Eintracht verliert gegen Rostock

Löwen müssen sich der Kogge mit 0:1 geschlagen geben

Die Löwen müssen sich zum Ende der Hinrunde dem F.C. Hansa Rostock geschlagen geben. Nach einer intensiven ersten Hälfte, in der die Eintracht mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt ließ, trafen die Gäste in der 60. Minute entgegen dem Spielverlauf durch Svante Ingelsson zur Führung (60‘). In der Folge warfen die Blau-Gelben noch einmal alles nach vorne, konnten aber schlussendlich nicht mehr zum Ausgleich kommen.

Ausgangslage:
Hinrundenfinale in der 2. Bundesliga! Sowohl die weiterhin von Verletzungssorgen geplate Eintracht als auch die Kogge aus Rostock konnte unter der Woche einen Punkt einfahren. Im letzten Pflichtspiel für das Kalenderjahr 2022 wollten sich beide Teams mit einem Erfolgserlebnis in die lange Winterpause verabschieden. Tabellarisch trennte die Teams vor dem direkten Aufeinandertreffen fast gar nichts. Die Eintracht und der F.C. Hansa lagen punktgleich und mit der gleichen Tordifferenz auf den Rängen elf und zwölf.

Aufstellung:
Nachdem die Löwen unter der Woche in Regensburg einen Zähler mit auf die Heimreise nehmen konnten, vertraute Chef-Trainer Michael Schiele fast derselben Startelf. Nur eine Änderung nahm er vor: Ron-Thorben Hoffmann machte nach seinem dritten Saisoneinsatz wieder für Kapitän Jasmin Fejzic Platz zwischen den Pfosten. Rostocks Neu-Coach Patrick Glöckner tauschte auf der anderen Seite gleich auf drei Positionen. Für den verletzten Kai Pröger rückte Nils Fröling in der Offensive in die Startelf, zudem begannen Anderson Lucoqui und Frederic Ananou in der Abwehr für Lukas Scherff und Nico Neidhart.

Die Partie:
Mit einer Menge Schwung, Elan und Vorteilen für den BTSV begann das Duell der beiden Tabellennachbarn. Direkt in der ersten Minute musste Hansa-Keeper Markus Kolke das erste Mal zupacken, als ein abgefälschter Schuss von Keita Endo gefährlich wurde (1‘). Der Japaner probierte es gleich wenige Minuten danach noch einmal, wieder war Kolke zur Stelle, hatte das Leder aber erst im Nachfassen sicher (7‘). Immer wieder zeigte sich die Eintracht mutig und forsch vor dem gegnerischen Tor, Jannis Nikolaou hatte als Nächster eine frühe Führung auf dem Fuß. Sein Volley flog aber dann doch relativ deutlich über das FCH-Gehäuse (13‘). Die Löwen ließen auch in der Folge nicht nach, doch sowohl Maurice Multhaup aus spitzem Winkel als auch Anton Donkor per Kopf verpassten es, die Löwen für ihren offensiven Aufwand zu belohnen (25‘). In der 39. Minute sprang das EINTRACHT-STADION aus den Sitzen, als Lion Lauberbach sich mit einem gewonnenen Kopfballduell an der Mittellinie den Ball in den Lauf vorlegte und der Rostocker Defensive dann davon sprintete. Vor dem Tor hatten ihn die Verteidiger jedoch fast eingeholt, sodass Lauberbach noch einmal abstoppen musste. Er fand zwar noch die Lücke aus einer guten Position, doch auch dieser Versuch war erneut abgefälscht und rutschte knapp über den Querbalken (39‘). Als sich beide Teams schon auf den Pausenpfiff einstellten, hatte die Eintracht noch eine dicke Möglichkeit parat. Einen scharfgetretenen Freistoß von Robin Krauße brachte Nikolaou mit einem Flugkopfball auf den Rostocker Kasten. Kolke schien geschlagen, aber das Spielgerät verpasste Freund, Feind und letztendlich auch das Tor um wenige Zentimeter (45‘). Das wäre es vor der Pause nochmal gewesen. Die Eintracht tat mehr für das Spiel und hatte auch auf dem Feld ein deutliches Chancenplus. Nur der Treffer wollte nicht fallen. Von den Gästen aus der Hansestadt kam in den ersten 45 Minuten wenig. Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.

Der zweite Durchgang begann zunächst mit einer kleineren Druckphase des FCH. Haris Duljevic probierte sein Glück aus der Distanz, verzog aber (52‘). Zudem wechselte Hansa zur Pause das System, Innenverteidiger Rick van Drongelen ersetzte Offensivakteur Nils Fröling und orientierte sich in eine neugebildete Fünferkette. Eine Änderung, die sich im Verlauf des Spiels noch bezahlt machen sollte. Die Löwen bauten unterdessen wieder mehr auf ihre Konterqualität. Lauberbach gewann in der 58. Minute nach einem langen Abwurf von Jasmin Fejzic den Ball und lief erneut auf das Tor der Hanseaten zu. Sein Pass auf den mitgelaufenen Multhaup wurde aber gerade noch bereinigt (58‘). Nur zwei Minuten später sorgte der FCH dann für einen Tiefschlag. Nach einem Angriff über links sorgte Svante Ingelsson nach einer Vorlage von Duljevic für die Gäste-Führung (60‘). Die Löwen wurden eiskalt bestraft. Um offensiv wieder für mehr Dampf zu sorgen, brachte Schiele Top-Torjäger Anthony Ujah für Endo. Dieser hatte auf Seiten der Blau-Gelben auch gleich die nächste Chance, als er eine Vorlage von Nikolaou per Kopf auf das Tor brachte. Kolke hielt das Leder aber fest (70‘). Die taktische Umstellung der Gäste hatte Folgen, auf die die Löwen wenig Antworten fanden. Die Eintracht biss sich an der Rostocker Abwehrarbeit die Zähne aus und fand bis zum Schluss keine Lösungen. Insbesondere bei hohen Bällen hatten die Rostocker Vorteile.

Im letzten Pflichtspiel des Jahres verliert die Eintracht damit vor heimischem Publikum mit 0:1.

Das Spiel im Stenogramm:
Eintracht
Fejzic – Schultz, Nikolaou, Multhaup (Marx, 78‘), Benkovic, Donkor (Kijewski, 85‘), Lauberbach (Ibrahimi, 78‘), Endo (Ujah, 65‘), Wiebe, Kaufmann, Krauße

Rostock
Kolke – Roßbach, Dressel, Duljevic (Thill, 90‘+1), Ingelsson (Schumacher, 72‘), Fröling (van Drongelen, 46‘), Malone, Verhoek (Hinterseer, 85‘), Lucoqui, Ananou, Fröde

Tore:
0:1 Ingelsson (60‘)

Zuschauer:
21.221

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - Hansa Rostock