0:5-Niederlage in Kaiserslautern

Löwen verlieren im Saisonfinale deutlich

Beim Saisonfinale am 34. Spieltag mussten sich die Löwen dem 1. FC Kaiserslautern mit 0:5 geschlagen geben. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte und einigen sehr guten Eintracht-Chancen in der Anfangsphase führten die Roten Teufel zur Pause mit 1:0 durch den Treffer von Marlon Ritter (36‘). Im zweiten Durchgang stellten die Hausherren direkt die Weichen auf Sieg, als sie mit einem Doppelschlag durch Ritter (48‘) und Daniel Hanslik (53‘) das Ergebnis auf 3:0 erhöhten. Auch der Platzverweis von Almamy Touré brachte die Blau-Gelben nicht zurück ins Spiel und die Gastgeber markierten in Unterzahl noch die Treffer vier und fünf. Erneut traf Ritter (69‘) und der eingewechselte Aaron Opoku (76‘).

Ausgangslage:
Mit dem 1:0-Erfolg gegen den SV Wehen Wiesbaden konnte die Eintracht bereits am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Daher sah Daniel Scherning das Spiel zwar als Bonusspiel, wollte es aber mit Blick auf den finalen Tabellenplatz und den damit verbundenen TV-Geldern sowie dem möglichen Lostopf des DFB-Pokals konzentriert angehen und die maximale Punkteausbeute mit in die Heimat bringen. Durch den Löwen-Erfolg waren auch die Roten Teufel gerettet, hatten aber mit dem DFB-Pokal-Finale noch eine wichtige Partie in der Saison vor der Brust. Mit je vier Siegen und sieben Unentschieden war die Bilanz beider Teams komplett ausgeglichen. Zudem konnten beide Bundesliga-Gründungsmitglieder in den vergangenen  vier Ligaspielen jeweils sieben Zähler auf der Habenseite verbuchen, was ebenfalls auf eine ausgeglichene Begegnung hindeutete.

Aufstellung:
Löwen-Trainer Scherning hatte unter anderem die angeschlagenen Ermin Bicakcic, Marvin Rittmüller, Thórir Helgason und Fabio Kaufmann zu ersetzen und sah sich daher dazu insgesamt sieben Wechseln gezwungen. Jannis Nikolaou, Hampus Finndell, Youssef Amyn, Anton Donkor, Sidi Sané, Jan-Hendrik Marx und Sebastian Griesbeck ersetzten Robert Ivanov, Niklas Tauer, Anderson Lucoqui sowie die verletzten Löwen. Bei seinem letzten Spiel als Chef-Coach nahm Friedhelm Funkel noch einmal fünf Veränderungen vor. Beim FCK durften Kevin Kraus, Alamy Touré, Daniel Hanslik, Filip Kaloc und Frank Ronstadt für Jean Zimmer, Ragnar Ache, Nikola Soldo, Ben Zolinski und Jan Elvedi von Beginn an starten.

Die Partie:
Beide Teams gingen von Beginn an engagiert zu Werke und die Löwen hatten bereits nach zweieinhalb Minuten die große Chance zur frühen Führung. Aus dem Mittelfeld gelangte der Ball zu Rayan Philippe der genau im richtigen Moment zu Youssef Amyn durchsteckte, dessen Abschluss aber von Julian Krahl entschärft wurde. Nur drei Minuten später eröffnete sich eine identische Spielsituation. Dieses Mal wurde Sidi Sané mit einem Steckpass in Szene gesetzt worden und der Sieger im eins-gegen-eins war erneut der FCK-Keeper. Die Blau-Gelben zeigten früh, dass sie den Betzenberg nicht mit leeren Händen verlassen wollten. Als sich die Roten Teufel nach gut zehn Minuten von dem Anfangsdruck befreien konnten, kam die Elf von Friedhelm Funkel zügig zu ihrer ersten Möglichkeit. Nach einer Kombination am Eintracht-Strafraum schlenzte Marlon Ritter das Leder nur knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus (14‘). Im Anschluss an die temporeiche Anfangsviertelstunde ließen es beide Mannschaften etwas ruhiger angehen und es dauerte bis zur 24. Spielminute bis wieder Torgefahr versprüht wurde. Aufgrund einer fehlenden Anspielstation versuchte es Sané aus der zweiten Reihe, aber sein Abschluss war eine sichere Beute für den FCK-Schlussmann. In der Folgezeit neutralisierten sich beide Teams und Torraumszenen blieben Mangelware, bis das Spiel nach einer guten halben Stunde erneut an Fahrt aufnahm. Zunächst verspielten Philippe (34‘) und Daniel Hanslik (34‘) ihre Möglichkeiten, ehe Ritter das Spielgerät nach einem Zuspiel von Almamy Toure zum 1:0 über die Linie drückte (36‘). Nach dem Führungstreffer hatten die Hausherren mehr Spielanteile, aber die Löwen steckten nicht auf. Mit dem Pausenpfiff erhielt Sané noch einmal die Chance zum Ausgleich, platzierte unter Bedrängnis seinen Abschluss jedoch wenige Zentimeter neben dem Kaiserslauterer Kasten. Folglich ging es mit einem knappen 1:0 in die Halbzeitpause.

