1:2-Heimniederlage gegen Karlsruhe

Löwen verlieren spät im Traditionsduell mit den Badenern

Am vierten Spieltag unterlagen die Löwen im EINTRACHT-STADION dem Karlsruher SC mit 1:2 (1:0) vor 19.908 Zuschauern. Die Blau-Gelben nahmen das Heft des Handelns früh in die eigenen Hände und gingen nach einer knappen Viertelstunde mit 1:0 durch Ermin Bicakcic in Führung (14‘). Im zweiten Durchgang investierten die Gäste mehr und bogen das Spiel nach dem zwischenzeitigen Ausgleich von Andrin Hunziker (73‘) komplett. Budu Zivzivadze markierte drei Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt in der Partie (87').

Ausgangslage:

Die Vorzeichen für das heutige Spiel konnten unterschiedlicher nicht sein. Der KSC verbuchte aus den ersten drei Ligaspielen sieben Punkte auf der Habenseite, wohingegen die Löwen weiterhin auf den ersten Zähler in der noch jungen Saison warteten. Gegen den KSC konnten die Blau-Gelben auf eine nahezu ausgeglichene Bilanz zurückblicken und der letzte Gastauftritt der Baden-Württemberger im EINTRACHT-STADION brachte ebenfalls die volle Punkteausbeute für die Hausherren. Im Februar wurde das Team um Kapitän Marvin Wanitzek mit einem 2:0 in die Heimat geschickt, wodurch die Scherning-Elf die Abstiegsränge verlassen konnte. Daher forderte der Löwen-Coach von seinen Spielern, dass sie die Aggressivität aus dem Training auch in den Ligaalltag übertragen sollen, um dem Gegner Paroli zu bieten.

Aufstellung:

Kurz vor dem Schließen des Transferfensters wurden die Löwen noch zweimal aktiv. Mit Paul Jaeckel für die Defensive und Sebastian Polter für die Offensive verstärkte sich die Eintracht auf zwei Positionen. Beide Neuzugänge schafften auch gleich den Sprung in die Startelf, weshalb Jannis Nikolaou und Johan Gómez zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten. Einen weiteren Wechsel nahm Daniel Scherning im Mittelfeld vor, wo Robin Krauße für Walid Ould-Chikh startete. Sein Trainerkollege Christian Eichner sah hingegen keinen Grund, seine erfolgreiche Elf aus dem 3:2-Heimsieg gegen den SV Elversberg zu verändern.

Die Partie:

