siegen gegen die Kickers und Türkgücü sogar laut Präsident Ingo Wald zu einer "Elefantenrunde" der Vereinsgremien kam, die sich am Ende aber für den 52-Jährigen aussprach. Seine beiden Erfolge an den vergangenen Spieltagen sollten ihnen Recht geben. Die Trainerpersonalie war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb die Gremien zusammenkamen, denn kurz zuvor hatte bereits Sportdirektor Ivica Grlic sein Amt auf eigenen Wunsch niedergelegt. Der ehemalige Profi der Duisburger sah sich seit dem verpassten Aufstieg 2020 immer wieder Kritik ausgesetzt und zog in der sportlichen schwierigen Zeit nach 17 Jahren MSV einen Schlussstrich. 

Neue Gesichter und starke Torjäger
Aber nicht nur neben dem Platz, auch auf dem Platz darf der MSV Duisburg seit der Winterpause neue Gesichter begrüßen. Zum einen kam Marvin Knoll vom FC St. Pauli, er soll nicht nur ein Leader für die Mannschaft sein, sondern auch Stabilität in die Abwehr bringen, zum anderen wechselte John Yeboah leihweise von Willem II aus der niederländischen Eredivisie an die Ruhr. Und der 21-jährige Rechtsaußen schlug direkt ein. Im Duell mit Türkgücü schaffte der quirlige Angreifer immer wieder Räume in der gegnerischen Defensive und holte den Elfmeter zur 1:0-Führung heraus. Neben ihm zeigen sich vor allem die beiden Top-Torschützen Orhan Ademi und Aziz Bouhaddouz gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Das Duo gehört mit insgesamt 20 Treffern zu den besten drei Scorer-Duos der Liga. Der vermutlich wichtigste Akteur ist jedoch Moritz Stoppelkamp. Der gebürtige Duisburger ist Kapitän des Teams, mit acht Toren und sechs Vorlagen geht er mit Leistung voran.

Löwen warten noch
Sowohl die Löwen, als auch Coach Michael Schiele selbst warten noch auf ihren ersten Sieg in der 3. Liga gegen die Gäste aus Duisburg. Nach der bitteren 3:2-Niederlage im Hinspiel hofft die Eintracht nach drei Duellen ohne Dreier auf den nächsten Erfolg gegen den MSV. Das Aufeinandertreffen der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder wird das 61. seit der Einführung 1963 sein. Der bislang letzte Sieg fand noch in der 2. Bundesliga statt, als Christoffer Nyman, Frederik Tingager und Suleiman Abdullahi die Blau-Gelben im März 2018 zu einem 3:2-Heimerfolg schossen. Knapp vier Jahre sind seit diesem Tag vergangen und der BTSV will endlich auch zuhause zuschlagen. Auf geht's, Eintracht!

Foto: MSV Duisburg / Nico Herbertz