Der 1. FC Magdeburg im Fokus

Die Löwen zu Gast in der MDCC-Arena

Nach elf Spieltagen steht der 1. FC Magdeburg auf Tabellenplatz 15, drei Siege gab es dabei in der laufenden Runde zu feiern. Zuletzt unterlag das von Trainer Christian Titz trainierte Team beim SV Sandhausen 0:1, verlor damit das Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Vor allem zuhause drückt der Schuh, sechs Punkte aus fünf Spielen lassen die MDCC-Arena auf den ersten Blick nicht wie eine Festung wirken. Jedoch gestalteten die Hausherren die vergangenen beiden Heimspiele siegreich, die Tendenz stimmt daheim also. Gegen die Eintracht soll die Serie ausgebaut werden.

Zum Leidwesen aller Magdeburger mischte sich im Sommer 2022 unter den großen Jubel über den Aufstieg auch die bittere Erkenntnis, künftig ohne wichtige Stützen der Aufstiegsmannschaft auskommen zu müssen. Denn bereits früh war klar, dass mit Raphael Obermair, Tobias Müller und Sirlord Conteh gleich mehrere Stammspieler den Verein verlassen, alle drei schlossen sich dem SC Paderborn an. Diesen personellen Aderlass galt es aufzufangen, der FCM verpflichtete im Sommertransferfenster daraufhin gleich eine Reihe an Spielern. Nach Transferschluss kamen mit Innenverteidiger Christiano Piccini, der schon Champions-League-Erfahrung vorweisen kann, und Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn zwei weitere Defensivspezialisten.

Probleme in der Defensive
Dennoch liegt genau hier ein großes Problem, mit bereits 23 Gegentreffern ist die Hintermannschaft der Magdeburger im Ligavergleich am anfälligsten. Kein anderes Team der 2. Bundesliga kassierte mehr Gegentore als der FCM. Trainer Titz ist bekannt für seinen sehr mutigen und fußballerischen Ansatz, mit diesem dominierte der Aufsteiger die vergangenen Drittligasaison. Eine Etage höher will es mit der defensiven Stabilität noch nicht so recht gelingen. In der Offensive hat Mittelstürmer Luca Schuler, der seine erste Zweitligasaison spielt, noch etwas Anlaufschwierigkeiten. Ihm gelang erst ein eigener Treffer. Besser machte das bislang Moritz Kwarteng, der bereits vier Mal einnetzen konnte.

Dennoch, die Hoffnungen liegen auf Baris Atik, der die besondere Note ins Spiel bringen soll. Seine Qualitäten sind unbestritten und können dem FCM nochmals einen Push geben. Allerdings fehlte der quirlige Defensivmann bisher sechs Mal, auch deshalb ist er noch nicht so recht in Tritt gekommen. In der 3. Liga lieferte Atik unglaubliche 41 Scorer-Punkte und war damit der entscheidende Mann für den Aufstieg der Magdeburger. Kommt er nur ansatzweise an diese Quote heran, dürften die Hausherren gute Karten auf den Klassenerhalt besitzen. Bis dato steht er bei zwei Saisontoren.

Titz bleibt sich treu
„Sie spielen genau so weiter wie in ihrem souveränen Aufstiegsjahr. Sie spielen einen top Ballbesitzfußball, haben sehr viele Positionswechsel und nutzen generell sehr wenige Kontakte. In der Offensive haben sie Einzelspieler in ihren Reihen, die ein Spiel entscheiden können. Dort gehen sie oft ins Dribbling und in 1-vs.1-Situationen, haben viele Tiefenläufe und ein super Gegenpressing", spricht unser Trainer Michael Schiele nur in den höchsten Tönen vom kommenden Gegner. Auch klar darauf zu erkennen: Titz hat seinen Ansatz des Offensivfußballs nicht verlassen, auch im Unterhaus ist der Übungsleiter von seinem mutigen Weg überzeugt. Dabei vertraut der ehemalige HSV-Coach auf einer 4-3-3-Grundordnung, in dessen Mittelfeld Amara Conde als Kapitän die Fäden ziehen soll.

In der Aufstiegssaison unterlagen die Löwen beim FCM im November 2021 mit 0:2, im Rückspiel revanchierte sich die Eintracht mit einem 2:1-Heimerfolg und stellte dabei die Weichen endfültig auf Aufstieg.

Foto: DFL/Getty Images/Boris Streubel