Eintracht besiegt Halle mit 1:0

Ihorst erzielt das Tor des Tages

Die Löwen siegen in Ihrem ersten Pflichtspiel im Jahr 2022 und fahren drei wichtige Punkte ein. In einer umkämpften Partie konnte der BTSV in der ersten Halbzeit nicht genug Durchschlagskraft für einen Führungstreffer entwickeln, der dann aber in der 66. Minute durch Luc Ihorst gelang. Acht Minuten später traf der Hallesche FC eigentlich zum Ausgleich, doch Schiedsrichter Franz Bokop nahm die Entscheidung überraschend zurück. Damit blieben die Löwen in Führung und konnten diese in der Folge über die Zeit retten.

Ausgangslage:
Für beide Mannschaften ist es der offizielle Start ins Pflichtspieljahr 2022. Beide Teams mussten in der vergangenen Woche pausieren, da ihre Spiele aufgrund von Corona-Fällen abgesagt werden mussten. Für die Löwen gilt es, die Erfolgsserie aus den vergangenen Wochen fortzusetzen und den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze zu halten. Drei Punkte im Duell gegen den Halleschen FC wären dabei ein guter Anfang. Doch der Gegner von der Saale ist eine kleine Wundertüte, da der neue Chef-Trainer André Meyer erst seit Ende Dezember im Amt ist und viel Zeit hatte, die Mannschaft auf sein System einzustellen. Der HFC will sich mit einem Sieg bei den Blau-Gelben aus der Gefahrenzone herausarbeiten. Ein Punkt trennt die Hallenser aktuell von einem Abstiegsplatz.

Aufstellung:
Nach mehreren Corona-Fällen in der Wintervorbereitung muss Coach Michael Schiele seine Startelf ein wenig umstellen. Während Bryan Henning wieder auf seine Position im offensiven Mittelfeld zurückkehrt, reichte die Zeit für Lion Lauberbach nicht. Für ihn startet Luc Ihorst in der Sturmspitze. Ebenfalls darf Yari Otto auf der linken Außenbahn ran und Lasse Schlüter übernimmt für den angeschlagenen Niko Kijewski auf der Linksverteidigerposition. Maurice Multhaup beginnt für Jomaine Consbruch, der zunächst auf der Bank Platz nimmt. Auf der rechten Abwehrseite kriegt Neuzugang Jan-Hendrik Marx das Startelfmandat zugewiesen.

Die Partie:
Nach anfänglichem Abtasten der beiden Mannschaften in den ersten Minuten der Partie, kamen die Löwen in der fünften Spielminute zur ersten größeren Möglichkeit der Begegnung. Bei einem Konterversuch schickte Henning Stürmer Ihorst auf die Reise, der aus halblinker Position auf den Hallenser Kasten zielte, dabei jedoch nur das Außennetz traf (5'). Nur knappe fünf Minuten danach prüfte Schlüter nach einem Ballgewinn im Mittelkreis den HFC-Torhüter Sven Schreiber aus der Distanz (10‘). Sein Versuch konnte der Keeper aber zur Ecke lenken. In den Anfangsminuten setzten die Löwen offensiv die größeren Akzente und zeigten sich deutlich gefährlicher vor dem Tor, Halle versuchte zunächst in ihr Spiel zu finden. Beide Teams leisteten sich zudem hin und wieder leichte Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel, die aber jeweils unbestraft blieben. Die Eintracht zeigte sich auch Mitte der ersten Hälfte als die aktivere Mannschaft, biss sich aber an der Abwehrreihe des HFC die Zähne aus. Im letzten Drittel waren die Löwen noch nicht zwingend genug, zudem verhinderten Ungenauigkeiten im Passspiel größere Torgelegenheiten. In der 36. Minute folgte dann eine Schrecksekunde aus BTSV-Sicht. Nach einem Sprint wollte Löwen-Keeper Jasmin Fejzic den Ball vor HFC-Angreifer Julian Derstroff klären. Bei der Aufnahme des Balles sprang HFC-Akteur über den Torwart der Eintracht und erwischte ihn mit dem Knie am Kopf. Beide gingen zu Boden, Fejzic wurde sofort von den Teamärzten untersucht, konnte nach kleinerer Unterbrechung aber weitermache. Bis zur Halbzeit blieb es beim torlosen Remis, auch, weil die Defensive der Eintracht gegen Ende der ersten Hälfte den vermehrten Angriffen der Gäste souverän und diszipliniert gegenüberstand. Die Eintracht hatte trotzdessen in den ersten 45 Minuten deutlich mehr von der Partie. Fast mit dem Halbzeitpfiff hatten die Blau-Gelben dann doch nochmal den Führungstreffer auf dem Fuß. Ihorst setzte sich an der Grenze des Sechzehners gegen seinen Gegenspieler durch und zog nach guter Körperdrehung ab, wieder musste Schreiber im Kasten der Rot-Weißen klären und verhinderte somit den späten Erfolg für die Löwen, ehe Schiedsrichter Bokop beide Teams zur Pause bat (45‘).

