0:3-Niederlage in Kiel

Kein Erfolgserlebnis am vierten Spieltag

„Wir werden schon auch selbst immer mal wieder das Zepter in die Hand nehmen müssen“, beschrieb Michael Schiele seinen Matchplan auf der Pressekonferenz vor dem Spiel und dieses gelang den Löwen in der Anfangsphase auch recht gut. Allerdings machte Steven Skrzybski dieses Vorhaben mit einer glücklichen Führung früh zunichte. Auch im zweiten Durchgang nahmen zunächst die Blau-Gelben das Heft des Handelns in Hand, aber die Störche bestraften ein zu zögerliches Abwehrverhalten mit dem 0:2 und erhöhten am Ende nach Videobeweis auf den 0:3-Endstand.

Ausgangslage:
Nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt wollten die Löwen in Kiel zurück in die Erfolgsspur kommen und nach 19 Jahren wieder einen Auswärtssieg im hohen Norden einfahren. Dieser gelang in der damaligen Regionalliga Nord. Die Bilanz in der zweiten Liga ist hingegen komplett ausgeglichen, da beide Teams je zwei Siege einfahren konnten und sich zweimal mit Remis voneinander trennten. Den Störchen gelang am letzten Spieltag beim 1. FC Magdeburg der erste Saisonsieg in der noch jungen Saison. 

Aufstellung:
Beide Trainer wechselten jeweils auf einer Position. Kiel-Coach Marcel Rupp brachte Timo Becker für Alexander Mühling und bei den Löwen ersetzte Luc Ihorst Keita Endo in der Offensive. Michael Schiele musste in der Defensive weiterhin auf den angeschlagenen Saulo Decarli sowie kurzfristig auf den an Corona erkrankten Robin Krauße verzichten. Am System änderte sich jedoch nichts und die Schiele-Elf agierte wieder im bekannten 4-2-3-1.

Die Partie:
In den ersten Minuten waren die Löwen eher die tonangebende Mannschaft und ließen spätestens in der vierten Spielminute aufhorchen. Niko Kijewski war auf der linken Seite mit nach vorne gegangen und versuchte es mit einem Distanzschuss, den Immanuel Pherai noch abfälschte. Der Ball klatschte allerdings nur an den Außenpfosten (4'). Nach einer knappen Viertelstunde hatten die Hausherren zum Leidwesen der Eintracht das Glück erneut auf ihrer Seite - dieses Mal jedoch auf der anderen Spielfeldseite. Julian Korb flankte das Leder von der rechten Seite an den Fünfmeterraum, wo sich Steven Skrzybski löste und die Hereingabe Richtung Tor abtropfen ließ. Erneut landete der Schussversuch wie schon auf der Gegenseite am Pfosten, von wo er jedoch an den Rücken von Fejzic und schließlich ins Tor sprang (12‘). Somit gingen die Störche früh in Führung. Die Blau-Gelben versuchten den Rückschlag schnell wegzustecken, aber die Gastgeber agierten weiterhin gefährlich. Nach 20 Minuten stand Jasmin Fejzic abermals im Mittelpunkt und verhinderte mit zwei starken Paraden das 2:0, ehe Fiete Arp völlig freistehend den Ball über die Querlatte hämmerte. In der Folgezeit verlagerte sich das Spielgeschehen vorrangig ins Mittelfeld und der Spielfluss wurde immer wieder durch kleinere Fouls unterbrochen. Kurz vor dem Pausenpfiff legten die Löwen noch mal eine Schippe darauf. Zunächst platzierte Ihorst seinen Schuss nur ins Außennetz (40‘) und dann klärte Dähne stark gegen Kaufmann (41‘), dessen Versuch jedoch aufgrund einer Abseitsstellung zurückpfiffen wurde. Auch Torschütze Skrzybski ließ sein Können noch einmal aufblitzen und setzte eine Korb-Flanke per Direktabnahme übers Tor.

Die Blau-Gelben kamen nach der Pause druckvoll aus der Kabine und hatten nach wenigen Augenblicken den Ausgleich vor Augen, aber der Schuss von Pherai wurde von Dähne vereitelt (46‘). Und die Löwen setzten weiter nach. In der 48. Spielminute hatten die mitgereisten Fans gleich zweimal den Jubelschrei auf den Lippen. Nach einer Marx-Flanke kam Ihorst im Zentrum zum Abschluss, wo der Kieler Schlussmann stark parierte. Den Abpraller erreichte Pherai als Erster, aber sein Schuss ging aus kurzer Distanz klar am Tor vorbei. In der Folgezeit wurde die Partie weiterhin intensiv geführt, aber die Hausherren standen fortan wieder geordneter und boten der Schiele-Elf wenig freie Räume. Als nach einer Stunde auf beiden Seiten frische Kräfte eingewechselt wurden, waren es die Störche, die sich die nächste Torchance erspielten. Der eingewechselte Alexander Mühling prüfte mit einem satten Schuss Fejzic, der erneut mit einer starken Parade das 2:0 verhinderte. In der 73. Minute war der Braunschweiger Schlussmann dann allerdings machtlos. Skrzybski bekam am Strafraum zu viel Raum und platzierte den Ball passgenau neben dem linken Pfosten in den Maschen. Nachdem zunächst der Schuss von Anthony Ujah im Außennetz landete (78‘) und er in der nächsten Szene keinen Druck hinter einen Kopfball bekam (81‘), machte es Benedikt Pichler abgeklärter. Fabian Reese brachte den Ball von der linken Seite nach innen, wo Pichler seinem Gegenspieler enteilte und ungehindert zum 3:0 vollendete. Der anschließende Videobeweis mit der Überprüfung auf Abseits bestätigte die Gültigkeit des Treffers. In der Schlussminute verhinderte wieder mal Fejzic einen noch höheren Rückstand, als er Mühlings Volleyschuss mit einem überragenden Reflex verhinderte.

Am Ende müssen sich die Löwen mit 0:3 geschlagen geben und empfangen am kommenden Samstag, dem 20. August 2022 um 20.30 Uhr Fortuna Düsseldorf an der Hamburger Straße.

Das Spiel im Stenogramm:

Kiel
Dähne – Becker (Wahl, 59‘), Erras, Komenda (Ignjovski, 65‘), Schulz (van den Bergh, 84‘), Korb, Porath (Mühling, 59‘), Sander, Arp (Reese, 59‘), Skrzybski, Pichler

Eintracht
Fejzic - Marx, Behrendt, Schultz, Kijewski (Donkor, 46‘), Henning, Nikolaou (Ujah, 75‘), Kaufmann (Multhaup, 66‘), Pherai, Ihorst (Endo, 59‘), Lauberbach

Tore:
1:0 Skrzybski (12‘)
2:0 Skrzybski (73‘)
3:0 Pichler (82‘)

Zuschauer:
11.575

Fotos: imago images/Eibner, Hübner

Holstein Kiel - Eintracht