Der SV Sandhausen im Fokus

Der Dauergast aus der Kurpfalz

Seit neun Jahren am Stück spielt der SV Sandhausen nun schon in der 2.Bundesliga. Mit 950 Mitgliedern ist der Verein der Kleinste aller Zweitligisten und das nächste Ziel der Löwen aus der Okerstadt. Der Start des SVS in die aktuelle Saison liest sich bisher durchwachsen. Nach einem knappen 2:1-Erfolg gegen den TSV Steinbach in der ersten Pokalrunde, wechselten sich Sieg und Niederlage in der Liga ab. Im Moment verweilen die Sandhäuser in der Tabelle mit sieben Punkten auf Platz zwölf und stehen damit, aufgrund der besseren Tordifferenz, einen Platz vor der Eintracht.

Dabei lassen sich Parallelen zwischen dem BTSV und dem SVS erkennen, denn auch die Kurpfälzer bewiesen in der laufenden Spielzeit eine gewisse Heimstärke. In der aktuellen Saison musste das Team der Sandhäuser noch keine Niederlage im heimischen Stadion einstecken. Allerdings zeigt sich im Gegensatz dazu auch beim SV Sandhausen eine Auswärtsschwäche. Wie die Löwen, wartet der SVS noch darauf, die ersten Punkte von den eigenen Auswärtsreisen mitzunehmen.

Namenhafte Neuzugänge

Nach fast einem Jahrzehnt in der 2. Bundesliga strebt der SV Sandhausen nach Größerem. Daher wurden im Sommer einige bekannte Gesichter verpflichtet, die dabei helfen sollen, den SVS an die oberen Plätze anknüpfen zu lassen. Eine dieser Verpflichtungen ist Linksverteidiger Diego Contento. Der 30-jährige stand zuletzt bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag, dürfte aber vielen noch von seiner Zeit beim FC Bayern München bekannt sein. Contento stand unteranderem 2012 im Champions League Finale „dahoam“ in der Startelf und verlor im Elfmeterschießen mit dem FCB gegen den FC Chelsea.  Ein weiterer Neuzugang ist Alexander Esswein. Der Mittelfeldspieler hat schon 196 Spiele an Bundesliga-Erfahrung und stand für Vereine, wie dem VfL Wolfsburg, Hertha BSC und dem VfB Stuttgart auf dem Rasen. Zuletzt war er jedoch vereinslos. Als wohl wichtigster Neuzugang für den SVS, stellte sich bis jetzt jedoch Daniel Keita-Ruel heraus. Der 31-jährige Stürmer konnte bis dato drei Saisontreffer erzielen und verhalf den Sandhäusern mit einem Dreierpack zu einem 3:2-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 am 1. Spieltag. Vor seiner Verpflichtung, hatte Keita-Ruel bereits 59 Spiele in der 2. Bundesliga bestritten, tat dies allerdings noch im Team der SpVgg Greuther Fürth.

Neben dem individuell neuen Kader der Sandhäuser, steht für die Eintracht auch ein Wiedersehen mit einem Ex-Löwen an. Julius Biada trägt seit Juli 2019 das Trikot des SVS. Der 28-Jährige wechselte zur Saison 2016/2017 vom SC Fortuna Köln an die Oker und verbrachte zwei Jahre bei der Eintracht. All umfassend kommt der gebürtige Kölner auf 32 Profi-Einsätze für den BTSV, in denen er drei Tore und vier Vorlagen beisteuern konnte. Nach dem Abstieg der Eintracht in die 3.Liga, zog es Biada zu einem weiteren Traditionsklub, dem 1.FC Kaiserslautern. Doch nach nur einer Saison bei den „Roten Teufeln“ wechselte der Mittelfeldakteur zum 90 Kilometer entfernten SV Sandhausen. Er bestritt in der aktuellen Spielzeit alle Partien für die Sandhäuser, ehe ihn ein Muskelfaserriss außer Gefecht setzte. Dass er am Freitag gegen die Eintracht auf dem Platz stehen kann, ist aus diesem Grund leider sehr unwahrscheinlich.

Die neuen „Unabsteigbaren“

Die jüngere Vereinsgeschichte der Sandhäuser liest sich beeindruckend. Der Verein aus Baden-Württemberg ging dabei Schritt um Schritt nach vorne, ohne einen bedeutenden Rückschlag zu kassieren. Seit 25 Jahren mussten der Club und die Fans keinen Abstieg mehr betrauern. In der Saison 1995/1996, spielte man noch in der Regionalliga Süd, zu diesem Zeitpunkt noch die dritte Liga, und trat mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und den SV Darmstadt 98 als Tabellen-Sechzehnter den bitteren Gang in die Viertklassigkeit an. Bis 2006/2007 blieb das auch so, ehe der SVS erneut in die Regionalliga aufstieg und es schaffte, sich in dem Jahr darauf für die eingleisige 3.Liga zu qualifizieren. Abgeschlossen wurde das Dasein als Drittligist in der Saison 2011/2012 als man als Meister der 3.Liga mit 19 Siegen und 66 Punkten erneut eine Liga höher kletterte. Seit dem spielen die Sandhäuser nun schon konstant in der 2.Bundesliga, konnten sich dabei in der Abschlusstabelle aber noch nie über Platz Zehn hinaus einordnen.

Eine eindeutige Statistik

Begutachtet man die Bilanz der Duelle zwischen dem BTSV und dem SVS fällt auf, dass die Kurpfälzer bei den bisherigen Begegnungen wenig Grund zum Jubeln hatten. Von insgesamt 17 Partien gegeneinander, konnte der BTSV zwölfmal die drei Punkte einfahren. Nur einmal verlor die Eintracht ein Spiel gegen die Sandhäuser. Am ersten Spieltag der Saison 2015/2016 gab es eine unangenehme 1:3-Heimniederlage für die Löwen. Allerdings durften die Fans der Blau-Gelben in den Partien auch häufiger Tore der eigenen Mannschaft feiern. 34-mal traf der BTSV gegen den SVS und nur insgesamt zwölfmal mussten die Torhüter der Eintracht hinter sich greifen. Die statistische Ausgangsposition liest sich auf den ersten Blick also sehr positiv für das Team von Chef-Trainer Daniel Meyer. Am Freitag um 18.30 Uhr gilt es dann für die Löwen, den Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter auszubauen und die ersten Auswärtspunkte der Saison aus dem Süden mit nach Braunschweig zu holen.

Foto: Eibner-Pressefoto