Die SpVgg Greuther Fürth im Fokus

Zwischen Siegesserie und Ernüchterung

Die Fürther hatten in den vergangenen Wochen einen Lauf. Fünf Siege am Stück, dann eine 0:1-Niederlage gegen Heidenheim, die aber schnell durch einen Auswärtssieg beim SV Sandhausen vergessen gemacht werden konnte. Doch nach dem Spiel am vergangenen Dienstag herrscht kurzzeitig Ernüchterung im Frankenland. Gegen den SV Darmstadt 98 setzte es unter der Woche eine 0:4-Heimniederlage. Trotzdem ist das Kleeblatt mit Chef-Trainer Stefan Leitl weiter auf Platz drei und träumt vom zweiten Aufstieg in die 1. Bundesliga nach 2012.

Seit knapp zwei Jahren ist der heute 43-jährige Stefan Leitl der Coach der Fürther. Als er seinen Job begann, spielte die Spielvereinigung noch gegen den Abstieg in der 2. Bundesliga. Unter Leitl gelang jetzt der große Umschwung. Das Team spielt in der Form schon länger zusammen und hat sich zudem punktuell verstärkt. Einer der Hauptakteure in der Fürther Offensive ist Paul Seguin. Der ehemalige Wolfsburger wechselte bereits im Juli 2019 zum Kleeblatt und zeigt in dieser Saison sein Talent auf dem Platz. Fünf Mal konnte der 25-Jährige schon ein Tor erzielen und teilt sich damit den Platz des internen Top-Torschützen mit Branimir Hrgota. Der Schwede fiel zwar aufgrund von Adduktorenproblemen gegen den SV Sandhausen und SV Darmstadt 98 aus, kommt aber insgesamt trotzdem schon auf fünf Treffer und zwei Vorlagen. Zudem trägt er seit dem Sommer die Binde des Kapitäns bei den Mittelfranken, die er von Marco Caliguiri übernommen hat. Der Ex-Löwe beendete nach der vergangenen Saison seine Karriere. Da die Fürther, wie die Eintracht, in intensiven Wochen stecken, setzt Trainer Leitl auf einige Säulen in der Mannschaft. Dazu zählen auch Keeper Sascha Burchert, sowie Verteidiger Mergim Mavraj und Mittelfeldakteur Sebastian Ernst. Mavraj kam schon 2019 vom FC Ingolstadt und sorgt seit dem für Konstanz in der Abwehr der Kleeblätter. Sebastian Ernst kennt den Verein mittlerweile sehr gut und entwickelte sich von Anfang an zum Stammspieler. Schon 2017 wechselte er von den Würzburger Kickers an die Rednitz. Mittlerweile ist er auch durch seine Leistungen in dieser Saison nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Mit zwei Toren und vier Vorlagen ist er stark am momentanen Fürther Auftrieb beteiligt.

Nordische Rückkehrer

Am Samstag kehren zwei ehemalige Löwen zurück an die Hamburger Straße. Mit dem Dänen Emil Berggreen und Norweger Havard Nielsen bringt die Spielvereinigung zwei Spieler mit, die sich im EINTRACHT-STADION noch ganz gut auskennen. Der 27-jährige Nielsen stürmte eineinhalb Jahre für die Eintracht und traf insgesamt zwölf Mal für die Blau-Gelben, unteranderem beim 3:0-Derbysieg gegen Hannover 96 in der Bundesliga-Saison 2013/2014. Emil Berggreen ist in Braunschweig auch kein Unbekannter. Der Däne striff sich von 2015 bis 2016 das Trikot der Löwen über. Dabei konnte er elf Tore erzielen und fünf Mal für seine Teamkameraden auflegen. Nach der Zeit bei der Eintracht haben beide ein interessante Vereinsgeschichte hinter sich. Während Berggreen von den Blau-Gelben zum Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 wechselte, ging Nielsen nach seiner Leihe zurück zu RB Salzburg. Über Freiburg, Düsseldorf und Duisburg heuerte der Norweger im vergangenen Jahr bei den Mittelfranken an und konnte sich sogleich in die Startelf spielen. Für Berggreen ging es nach drei Jahren bei den Mainzern über die Niederlande und Twente Enschede im Sommer diesen Jahres zurück in die 2. Bundesliga. 

Zweitliga-Klassiker

Insgesamt trafen beide Teams schon 17-mal aufeinander. 16-mal fand dies im Rahmen der 2. Bundesliga statt, einmalig im DFB-Pokal in der Saison 2010/2011. Insgesamt können beide Mannschaften auf eine relativ ausgeglichene Bilanz. Mit sieben Siegen, steht bei den Kleeblättern ein Sieg mehr zu Buche als bei der Eintracht. Vier Mal trennten sich beide Mannschaften mit einem Remis. Das letzte Heimspiel der Löwen im September 2017 fiel deutlich aus. Nach einem Doppelschlag von Stürmer Christoffer Nyman und Abwehrspieler Joseph Baffo innerhalb von sechs Minuten, konnten die Mittelfranken den Blau-Gelben nicht mehr viel entgegensetzen. Als Domi Kumbela zehn Minuten vor Schluss den Ball zum 3:0 im Tor der Fürther versenkte, war das Spiel endgültig entschieden. Die Löwen konnten zwar das letzte Heimspiel gewinnen, mussten sich davor aber zehn Jahre mit einer Siegesfeier im EINTRACHT-STADION gegen die Spielvereinigung gedulden. So lange wollen die Blau-Gelben nicht noch einmal warten. Schon am Samstag hat sich das Team von Chef-Coach Daniel Meyer zum Ziel gesetzt, dem aktuellen Tabellendritten ein Bein zu stellen. Auf geht's Eintracht!

Foto: Greuther Fürth