Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Braunschweig

Aufstiegsmannschaft wird große Ehre zuteil

Am heutigen Sonntag, einen Tag nach dem letzten Spiel der Löwen in Meppen, wurde der Aufstiegsmannschaft eine große Ehre zuteil geworden. Das Team um Chef-Trainer Marco Antwerpen dufte sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Die Zeremonie fand im Zuge der Hygienemaßnahmen im kleinen Rahmen im EINTRACHT-STADION statt und nicht wie bei den Aufstiegen in der Vergangenheit mit zahlreichen Gästen im Rathaus.

Es war ein Aufstieg, mit dem die Wenigsten noch vor ein paar Wochen gerechnet hatten. Die Löwen spielten nach einem furiosen Beginn keine schlechte, aber auch keine überragende Serie. Doch dann kam die Corona-Pause und das Team von Chef-Trainer Marco Antwerpen blühte auf: Mit nur einer Niederlage zwischen Spieltag 28 und 36 katapultierten sich die Blau-Gelben von Platz neun auf Rang zwei. Im entscheidenden Spiel am 37. Spieltag gewannen die Löwen gegen Waldhof Mannheim mit 3:2 und konnten dank der Patzer der Konkurrenten den Aufstieg bejubeln. Nun durften sich die Blau-Gelben als Wertschätzung dieser Leistung in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

„Wir hätten diese Veranstaltung der Stadt Braunschweig gerne in einem repräsentativen Rahmen beispielsweise im Altstadtrathaus gemacht, da wo sich seinerzeit auch die Meistermannschaft von 1967 hat feiern lassen. Leider sind wir auch in einem sehr kleinen Kreis, gerne hätten wir dazu mehrere 100 Menschen eingeladen, die auch sehr gerne dabei gewesen wären. Und leider kann sich die Mannschaft auch nicht nochmal völlig berechtigter Weise Feiern lassen tausenden Braunschweigerinnen und Braunschweigern“, so Ulrich Markurth. In seiner Ansprache betonte der Oberbürgermeister die Wichtigkeit eines solchen Ereignisses in diesen Zeiten: "Ganz Braunschweig und große Teile der Region haben sich am vergangenen Mittwoch riesig gefreut, weil wir im Moment nicht so viel zum Freuen haben. Es ist eine schwierige Zeit und sie wird schwierig bleiben. Uns umtreiben viele Fragen, das kostet alles immens Kraft und wird auch nicht in einem viertel oder halben Jahr vorbei sein, sondern uns noch lange beschäftigen." Das Stadtoberhaupt richtete seine Wort direkt an die Mannschaft. "Sie haben viel Freude bereitet. Freude brauchen wir in dieser Zeit auch. Wir brauchen gutes Nachdenken, kluge und rationale Entscheidungen, aber wir brauchen auch die Kraft dazu. Und die Kraft zieht man beispielsweise aus solchen Erlebnissen. Das hat uns viel gegeben und hilft nicht nur dem Verein, sondern der ganzen Stadt."

Markurth, selbst großer Fußball- und EIntracht-Fan, führte weiter aus: "Vieles konnte in den vergangenen Wochen und Monaten nicht stattfinden, auch das Live-Ereignis Fußball. Sie haben das großartig gemacht, dies wegzustecken. Stück für Stück hat man gemerkt, da ist auf dem Platz eine Mannschaft, egal wer aufgelaufen ist. Das war für mich das überraschendste, dass das funktioniert hat. Das hat vielen gezeigt, das Teamgeist und Zusammenhalt in dieser Zeit ganz, ganz wichtig ist. Auch wenn im Sport generell natürlich Konkurrenzkampf herrscht, muss darüber eine Überrschrift stehen – nämlich das gemeinsame. Das wird unsere Zukunft unserer Gesellschaft maßgeblich bestimmen. Kriegen wir bei dem ganzen Druck, der jetzt kommt, ein Gemeinsam-Gefühl hin. Lassen wir uns nicht trennen sondern schaffen wir diese Krise gemeinsam zu durchleben und in eine gute Zukunft zu führen. Da kann der Sport ein riesen Vorbild sein. Sie haben sich vorbildlich verhalten und sind als das aufgetreten, was wir uns immer wünschen. Eine stark für einander kämpfende Mannschaft, ein echtes Team, eine echte Eintracht. Und das hat uns stolz gemacht und der Erfolg war verdient.“

Auch Eintracht-Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Sebatian Ebel richtete einige Worte an die Anwesenden und bedankte sich besonders bei der Mannschaft: "Ihr habt gemeinsam etwas ganz, ganz großes erreicht. Für mich ist es wichtig, das 'gemeinsam' zu betonen. Es gibt große Räder, es gibt kleine Räder und gerade im Fußball ist es auch auf dem Platz ganz wichtig, dass diese ineinander greifen. Das habt ihr mit einer ganz großen Sicherheit erreicht. Für mich zeigt es auch nochmal, was in schwierigen Zeiten erreicht werden kann. Ihr habt für den Verein auch finanzielle Einbußen akzeptiert, auch das ist etwas, was nicht selbstverständlich ist. Auch dafür ein ganz großes Dankeschön. Das ist etwas, was bei mir und bei denen, die hier sonst Verantwortung tragen, im Kopf bleiben wird."

Nach den beiden Reden war es dann soweit: Spieler, Trainer, Betreuer und die Vorstandsmitglieder durften sich in das ehrwürdige Buch der Stadt eintragen, in dem sich schon Größen wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler und etliche Eintracht-Legenden verewigten. Auch in diesem Kreise wurden die Hygieneregeln streng eingehalten, und so musste (oder durfte) jeder Spieler einzeln nach vorne kommen, um seine Unterschrift neben den der Mitspieler zu platzieren.

Zuletzt trugen sich die Spieler der Meistermannschaft 2017 zum 50-jährigen Jubiläum des Bundesligatitels in das Goldene Buch ein. Eine ähnlich große Feier wie bei den Aufstiegen 2011 und 2013 konnte es in diesem Jahr leider nicht geben, doch bleibt die Hoffnung, dass wir schon bald wieder gemeinsam feiern können.