Girth: "Haben uns reingekämpft"

Die Stimmen zum Auswärtssieg in Köln

Hinter der Eintracht liegen intensive 90 Minuten, in denen Viktoria Köln unseren Jungs alles abverlangt hat. Die Hausherren erwischten den besseren Start in die Partie, mit zunehmender Spieldauer gelang es den Löwen aber, das Spiel offener zu gestalten. Der Lohn war der schnelle Ausgleich nach der Halbzeit durch Lion Lauberbach und der vielumjubelte Siegtreffer durch Benni Girth spät in der Partie. Neben Girth ist auch Jasmin Fejzic einer der Matchwinner, der einen Elfmeter parieren und gleich mehrere Einschussmöglichkeiten der Kölner zunichtemachen konnte.

Michael Schiele:
"Wir sind in erster Linie froh, dass wir drei Punkte mitnehmen können. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht, haben aber auch gegen eine Mannschaft gespielt, die unaufgeregt von hinten rausgespielt hat und immer wieder Lösungen parat hatte. Vielleicht sind wir auch nicht so energisch angelaufen, wie wir uns das vor dem Spiel vorgenommen haben. Beim Gegentreffer haben wir beim tiefen Lauf ein bisschen gepennt. Das hat uns länger gestört, nach zehn Minuten sind wir dann besser in die Partie gekommen und haben ein bisschen besser Fußball gespielt. Richtige Chancen hatten wir dennoch nicht. Jasmin Fejzic musste nochmal richtig eingreifen, als wir den tiefen Lauf von Sontheimer nicht gestoppt haben. Nach der Pause haben wir gewechselt und dann unsererseits schnell zugeschlagen. Danach ist das Spiel wild geworden. Ein Hin und Her mit vielen Umschaltaktionen. Wir waren in unserem Passspiel dann ein wenig schlampig. Als Jasi dann den Elfmeter hält, wollten wir die Partie auch für uns gewinnen. Benjamin Girth hatte eine längere Leidenszeit, dass er jetzt den Treffer markiert, freut mich persönlich sehr für ihn. Großes Lob an die beiden Jungs!"

Jasmin Fejzic:
“Am Ende der Saison wird abgerechnet, wir haben noch einen langen Weg vor uns. Beim ersten Elfmeter habe ich etwas länger gewartet, um Risse zu verunsichern, er trifft den Ball aber gut und ich komme nicht mehr ran. Beim zweiten Elfer gehe ich etwas früher mit Risiko in die Ecke und komme noch hin. Ich wusste, dass das seine Lieblingsecke ist. Wir haben eine lange Rückrunde vor uns, wir sind eine super Truppe und vor allem eine fitte Mannschaft. Die Kölner wollten, aber wir haben dagegengehalten. Wir haben noch genug Körner gegen Kaiserslautern, dafür arbeiten wir jeden Tag.“

Benjamin Girth:
“Mit dem Elfmeter am Anfang wurden wir natürlich kalt erwischt. Köln hat das dann auch nicht schlecht gemacht, hatten gute Ballpassagen und guten Ballbesitz. Wir haben uns reingekämpft, mit dem Ausgleich kurz nach der Halbzeit waren wir gut drin im Spiel. Mich freut mein Tor für die Mannschaft, dass ich damit helfen konnte ist ein doppelt schönes Gefühl. Für einen Stürmer ist es natürlich für das Selbstvertrauen immer gut zu treffen.“

Olaf Janßen (Viktoria Köln):
"Natürlich bin ich in diesem Moment einfach nur tieftraurig für die Jungs. Vor dem Spiel habe ich den Jungs gesagt, dass ich total stolz auf sie bin. Gefühlt habe ich der Mannschaft 19-mal einen anderen Plan mitgegeben. Das ganze Team hat es in jedem Training und Spiel getragen. Normalerweise fängt eine Mannschaft an zu wackeln, das ist nicht der Fall gewesen. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass wir Eintracht Braunschweig in der Verfassung so von der ersten Minute die Stirn bieten können. Und das nicht nur über Kampf und Leidenschaft. Die Eintracht ist ein Team, das zweite Bälle brutal gut verteidigt. Da mussten wir aufpassen. Was mich aber sehr stolz macht, ist, dass wir gegen einen Gegner gespielt haben, der es jedem Team im Spielaufbau unfassbar schwer macht. Das haben wir über 90 Minuten auf den Platz gebracht. Selbst nach dem frühen Ausgleich sind die Jungs klar im Plan geblieben. Wir hätten gegen viele Teams in dieser Form gewonnen. Eintracht war eiskalt und hat nie aufgegeben. Wenn man dann den Elfer vergibt, tut das natürlich doppelt weh. Der Stolz überwiegt aber trotzdem."

Foto: imago images/Herbert Bucco