Bereits in der ersten Spielminute zeigten sich die Löwen gefährlich in der Offensive. Nach einem präzisen Pass von Rayan Philippe in den Lauf von Fabio Kaufmann zögerte der 31-Jährige nicht lange und platzierte seinen Abschluss nur knapp über dem Kasten von Max Weiß. Auch in den Folgeminuten hatten die Blau-Gelben mehr vom Spiel. Lediglich eine scharfe Hereingabe von Dzenis Burnic sorgte kurzzeitig für eine Unstimmigkeit in der Braunschweiger Hintermannschaft, aber Ermin Bicakcic im Abwehrzentrum klärte resolut (6‘). Nach einer knappen Viertelstunde zahlte sich die gute Spielanlage der Scherning-Elf aus und der Torjubel ging durch das weite Rund. Über Kaufmann landete der Ball bei Sven Köhler, der sich im Strafraum seinen Gegenspielern stellte und mit einem präzisen Abschluss das linke untere Ecke anvisierte. Der aufgerückte Bicakcic lenkte das Leder mit dem Knie noch leicht ab und ließ Keeper Weiß damit keine Chance zur Abwehr (14‘). Keine zwei Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt als Sebastian Polter das 2:0 auf dem Fuß hatte. Allerdings konnte der Neuzugang das Anspiel von Philippe nicht kontrollieren und verzog bei seinem Abschluss (16‘). Den ersten gefährlichen Abschluss für den KSC kreierte Sebastian Jung Mitte der ersten Halbzeit, als er einen Halbvolley aus über 20 Metern auf dem Tornetz platzierte (23‘). Nach der folgenden Trinkpause blieben die Löwen ihrem Spiel treu und ließen in der eigenen Defensive wenig anbrennen. Da die Gäste in der Verteidigung fortan dichter standen, fanden die Hausherren weniger Raum und die Partie spielte sich vorrangig im Mittelfeld ab. Die Löwen blieben allerdings durch Konter brandgefährlich. So auch in der 39. Minute als Schiedsrichter Tom Bauer nach einem Foul an Kaufmann den Vorteil laufen ließ und Philippe den Ball in den Lauf bekam. Im Sprintduell schüttelte der Franzose seinen Gegenspieler ab und konnte dann seinen Sprint aus spitzem Winkel nicht mehr mit einem Torerfolg krönen. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs bekam Lennart Grill noch einmal die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Nach einem Schuss von Bubu Zivzivadze war der Braunschweiger Schlussmann schnell unten und verhinderte den möglichen Ausgleich (45'+2).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Löwen das zuletzt schmerzlich vermisste Spielglück auf ihrer Seite, als Wanitzek direkt abzog und das Leder nur an die Querlatte klatschte (51‘). In der Folgezeit zeigte sich das gleiche Spielgeschehen wie zum Ende der ersten Halbzeit. Die Gäste versuchten, zum Ausgleich zu kommen, aber das Team um Kapitän Bicakcic verteidigte die Offensivversuche des KSC geschickt. Eine Stunde war gespielt, als Polter mit einem Zuspiel per Hacke Marvin Rittmüller in Szene setzte. Der Rechtsaußen ging noch ein paar Meter Richtung Grundlinie und suchte einen Abnehmer in der Mitte, wo Philippe bei der Ballannahme jedoch entscheidend gestört wurde. In der 73. Spielminute bekam die gute Stimmung unter den ca. 19.000 Eintracht-Fans einen herben Dämpfer. Nach einer kurz getretenen Wanitzek-Ecke kam der Ball hoch in den Strafraum, wo der zur Pause eingewechselte Andrian Hunziker am höchsten stieg und das Leder in die Maschen köpfte. Aber die Eintracht wollte sich nicht mit einem Zähler zufriedengeben. Nach einem Foul auf der rechten Seite, brachte Köhler den Freistoß scharf in den Rücken der Abwehr. Levente Szabo rutschte am zweiten Pfosten herein und lenkte das Leder nur wenige Zentimeter neben den Pfosten (83‘). Das Team von Christian Eichner – durch den Ausgleich noch immer mit etwas Oberwasser – antwortete auf diese Chance mit dem 1:2. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld spielten sie schnell nach vorne, wo Zivzivadze das Laufduell gegen Bicakcic für sich entschied und mit einem Flachschuss ins linke untere Eck Grill überwand (87‘). Die Blau-Gelben versuchten zwar noch, zum Ausgleich zu kommen, aber nach dem späten Nackenschlag gelang nicht mehr viel. Damit behielt der Karlsruher SC die Oberhand und entführte drei Punkte aus dem EINTRACHT-STADION.

Für die Löwen geht es nach der Länderspielpause am Samstag, 14. Seotember 2024, um 13 Uhr am Böllenfalltor gegen den Bundesligaabsteiger SV Darmstadt 98.

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Grill – Jaeckel, Ivanov (Ehlers, 90‘), Bicakcic (C), Kaufmann (Gomez, 63‘), Philippe (Conteh, 78‘), Polter (Szabo, 63‘), Rittmüller, Di Michele Sanchez, Köhler, Krauße (Ould-Chikh, 90‘)

Karlsruher SC
Weiß – Jung, Beifus, Jensen, Burnic (Conte, 60‘), Wanitzek (C), Zivzivadze (Pfeiffer, 90‘), Rapp (Heußer, 72‘), Schleusner (Hunziker, 46‘), Franke, Günther (Herold, 60‘)

Tore:
1:0
Bicakcic (14‘)
1:1 Hunziker (73‘)
1:2 Zivzivadze (87‘)

Gelbe Karten:
Köhler, Ould-Chikh / Rapp

Schiedsrichter:
Tom Bauer

Zuschauer:
19.908

Fotos:
Stephanie Zerbe