Hoffmann: "Wille kann Berge versetzen"
Die Stimmen zum 3:3-Unentschieden gegen die SpVgg Fürth
Eine Partie, die man erstmal sacken lassen muss. Nach 2:0-Führung noch 2:3 hintengelegen, dann den Ausgleich geschafft, in den Schlussminuten einen Elfer verursacht, der dann aber gehalten wurde. Was dieser erkämpfte Punkt am Ende dieser langen Spielzeit dann wert ist, wird sich zeigen. Die Stimmen zum Spiel.
Daniel Scherning:
„Kompliment an meine Spieler, es war ein superintensives Duell. Wir sind gut in die Partie gekommen und haben zwei wunderschöne Tore erzielt. Beim Gegentor nach einem Ballgewinn verteidigen wir es nicht gut aus dem Druck heraus und bekommen den Schuss nicht geblockt. Der Gegner hatte aber auch schon da Möglichkeiten. Sie sind eine unheimlich spielstarke Mannschaft, die versucht hat, in die Zehner-Räume zu gelangen. Das war sehr schwer zu verteidigen. Die Rote Karte war dann eine spielentscheidende Situation. Ich will da auch gar nicht werten, denn ich hab es nicht gesehen. In der Folge wurde es natürlich nicht einfacher. Wir haben umgestellt und versucht das Zentrum stark zu machen, Fürth hat es aber immer wieder geschafft in die Räume zu kommen und Druck auszuüben. In der Phase gab es viele Standardsituationen und Torabschlüsse auf ihrer Seite, das haben wir nicht gut wegverteidigt. So fallen die beiden nächsten Gegentore. Wir wechseln dann offensiv und machen mit einer guten Aktion von Philippe den Ausgleich. Danach ging es nur noch darum, diesen Zähler mitzunehmen. In der Situation, in der wir sind, kann der noch sehr viel wert sein. Ich bin froh darüber, dass wir das mit dem gehaltenen Elfmeter und zehn Spielern, die sich in alles reingeschmissen haben, geschafft haben.“
Ron-Thorben Hoffmann:
„Ich bin richtig erleichtert, dass wir etwas mitgenommen haben. In Unterzahl in Fürth, wo man weiß, dass sie Lauf um Lauf machen und Bälle um Bälle spielen, war es brutal eklig. Ich bin froh, dass wir es am Ende alle zusammen verteidigt haben. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und füreinander gekämpft. Das macht uns aus. Der Punkt heute spricht auch für die Mannschaft. Wir versuchen auf uns zu schauen, aber der Zähler ist immens wichtig. Dass wir uns dafür belohnen, dass wir so viel in Unterzahl investiert haben und so zurückkommen, ist nicht selbstverständlich. Für mich persönlich bedeutet es natürlich auch sehr viel, gerade in dieser Phase meinen ersten Elfmeter in dieser Spielzeit gehalten zu haben. Im Endeffekt geht es aber ums Team, und was da heute jeder für Fehler ausgebügelt und jeder reingeworfen hat, ist schon bemerkenswert. Wille kann Berge versetzen. Den müssen wir in die zwei Endspiele mitnehmen, dann haben wir gute Möglichkeiten unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Es wäre ein großer Pluspunkt für das Team, für die Fans, für den Verein und für die Stadt.“
Anderson Lucoqui:
„Es war sehr eklig. Jeder der Fußball gespielt hat oder schaut, weiß, dass sich 45 Minuten in Unterzahl wie eine Ewigkeit anfühlen. So war es auch. Man hat immer wieder auf die Uhr geschaut und hatte das Gefühl, dass die Zeit einfach nicht rumgeht. Fürth hat viel Druck gemacht und nicht lockergelassen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir die Partie noch so gebogen und hier etwas mitgenommen haben. Bei Rayans zweitem Treffer wollte ich eigentlich mit auf das Feld laufen und jubeln. Es war schwierig. Keiner hat damit gerechnet, dass wir nochmal zurückkommen. Das spricht für unsere Mentalität und unseren Glauben. Dass Thorben den Elfmeter noch hält, hat ins Bild gepasst. Jeder versucht, jedem zu helfen. Auf dem Papier haben wir 2:0 geführt, aber mit den ganzen Umständen und dem Verlauf der Partie ist es nicht so einfach. Jeder Punkt ist wichtig und von daher bin ich zufrieden.“
Alexander Zorniger (Cheftrainer SpVgg Fürth):
„Ein wieder hochintensives Spiel, wie in der vergangenen Woche. Es hätte vielleicht einen anderen Verlauf nehmen können. Mit dem 0:2 war schon klar, dass wir uns was einfallen lassen müssen. Wir haben dann umgestellt. Der Aufbau war aber nicht, wie wir es gewünscht haben. Viele Spieler waren heute positionsfremd, dafür haben sie es gut gemacht. Wir haben wieder eine Reaktion gezeigt, uns Torchancen herausgespielt und die Treffer gemacht. Sie haben viel investiert. Einige Spieler fehlen uns zum noch klareren Herausspielen der Situationen. Ich tue mich trotzdem mit dem 3:3 schwer, am Schluss das Unentschieden zu kriegen, tut weh.“
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