"Das wird in Neuseeland fröhlich getragen"

Eintracht-Fan am anderen Ende der Welt

Erinnert Ihr Euch noch an Euren ersten Besuch im EINTRACHT-STADION? Diese Nervosität, diese Spannung, wenn man das erste Mal die Treppen zu seinem Block hochgeht. Vielen bleibt diese einzigartige Stimmung im Kopf, wenn das ganze Stadion aufsteht und die Löwen nach vorne brüllt. Ein Erlebnis, das man nie wieder vergisst. Doch was wäre, wenn man viel zu weit weg wohnt, um diesen einmaligen Moment zu erleben?

Bei Julius Bowen ist das so. Der 12-Jährige lebt in Auckland, der größten Stadt Neuseelands, seine Eltern (Mutter Ellen, geboren in Wolfenbüttel, Vater Simon, geboren in Bristol/England) sind 2013 von London in in den Inselstaat im Pazifik ausgewandert. 17.893 Kilometer liegen zwischen seiner Heimat und dem Zuhause der Blau-Gelben. Über seinen „Nonno“ (Opa) Justus Becker aus Sauingen am Rande der Löwenstadt ist der Fußball-Fan zur Eintracht gekommen. „Ich bin selbst als Kind mit ins EINTRACHT-STADION genommen worden“, erzählt Becker. „Ich kann heute noch viele Geschichten aus der Meistersaison 1966/67 erzählen.“ 

Zum Geburtstag im Januar bekommt Julius immer per Post ein neues Eintracht-Trikot. „Das wird dann natürlich auch in Neuseeland fröhlich getragen, denn die Kollektion hat sich seitdem um einige Exemplare erweitert und die Begeisterung hat trotz dieser weiten Entfernung nie gelitten. Die Trikots, die Julius nicht mehr passen, werden familiär an seine Geschwister Rhea, Phoenix und Lyra weitergegeben.“ 

Aktuelle Informationen zu den Spielen liefert Justus Becker seinem Enkel dann ans andere Ende der Welt. „Der Zeitunterschied ist schon groß. In Neuseeland fängt der Tag 12 Stunden früher an als in Deutschland. Über YouTube kann man aber mittlerweile auch einige blau-gelbe Highlights sehen.“ 

Beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg hatte Julius dann seinen ganz speziellen, eigenen Moment. Zum ersten Mal saß er in Deutschland bei einer Partie seiner Löwen neben seinem Opa auf der Tribüne. Und die beschenkten ihn anlässlich seines Besuches gleich mal mit vier Treffern und dem ersten Sieg in der laufenden Saison. 

„Nun haben wir wohl einen neuen Glücksbringer“, meint Becker und fügt an: „Für ihn war es ein großartiges Erlebnis und ein einziges Spektakel." Julius wird noch bis zum Jahresende in Deutschland bleiben, geht in Salzgitter-Thiede zur Schule. "Wir schauen mal, ob wir ihn auch am Samstag zum Niedersachsen-Derby mitnehmen können oder zum Pokal-Duell mit Wolfsburg.“ Auf der Rückfahrt nach dem Spiel am vergangenen Freitag sang Julius immer noch die gerade gehörten Fangesänge, versichert er uns. 

Schön, dass Du bei uns warst und bis zum nächsten Mal, Julius!