Eintracht erkämpft 2:2 beim TSV 1860 München
Löwen holen 0:2-Rückstand auf
Die Löwen nehmen am Ende der 90 Minuten im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße einen verdienten Punkt mit an die Oker. Der TSV 1860 München überzeugte in der ersten Halbzeit mit Konterqualitäten und konnte durch Marcel Bär (3') und Philipp Steinhart (34') die Blau-Gelben mit 0:2 in Rückstand bringen, ehe die Braunschweiger im zweiten Durchgang durch Lion Lauberbach (55') und Jan-Hendrik Marx (78') noch ausgleichen konnten. Für Marx war es der erste Treffer im Trikot der Eintracht. Am Ende steht ein leistungsgerechtes Remis auf der Anzeigetafel des Traditionsduells.
Ausgangslage:
Die Eintracht ist nach dem Remis am Montagabend gegen den Sportclub aus Verl weiterhin oben dran. Durch den Sieg von Waldhof Mannheim und dem Unentschieden des VfL Osnabrück sind die Blau-Gelben an diesem Spieltagswochenende auf den fünften Tabellenrang abgerutscht. Doch drei Punkte in München würden den BTSV wieder auf den dritten Platz vorrücken lassen. Für die Gastgeber aus Giesing würde ein Sieg in diesem Duell einen weiteren Sprung nach vorne bedeuten, zudem würde sicher der TSV bis auf zwei Punkte an die Eintracht heranschleichen. Zuletzt holte das Team von Trainer Michael Köllner vier Siege in Serie.
Aufstellung:
Coach Michael Schiele nimmt im Vergleich zum 1:1 gegen den SC Verl gleich mehrere Veränderungen in der Anfangsformation vor. Brian Behrendt und Michael Schultz kehren nach ihrer Gelbsperre für Danilo Wiebe und Philipp Strompf in die Startelf zurück, außerdem übernimmt Robin Krauße nach auskurierter Corona-Erkrankung wieder die Sechserposition. Für ihn nimmt Enrique Peña Zauner vorerst auf der Bank Platz. Auch Jomaine Consbruch muss aus der ersten Elf weichen, dafür startet Maurice Multhaup.
Die Partie:
Forsch legte die Eintracht los, doch nach Flanke von Maurice Multhaupt setzte Lion Lauberbach seinen Kopfball knapp neben das Tor (2'). Kurz nach der eigenen Chance lag dann der Ball jedoch im Tor von Jasmin Fejzic. Durch einen Fehler im Aufbauspiel konnten die Hausherren kontern, Richard Neudecker fand mit seinem gut getimten Pass Marcel Bär, der frei vor Fejzic souverän auf 1:0 stellte (3'). Wieder ein frühes Gegentor also, dass es für die Mannschaft von Michael Schiele zu verdauen galt. Die Eintracht zeigte sich aber unbeeindruckt, kombinierte sich durch die Münchener Spielhälfte und behielt in Sachen Ballbesitz die Oberhand, kam aber in der ersten Viertelstunde zu keinen hochkarätigen Möglichkeiten. Es dauerte bis zur 22. Minute, als Bryan Henning den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Hennings Steilpass auf Lauberbach wurde zunächst geklärt, doch über Umwege und einem Fehlpass von TSV-Keeper Hiller kehrte der Ball zum Zehner der Löwen zurück, der den Ball direkt im verwaisten Münchner Tor unterbringen wollte. Sein Versuch rauschte aber knapp am Pfosten vorbei (22‘). Nur drei Minuten später war es dann Maurice Multhaup, der das 1:1 verpasste. Multhaup setzte sich bei einem Sprint in den Strafraum durch und spitzelte das Leder in Richtung Sechziger Kasten, wieder verfehlten die Blau-Gelben das Ziel nur knapp (25‘). Der BTSV kam zusehends besser ins Spiel, aber auch die Sechziger zeigten sich bissig und vor allem stark in Umschaltmomenten. Nach Ballverlust der Eintracht tief in der gegnerischen Hälfte ging es plötzlich ganz schnell, im Anschluss eines zielstreibig vorgetragenen Konters netzte Philipp Steinhart trocken wie wuchtig ins lange Eck ein (34'). Das 0:2 bedeutete dann auch den Halbzeitstand, weil der BTSV zu keinen nennenswerten Chancen kam.