Im zweiten Durchgang konnten sich zunächst die Gäste das erste Mal brandgefährlich vor dem Tor zeigen. Michael Eberwein setzte sich im Strafraum gegen Michael Schultz durch und tauchte frei vor dem Gehäuse der Eintracht auf. Fejzic konnte aber Schlimmeres verhindern, das Leder parieren und somit die Null halten (52‘). Ein Hallo-Wach-Moment für die Eintracht. In den Minuten nach dieser dicken Chance probierte der BTSV wieder die Oberhand zu gewinnen und den HFC erneut in die Defensive zu drängen. Doch immer wieder schlichen sich Ungenauigkeiten in das Spiel der Löwen, die sich in der 65. Minute dann belohnten. Der eingewechselte Martin Kobylanski schaltete bei einem blau-gelben Konter am schnellsten und schickte den bereits durchgestarteten Ihorst auf die Reise. Der 21-Jährige sprintete bis zur Strafraumgrenze und schob dann eiskalt zur Führung ein. Schreiber war zwar noch dran, konnte den wuchtigen Schuss aber nicht entscheidend abwehren. Jetzt wollte die Schiele-Elf nicht nachlassen und wurde direkt kalt erwischt. Bei einem Klärungsversuch schoss Jannis Nikolaou Abwehrmann Marx an, von dem Verteidiger prallte der Ball über Joscha Wosz zurück zu HFC-Neuzugang Elias Huth, der das Leder mit Wucht im Tor versenkte (74‘). Nach kurzer Verwirrung und wilden Diskussionen nahm Schiedsrichter Bokop den Treffer aber zurück. Vermutlich aufgrund einer Abseitsposition von Wosz, der den Ball aber erst nach Marx berührte. Eine Menge Glück für den BTSV. In Folge des vermeintlichen Ausgleichs warfen die Saalestädter noch einmal alles nach vorne. Chancen durch Huth und Janek Sternberg brachten allerdings keinen Treffer für den HFC (80‘/81‘). Sechs Minuten vor dem Ende der Begegnung wurde Kobylanski dann im Strafraum von den Beinen geholt und klar am Fuß getroffen, die Pfeife von Bokop blieb allerdings ebenso stumm wie beim Tackling gegen Müller im Sechzehner (84‘ und 90'). So blieb es nach 90 Spielminuten beim umkämpften, aber keinesfalls unverdienten 1:0-Heimsieg für die Löwen.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Fejzic – Schultz, Schlüter, Nikolaou, Henning (Kobylanski, 61‘), Multhaup (Peña Zauner, 61‘), Ihorst (Girth, 77‘), Otto (Müller, 77‘), Marx, Behrendt, Krauße

Halle
Schreiber – Löhmannsröben (Shcherbakovski, 81‘), Vollert, Derstroff (Huth, 66‘), Kreuzer, Eberwein, Sternberg, Guttau (Wosz, 73‘), Titsch Rivero, Landgraf, Nietfeld (Reddemann, 66‘)

Tore:
1:0 Ihorst (65‘)

Zuschauer:
500

Fotos: Agentur Hübner

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