Der SV Meppen im Fokus
Überraschungsteam der bisherigen Saison
Selbst die kühnsten Optimisten hätten dem SV Meppen diese Hinrunde wohl nicht zugetraut. Denn eigentlich würde der Verein überhaupt nicht mehr in der 3. Liga spielen, weil dieser in der vergangenen Saison sportlich in die Regionalliga abgestiegen ist. Nur dank der Insolvenz und dem damit verbundenen Zwangsabstieg des KFC Uerdingen sind die Meppener als Nachrücker noch Drittligist geblieben. Diese zweite Chance weiß die Mannschaft aber zu nutzen und befindet sich vor dem 18. Spieltag auf Rang drei.
Sieben der vergangenen zehn Spiele gewonnen, die vergangenen fünf Duelle sogar allesamt siegreich gestaltet. Ohne Zweifel, die Meppener sind das Team der Stunde. Zuletzt wurde SV-Schützling David Blacha auch noch mit dem Preis für das „Tor des Monats“ ausgezeichnet. Wenn es läuft, dann läuft es eben. Das war nicht unbedingt zu erwarten, auch weil der Sportverein den ganz großen Kaderumbruch im Sommer nicht vollzog. Mit Hassan Amin und Tom Boere verließen nur zwei Spieler den Lizenzkader, die in der vergangenen Runde wirklich Stammspieler waren. Mit dem bereits angesprochen Blacha, aber auch mit Richard Sukuta-Pasu kamen dafür Spieler, die dem Team Erfahrung geben können und sollen. Auch Ole Käuper, der von der Zweitvertretung des SV Werder Bremen den Weg ins Emsland fand, hat sich als Neuzugang festgespielt.
Rico Schmitt kennt die 3. Liga
Auf der Trainerbank sitzt mit Rico Schmitt ein erfahrener Mann, der auch nach dem eigentlich besiegelten Abstieg das Vertrauen von den Vereinsverantwortlichen ausgesprochen bekam. Der 53-Jährige hat zwar auch schon in der 2. Bundesliga gecoacht, ist aber irgendwie in der eingeleisigen 3. Liga zuhause. Ganze 217 Spiele leitete er verantwortlich an der Seitenlinie.
Dass das Team nun zum Ende der Hinrunde im oberen Tabellendrittel steht, war auch nach dem Saisonstart nicht unbedingt zu erwarten. Noch nach dem 10. Spieltag fand sich der SV auf Rang 15 wieder, nur drei Punkte über dem Strich.
Tankulic ist der Top-Scorer
Seitdem räumt Meppen das Feld sprichwörtlich von hinten auf und marschiert in den vergangenen Wochen durch die Liga. Dabei können sie sich auf Kapitän Luca Tankulic verlassen, den auch Michael Schiele auf der Pressekonferenz hervorhob. Der Zehner traf bereits sieben Mal selbst, zwei direkte Torvorlagen kommen hinzu. Ansonsten verteilt sich das Toreschießen auf mehrere Schultern, insgesamt trafen in dieser Spielzeit bereits zwölf verschiedene Spieler die Hütte des Gegners. In dieser Kategorie ist nur unsere Eintracht besser, die Löwen können auf 13 unterschiedliche Torschützen verweisen.
Im direkten Duell trafen sich beide Vereine zuletzt im Juli 2020, dort behielten die Meppener in der heimischen Hänsch-Arena mit 4:3 die Oberhand. Dies konnte das Löwenrudel seinerzeit aber gut verkraften, stand man doch schon als Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest.
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