0:2-Niederlage in Magdeburg

Löwen unterliegen beim spielstarken Tabellenführer

Die Chancen waren da, aber am Ende der 90 Minuten müssen sich die Löwen dem 1. FC Magdeburg geschlagen geben. Zwei frühe Tore durch Leon Bell Bell (13') und Baris Atik (26') besiegelten heute die Auswärtspleite. Insbesondere im zweiten Durchgang fanden die Blau-Gelben zwar zurück in das Duell, konnten aus zahlreichen Möglichkeiten aber keinen Nutzen ziehen. Somit geht es ohne Punkte zurück nach Braunschweig.

Ausgangslage:
Es ist weiter sehr eng an der Tabellenspitze. Nach dem Sieg von Waldhof Mannheim am Freitag sind die Löwen über Nacht auf den fünten Tabellenplatz abgerutscht. Mit einem Sieg beim aktuellen Spitzenreiter kann die Mannschaft zum ersten Rang aufschließen und sich tabellarisch erneut an den Mannheimern vorbeischieben. Mit dem 2:0-Erfolg im vergangenen Heimspiel gegen Türkgücü München im Rücken, will die Eintracht auch in Magdeburg punkten. Der Gastgeber konnte Anfang der Spieltagswoche fast vollständig aus der Corona-Quarantäne zurückkehren und sich auf das Spiel gegen die Blau-Gelben vorbereiten. Der bislang letzte Pflichtspielerfolg des Tabellenführers gelang Anfang November beim 2:0-Sieg in der heimsichen MDCC-Arena gegen den SC Verl. Das Auswärtsduell in Zwickau musste aufgrund von Corona-Infektionen abgesagt werden. Es wird sich zeigen, inwiefern sich diese Spiel- und Trainingspause auf den FCM ausgewirkt hat.

Aufstellung:
Michael Schiele nimmt im Vergleich zum vergangenen Wochenende nur eine Änderung vor. Iba May kommt im Mittelfeld zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison, dafür findet sich Mittelfeldmann Jomaine Consbruch zunächst nur auf der Bank wieder.

Die Partie:
Das Duell der beiden Teams begann intensiv, aber auch fehlerbehaftet. Die ersten zehn Minuten waren geprägt von Unterbrechungen, Fouls und Abstimmungsproblemen auf beiden Seiten. Eine aussichtsreiche Lücke in der gegnerischen Abwehr konnten beide Mannschaften nicht finden. Die Eintracht war dann aber eher in der Defensive gefordert, weil der FCM immer besser in die Partie fand, was sich früh auszahlen sollte. Die Magdeburger preschten in der 13. Minute auf der linken Seite über Jason Ceka die Außenlinie entlang. Der 22-Jährige ließ Schlüter an der Torauslinie ins leere Rutschen und legte den Ball auf Connor Krempicki, dessen Schuss Jasmin Fejzic stark parierte. Den Abpraller sicherte FCM-Akteur Atik, der auf Bell Bell ablegte. Brian Behrendt hielt zwar noch den Fuß in den Abschluss des Magdeburgers, fälschte das Leder so aber unhaltbar für Fejzic ab (13'). Der Rückstand zwang den BTSV nun zu einer offensiveren Ausrichtung, das Team von Michael Schiele erarbeitete sich nach dem Gegentreffer mehr Chancen und kam durch Lion Lauberbach und Robin Krauße zu zwei aussichtsreichen Gelegenheiten. Der FCM ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. In der 26. Minute sorgte ein zielstrebig gespielter Konter mit geschicktem Doppelpass zwischen Atik und Bell Bell für die nächste Großchance der Gastgeber. Atik spielte die Viererkette der Blau-Gelben auseinander, stand plötzlich frei vor Fejzic und ließ dem Braunschweiger Schlussmann keine Chance. 0:2 aus der Sicht der Löwen (26'). Zwar probierte es die Eintracht in der ersten Hälfte, noch den Anschluss herzustellen, dies wollte jedoch nicht gelingen. Bis zur Pause tat sich an dem Ergebnis nichts mehr.

In der Halbzeit wechselte Schiele dann gleich drei Mal. Niko Kijewski kam positionsgetreu für Schlüter, Iba May wurde durch Sebastian Müller ersetzt und für Lion Lauberbach kam Luc Ihorst in die Partie. Die zweite Halbzeit wurde umkämpfter und chancenreicher. Deutlich verändert kamen die Löwen aus der Pause, ein mutiger und forscher Auftritt machte Hoffnung auf einen verbesserten zweiten Durchgang. Eine Doppelchance von Ihorst ließ die MDCC-Arena aufhorchen (49'/55'), keine Minute später ist Torhüter Reimann bei einem wuchtigen Abschluss von Kobylanski wieder Sieger. Es blieb spannend. Doch auch der FCM zeigte sich erneut vor dem Braunschweiger Kasten. Fejzic konnte mehrfach gefährliche Situationen bereinigen und sich vor allem gegen den quirligen Atik und in der 69. Minute gegen den freistehenden Luca Schuler durchsetzen. Ohne den Keeper der Löwen hätte es durchaus schon früher 3:0 für die Hausherren stehen können. Der BTSV kam in der 73. Minute seinerseits zu seiner besten Möglichkeit, als ein abgefälschter Kopfball von Jannis Nikolaou in allerletzter Sekunde auf der Linie von Andreas Müller weggekratzt werden konnte. Nachdem auch Enrique Peña Zauner in der 77. Minute ein Reimann scheiterte, lief den Löwen zusehends die Zeit davon. In den Schlussminuten warf das Team von Schiele nochmal alles nach vorne und riskierte viel. Eine intensive Abwehrarbeit störte immer wieder die Konterversuche der Magdeburger, die mit aller Kraft den Deckel draufmachen wollten. Als Schiedsrichter Dr. Robert Kampa dann in der 90. Minute das Spiel beendete, war allen Beteiligten klar, dass zumindest dank einer kämpferisch mutigen Leistung und dem Willen in der zweiten Hälfte mehr drin gewesen wäre. So bleiben die Punkte aber an der Elbe beim aktuellen Tabellenführer.

Das Spiel im Stenogramm:
Magdeburg

Reimann – Knost, Krempicki (Franzke, 90'), Müller, Bell Bell, Ceka, Atik, Bittroff (Burger, 90'), Schuler (Malachowski, 75'), Obermair (Kath, 58'), Condé (Rieckmann, 90')

Eintracht
Fejzic – Schultz, Schlüter (Kijewski, 46'), Nikolaou, Henning, Lauberbach (Müller, 46'), Multhaup, May (Ihorst, 46'), Kobylanski (Peña Zauner, 73'), Behrendt, Krauße (Girth, 81')

Tore:
1:0 Bell Bell (13')
2:0 Atik (26')

Zuschauer:
17.374

Fotos: imago images / Eibner, 1. FC Magdeburg

1. FC Magdeburg - Eintracht