Direkt nach dem Wiederanpfiff wurden die Löwen eiskalt erwischt. Puchacz führte einen Freistoß an der linken Seitenlinie kurz aus, Ritter schnappte sich das Leder und hämmerte es vom Strafraumeck in den Torwinkel (48‘). Lediglich fünf Minuten später lag der Ball zum dritten Mal im Tor der Blau-Gelben. Anton Donkor eroberte das Spielgerät in der Rückwärtsbewegung und passte zurück zur eigenen Abwehr. Hanslik erkannte die Situation, spritze dazwischen und erzielte das 3:0 (53‘). Als Almamy Touré in der 57. Spielminute nach einer Tätlichkeit an Jannis Nikolaou mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde, witterten die Löwen in Überzahl noch einmal ihre Chance. Dieser Hoffnung verpasste Ritter allerdings einen herben Dämpfer. Nachdem der Schuss von Johan Gómez geblockt wurde, ging es bei den Hausherren schnell. Kenny Redondo konterte über die linke Außenbahn und sah den mitgelaufenen Doppeltorschützen. Anderson Lucoqui versuchte noch mit einer Grätsche den Einschlag zu verhindern, aber Ritter ließ sich seinen dritten Treffer nicht mehr nehmen (69‘). Und für die Eintracht kam es noch dicker. In der Braunschweiger Hälfte bekamen die Hausherren einen Freistoß zugesprochen, den Aaron Opoku aus gut 20 Metern direkt im Tor versenkte – 5:0 (76‘). Von der zahlmäßigen Überzahl der Löwen war nicht mehr viel zu erkennen, da sich die Roten Teufel in einen Rausch zu spielen schienen. Kurz vor dem Ende verhinderte Ron-Thorben Hoffmann mit einer Parade gegen den zuvor eingewechselten Richmond Tachie das halbe Dutzend (88‘). Da das abschließende Tor von Anthony Ujah aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde, unterlagen die Löwen am Ende mit 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern.

Das Spiel im Stenogramm:

1. FC Kaiserslautern:
Krahl – Tomiak (Soldo, 66‘), Kraus (Klement, 86‘), Touré, Ritter, Redondo (Opoku, 71‘), Puchacz, Hanslik (Tachie, 86‘), Raschl, Kaloc, Ronstadt (Hercher, 66‘)

Eintracht:
Hoffmann – Nikolaou, Philippe, Finndell (Tauer, 80‘), Amyn, Donkor (Lucoqui 59‘; Kijewski 80‘), Sané, Marx (Multhaup, 59‘), Kuruçay, Griesbeck (Ujah, 64‘), Gómez

Tore:
1:0 Ritter (36‘)
2:0 Ritter (48‘)
3:0 Hanslik (53‘)
4:0 Ritter (69‘)
5:0 Opoku (76‘)

Gelbe Karten:
Marx, Nikolaou / Ritter, Funkel

Besondere Vorkommnisse:
Almamy Touré (57‘/Rote Karte für eine Tätlichkeit)

Schiedsrichter:
Florian Heft

Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion:
47.911

Foto: imago images/Jan Huebner