4:2-Heimsieg gegen Borussia Dortmund II

Löwen entscheiden Spektakel für sich

Da wirst du doch verrückt! Die Eintracht holt sich in einem spektakulären und spannenden Spiel den lang ersehnten Heimdreier. Nach einer wilden Anfangsphase und kämpferischen ersten Hälfte gegen eine offensiv spielstarke Borussia, macht die Mannschaft von Trainer Michael Schiele durch ein Tor von Martin Kobylanski den Deckel drauf. Zuvor glänzten aber vor allem Doppeltorschütze Bryan Henning und Löwen-Keeper Jasmin Fejzic auf dem Rasen.

Ausgangslage:
Die Eintracht hatte nach zwei kraftraubenden englischen Wochen die Gelegenheit, in der Länderspielpause den Akku ein wenig aufzuladen. Trotzdem behielt die Mannschaft von Michael Schiele den Fokus hoch und will gegen die Zweitvertretung des BVB mal wieder einen Heimsieg feiern. Das gelang den Löwen in den vergangenen drei Partien an der Hamburger Straße nicht. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet sind als Neuling in der 3. Liga hervorragend im Liga-Alltag angekommen. Sechs von elf Spielen gewann das Team von Trainer Enrico Maaßen bisher und katapultierte sich damit hinter Viktoria Berlin auf Platz Zwei der Tabelle. Ein unangenehmer Gegner, den die Löwen vor sich haben.

Aufstellung:
Löwen-Coach Michael Schiele nahm im Vergleich zum 2:2 in Saarbrücken nach der Länderspielpause nur eine Änderung vor. Maurice Multhaup wurde auf der Außenbahn durch Enrique Peña Zauner ersetzt. Ansonsten vertraute der Chef-Trainer wieder dem selben Personal wie beim 2:2-Remis vor zwei Wochen.

Die Partie:
Selten begann eine Partie furioser. Nach zehn gespielten Minuten kam Mittelfeldakteur Bryan Henning am Strafraum der Dortmunder zum Abschluss. Sein Volley wurde von BVB-Spieler Franz Pfanne unhaltbar für den herausgestürmten Torhüter Luca Unbehaun abgefälscht und schlug im Kasten ein. Das 1:0 für die Löwen (11'). Doch die Partie ließ den rund 9.000 Zuschauern keine Chance zum durchatmen, denn die Borussia antwortete schnell. Richmond Tachie setzte sich auf der Außenbahn gegen Lasse Schlüter durch und brachte den Ball zentral vor das blau-gelbe Tor. Die umstehende Löwen rechneten nicht mit dem eingelaufenen Ole Pohlmann, der nur noch den Fuß hinhalten musste und Jasmin Fejzic keine Chance ließ. Das Spielgerät schlug unten links im Netz zum Ausgleich (13') ein. Doch wer dachte, dass die Begegnung jetzt einmal auf die Bremse drücken würde, lag falsch. Die prompte Antwort des BTSV folgte auf dem Fuß. Besser gesagt, auf dem Fuß von Bryan Henning. Die Nummer Sechs erwischte heute einen absoluten Sahnetag. Nachdem ihm bisher keine eigenen Erfolgserlebnisse gelangen, legte er nach einem starken Pass von Peña Zauner die Kugel erneut ins Tor. Bei seinem flachen Schuss in die kurze Ecke hatte Unbehaun im BVB-Tor erneut keine Möglichkeit, den Ball noch zu bereinigen (15'). Eine wilde Viertelstunde bildete das Opening für eine spannende und aktionsreiche Partie. Für die Gäste ging in der ersten Hälfte viel über den starken Pohlmann, dessen Schuss nach gutem Körpereinsatz ans Aluminium knallte (32'). Nur vier Minuten später sorgt der Angreifer erneut für Wirbel, als Fejzic seinen Schlenzer gerade noch parieren konnte (36'). Die Blau-Gelben beschränkten sich in der restlichen Spielzeit des ersten Durchgangs auf die Verteidigung. Mit der 2:1-Führung ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann etwas ruhiger. Beide Mannschaften standen tiefer und wollten keine großen Möglichkeiten zulassen. In der 60. Minute tauchten die Löwen wieder einmal gefährlich vor dem Dortmunder Tor auf. Lion Lauberbach steckte auf den gestarteten Peña Zauner durch, der aber frei und unbedrängt an Unbehaun scheiterte. Doch die Situation war noch nicht geklärt. Peña Zauner sicherte das Leder nach seinem Fehlschuss und machte die Pille nochmal scharf. Sein Pass wurde leicht abgefälscht und kam zu Lauberbach, dessen strammer Abschluss am Pfosten vorbeischnellte. Das machte dem BTSV Hunger auf mehr. Der emsige Henning sprintete nach einem Steilpass von Jomaine Consbruch die Außenbahn entlang und glänzte nun auch als Vorlagengeber. Von der rechten Seite aus legt der 26-Jährige quer auf Peña Zauner, der nun doch sein Tor erzielen und abstauben konnte. Danach verlor das Aufeinandertreffen ein wenig an Tempo. Bis zur 74. Minute, dann kam der BVB zurück. Lennard Maloney setzte das Leder aus der Distanz in den Winkel und verkürzte aus der Sicht des Tabellenzweiten auf 2:3. Vorlagengeber war wieder der offensiv auffällige Pohlmann. Dieser ließ nur zweite Minuten später die riesengroße Möglichkeit auf den Ausgleich liegen, als ihm der Ball vor dem leeren Tor versprang. Die Partie war wieder völlig offen. Bis zu den Schlussminuten blieb es ein offener Schlagabtausch. Dann bekam Danilo Wiebe im Fallen den Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Schiedsrichter Lars Erbst entschied auf Handelfmeter. Der antgetretene Berkan Taz vergab jedoch und machte damit Fejzic zum Helden. Der Löwen-Keeper kam mit den Fingerspitzen dran und lenkte den Ball an den Pfosten. Jannis Nikolaou klärte im Nachgang entscheidend. Den Schlusspunkt setzte ein Braunschweiger Konter. Lauberbach legte in der Nachspielzeit einen intensiven Sprint hin und schob das Leder auf die Kante des Fünfmeterraums, von wo aus der eingewechselte Martin Kobylanski den Deckel drauf machte. Das 4:2 war die letzte Aktion im Spiel. Die Eintracht gewinnt nach drei Spielen mal wieder an der Hamburger Straße und arbeitet sich in der Tabelle nach oben.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht

Fejzic – Schultz, Schlüter (Kijewski, 83'), Nikolaou, Henning (Kobylanski, 83'), Lauberbach, Consbruch (Müller, 73'), Peña Zauner (Multhaup, 64'), Wiebe, Behrendt, Krauße

Borussia Dortmund II
Unbehaun – Maloney, Taz, Tachie (Tattermusch, 70'), Papadopoulos (Bah-Traore, 70'), Pohlmann, Viet, Pfanne, Pherai, Dams, Raschl (Bornemann, 70')

Tore:
1:0 Henning (11')
1:1 Pohlmann (13')
2:1 Henning (15')
3:1 Peña Zauner (62')
3:2 Maloney (74')
4:2 Kobylanski (90'+3)

Zuschauer:
9.000

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - BVB II