Der 1. FC Nürnberg im Fokus

Der Traditionsverein aus dem Frankenland

1968, ein Jahr nach dem BTSV, wurde der 1.FC Nürnberg unter Trainer-Legende Max Merkel Deutscher Fußballmeister. Diese glorreichen Zeiten liegen lange hinter dem Club. Der letzte große Erfolg gelang dem FCN in der Saison 2006/2007 als man den DFB-Pokal im Finale gegen den VfB Stuttgart gewinnen konnte und das Double der Schwaben verhinderte. Aktuell sind die Nürnberger jedoch im Alltag der 2. Bundesliga angekommen. Nach dem beinahe Abstieg in die 3.Liga in der vergangenen Saison hoffen die Fans des Clubs auf bessere Tage. Im Moment steht der FCN mit einem Sieg, drei Unentschieden und einer Niederlage auf Platz elf der Tabelle.

Damit die Saison am Ende nicht so spannend wird, wie die vergangene, investierte der Verein in ein paar Neuzugänge. Neben Torhüter Christian Früchtl, lieh der FCN zusätzlich noch den Neuseeländer Sarpreet Singh vom FC Bayern München aus. Beide Spieler konnten sich im letzten Jahr in der 3.Liga bei der zweiten Mannschaft der Münchner beweisen und zeigten auch da schon gute Leistungen. Singh kam dabei sogar auf Einsätze bei der ersten Mannschaft in der Bundesliga. Als bekanntester Neuzugang der Franken tritt Manuel Schäffler in Erscheinung. Er spielte in der vergangenen Saison noch für den SV Wehen Wiesbaden und war der Torgarant der Kurstädter. Mit seinen 19 Treffern landete der 31-jährige auf Platz zwei der Torjägerliste der 2.Bundesliga, konnte trotz alle dem aber zum Schluss den Abstieg der Hessen nicht verhindern. Seine Torgefährlichkeit soll er nun auch beim Club zeigen und dem FCN in der Spitze wieder Stabilität bringen.

Rettung in letzter Sekunde

Nach einer schwierigen, vergangenen Saison mussten die Clubberer im Sommer 2020 in der Relegation gegen den Abstieg und den aufstrebenden FC Ingolstadt antreten. Im Duell der beiden Vereine aus Bayern, zwischen denen nur 80 Kilometer liegen, blieb es lange spannend. Nach einem 2:0-Hinspielerfolg durch den Doppeltorschützen Fabian Nürnberger, fuhr der Club mit breiter Brust zum Drittligisten und hatte den Klassenerhalt fest im Blick. Doch im Rückspiel zerfiel das Spiel des FCN nach der Halbzeit vollends. Innerhalb von 13 Minuten kassierte der Club drei Treffer und war nun drauf und dran in die 3.Liga abzusteigen. Erst in den letzten Augenblicken der Partie traf der eingewechselte Fabian Schleusener nach einem Stolperer vom Ingolstädter Verteidiger Nico Antonitsch zum 1:3. Durch die Auswärtstorregel sicherten sich die Franken den Klassenerhalt und wurden davor bewahrt, nach zuletzt 1996 erneut für mindestens eine Saison drittklassig spielen zu müssen.

Als Meyer noch Klauß trainierte

Eintracht-Coach Daniel Meyer und FCN-Trainer Robert Klauß haben tatsächlich eine gemeinsame Vergangenheit. Im Jahr 2001 trainierte der 22-jährige Meyer die A-Jugend vom FV Motor Eberswalde in Brandenburg, in der der 17-jährige Robert Klauß als Verteidiger spielte. Vom Profifußball in der 2. Bundesliga waren beide aber noch weit entfernt. Nach einiger Zeit verließ Meyer die Jugend des FV und wechselte zu seiner ersten Station als Chef-Trainer beim FC Strausberg. Robert Klauß wechselte mit Meyer zusammen zu dem neuen Club, bei dem er anschließend vier Jahre seiner Karriere verbrachte. Unter Trainer Meyer stiegen die Strausberger um Klauß zweimal auf. Diese Zeit verbindet die beiden bis heute. Am Samstag steht nun das Duell der beiden Ex-Teamkollegen im EINTRACHT-STADION an. Für die Löwen geht es dabei vorrangig um die nächsten drei Punkte und im heimischen Stadion ohne Niederlage zu bleiben, aber für Daniel Meyer auch ein bisschen um das Prestige gegen einen guten Bekannten.

Besondere Umstände werden es am Samstag auch für Eintracht-Keeper Felix Dornebusch. Nicht nur, dass er nach seiner Roten Karte wieder zurück in die Startelf rückt, sondern auch, weil er in der vergangenen Saison beinahe mit dem FCN abgestiegen wäre. Im Sommer wechselte er dann aus Bayern an die Oker. Zudem gibt es auch ein Wiedersehen mit Verteidiger Kevin Goden. Der 21-jährige war Bestandteil der Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen, die den Aufstieg des BTSV in die 2. Bundesliga perfekt machte. Er kam auf sieben Einsätze für die Blau-Gelben und konnte dabei im Spiel gegen den SV Meppen ein Tor für Manuel Schwenk vorbereiten. Nach dem Ablauf seiner Leihe, kehrte er im Spätsommer 2020 zurück zum Altmeister aus Bayern. Für Patrick Kammerbauer wird es sogar ein Spiel gegen die alte Liebe. Der Defensivspieler des BTSV ist gebürtiger Franke und kommt aus der Region des FCN. Zusätzlich hat er elf Jahre seiner Karriere beim Club verbracht und kennt den Verein sehr gut. „Ich kenne die Leute gut und weiß, was in dem Verein vor sich geht. So gut wie alle bei mir in der Verwandtschaft sind Fans des Clubs. Ich weiß also auch, was auf uns zukommt. Insgesamt freue ich mich sehr auf das Duell.“, sagte Kammerbauer vor der Partie.

Heimstärke als Konstante

Insgesamt kam es bisher zu 33 Partien zwischen den Löwen und dem Club. Dabei fällt direkt auf, dass es die jeweilige Auswärtsmannschaft besonders schwierig hat. Als Gast konnte der BTSV bislang nur zweimal in Nürnberg gewinnen, andersrum aber auch der FCN nur viermal bei der Eintracht. In der Gesamtbilanz führen die Mittelfranken mit 15:13 Siegen. Am Samstag bietet sich den Löwen dann die Möglichkeit, vor dem Rückspiel Ende Februar die Statistik noch ausgeglichener zu gestalten. Mit 54:49 Toren hat die Eintracht in den Duellen der Gründungsmitglieder mehr Tore geschossen. Der Heimvorteil und die gute Torausbeute lassen die Blau-Gelben mit Blick auf die Statistik auf den nächsten Dreier hoffen.