Das Bild auf dem Platz blieb auch in der zweiten Hälfte ähnlich, Eintracht dominierte den Ballbesitz, 1860 lauerte auf Konter. Doch die Braunschweiger Löwen zeigten sich in der Effektivität verbessert, so stellte Lauberbach nur zehn Minuten nach Wiederanpfiff den Anschluss her. Henning wurde durch Jannis Nikolaou super in die Tiefe geschickte, der Blondschopf behielt im Sechzehner die Übersicht, legte auf den mitgelaufenen Lauberbach quer, der nur noch einschieben musste (56'). Die Eintracht war zurück im Spiel und blieb weiter tonangebend. Doch zwei dicke Möglichkeiten der Sechziger hätten in der Folge die Vorentscheidung bringen können, aber Jasmin Fejzic und fehlende Präzision von Tim Linsbichler verhinderten jeweils das 3:1. Auf der anderen Seite hatte auch der TSV Glück, als Lasse Schlüters Distanzversuch noch abgefälscht wurde und knapp über den Querbalken von Hillers Gehäuse strich (71‘). Eintracht lspielte in dieser Phase klar auf das 2:2, die Schiele-Elf sollte sich für den betriebenen Aufwand dann auch belohnen. Zunächst wurde ein Schussversuch von Henning geblockt und kam per Bogenlampe direkt auf den mitgelaufenen Marx, der das Leder im Sechzehner dann durch die Beine von Hiller im Münchener Kasten per Direktabnahme versenken konnte (78‘) Die Blau-Gelben hatten eine starke Moral bewiesen. In der Schlussphase mussten die Braunschweiger dann aber nochmal eine bittere Pille schlucken: Während eines 1860-Konters sprang Löwen-Verteidiger Brian Behrendt der Ball kurz vor dem eigenen Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Nicolas Winter zeigte ihm dafür die zweite gelbe Karte. Er wird damit nach seiner zuletzt abgesesennen Gelbsperre am kommenden Wochenende gegen den SC Freiburg II erneut fehlen (87‘). Bis zum Ende der vier Minuten Nachspielzeit blieb es dann beim leistungsgerechten Remis zwischen den beiden Teams. Die Eintracht zeigte eine gute Moral und kann mit den gezeigten Comeback-Qualitäten mit neuem Selbstvertrauen in die kommende Woche gehen.
Bei eisigem Wind in München fanden auch zahlreiche Eintracht-Fans den Weg in die bayrische Landeshauptstadt. Vielen Dank für Eure Unterstützung und allen eine gute Heimfahrt! Kommt sicher wieder in Braunschweig an.
Das Spiel im Stenogramm:
1860 München
Hiller – Moll, Salger, Lex (Linsbichler, 63‘), Tallig, Dressel, Bär, Deichmann (Biankadi, 74‘), Belkahia (Lang, 63‘), Neudecker, Steinhart
Eintracht
Fejzic – Schultz, Schlüter, Nikolaou, Henning (Strompf, 88‘), Multhaup (Ihorst, 71‘), Müller (Kobylanski, 81‘), Lauberbach, Marx, Behrendt, Krauße
Tore:
1:0 Bär (3‘)
2:0 Steinhart (34‘)
2:1 Lauberbach (55‘)
2:2 Marx (78‘)
Besondere Vorkomnisse:
Brian Behrendt (Gelb-Rote Karte, 87‘)
Zuschauer:
3.750
Fotos: imago images/kolbert-press, Jan Huebner, Eibner, Ulrich Wagner