Der VfL Osnabrück im Fokus
Mitten im Abstiegskampf angekommen
Als der VfL Osnabrück in der Hinrunde mit 2:0 gegen die Eintracht gewinnen konnte, kletterten die Lila-Weißen an jenem Spieltag mit 19 Punkten auf den fünften Tabellenplatz. Absolut niemand rechnete mit dem tiefen Fall, der die Osnabrücker in den folgenden Wochen ereilen sollte. Aus den danach gespielten 15 Partien konnte nur ein Sieg eingefahren werden. Zwischenzeitlich kassierte der VfL neun Niederlagen in Serie und steckt mittlerweile punktgleich mit den Löwen mitten im Kampf um den Klassenerhalt, der ihnen in der vergangenen Saison als Aufsteiger gelang. Mit dem Trainerwechsel von Marco Grote zum neuen Chef-Coach Markus Feldhoff, soll nun die Wende geschafft und das bittere Ende vermieden werden.
Ende Februar zogen die Verantwortlichen beim VfL Osnabrück die Reißleine. Der bisherige Trainer Marco Grote musste gehen. Nach der unglaublichen Niederlagen-Serie und nur zwei Toren aus acht Spielen, war für den 48-jährigen Trainer an der Bremer Brücke Schluss. Kurzfristig übernahm Co-Trainer Florian Fulland den Job als Interimstrainer für zwei Begegnungen, die er jedoch jeweils mit null Punkten beenden musste. Mitten in den Wechsel auf der Position des Coaches fiel beim VfL auch noch eine Zwangspause durch positive COVID-19-Tests. So hatte der Neue bei den Lila-Weißen, Ex-Bundesliga-Profi Markus Feldhoff, etwas mehr Zeit, sich an die neue alte Umgebung zu gewöhnen. Denn Feldhoff schnürte selbst schon von 2004 bis 2008 die Fußballschuhe beim VfL. Aus seinen ersten drei Partien holten die Osnabrücker mit einem 1:1 beim direkten Konkurrenten aus Nürnberg und einem 1:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC am vergangenen Wochenende vier wichtige Punkte. Die unglückliche Heimniederlage gegen St. Pauli bestätigte den schwierigen Trend, dass nun sieben Duelle am Stück im eigenen Stadion verloren wurden. Diese Serie soll gegen den BTSV am morgigen Sonntag ihr Ende finden.
Reichel-Einsatz fraglich
Bei dieser Mission müssen die Osnabrücker aber definitiv auf den Stamm-Linksverteidiger Kevin Wolze verzichten. Der 31-jährige gebürtige Wolfsburger sah im Spiel gegen den KSC die fünfte Gelbe Karte und wird daher bei der Partie gegen die Löwen fehlen. Noch fraglich ist der Einsatz von Löwen-Legende Ken Reichel. Der Abwehrspieler zog sich einen Muskelfaserriss zu und verpasste dadurch schon die vergangenen zwei Spiele der Lila-Weißen. Im Hinspiel stand er zwar im Kader, wurde aber von Marco Grote nicht auf den Rasen geschickt und verbrachte die vollen 90 Minuten auf der Bank. Ob es für morgen für einen Einsatz gegen seinen Ex-Klub reicht, ist noch unklar. Mit von der Partie ist allerdings dafür Stürmer Christian Santos. Der venezuelanische Nationalspieler sorgte für den Siegtreffer in Karlsruhe und konnte auch gegen St. Pauli ein Tor auflegen. Auf ihm ruhen nun die Hoffnungen in der Offensive des VfL.
Nachdem Ex-Löwe Deniz Dogan neben Marco Grote auch seinen Hut als Co-Trainer nehmen musste, verbleibt noch ein weiterer Ex-Braunschweiger im aktuellen Trainer-Team des VfL. Tim Danneberg ist auch unter Markus Feldhoff gefragt und steht weiter an der Außenlinie beim Team von der Bremer Brücke. Der ehemalige Mittelfeldstratege kommt auf 7.539 Minunten und 98 Spiele in blau-gelb. Für die Löwen konnte er neun Tore erzielen und fünf Torvorlagen geben, verließ den Verein jedoch im Juli 2010 gen Sandhausen und verpasste somit haarscharf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Zuletzt zur Jahrtausendwende
Im Jahr 2000 gelang der Eintracht der bislang letzte Auswärtsdreier beim niedersächsischen Nachbarn. Der damalige Torschütze zum knappen 1:0-Sieg der Löwen am 21. Spieltag der Regionalliga Nord war übrigens Dieter Hecking. Seit dem gab es ein Unentschieden und vier Niederlagen, wenn der BTSV an die Bremer Brücke gereist ist. Allgemein konnten die Blau-Gelben sieben Mal die volle Punktzahl aus dem Westen entführen, mussten sich aber in 25 Partien in Osnabrück 14 Mal geschlagen geben. Betrachtet man die Gesamtstatistik fällt besonders bei den Löwen auf, dass gegen keine andere Mannschaft häufiger gewonnen werden konnte, als gegen den VfL. 23 Mal ging die Eintracht als Sieger vom Platz und insgesamt 84 Liga-Punkte sicherten sich die Löwen in den Partien gegen die West-Niedersachsen. Auch wenn es zuletzt auf fremdem Platz für die Blau-Gelben bei den Lila-Weißen nicht so gut lief, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt für den ersten Auswärtssieg der Saison. Die Mannschaft von Daniel Meyer kann sich morgen im direkten Duell mit Osnabrück einen vielleicht entscheidenen Vorsprung im Abstiegskampf sichern und den VfL noch weiter unter Zugzwang bringen. Auf geht's, Eintracht!
Foto: Agentur Hübner