Jaeckel: "Schnell den Kopf hochbekommen"

Die Stimmen zur Niederlage in der Hauptstadt

Die Eintracht muss ohne Zähler in Berlin die Heimreise antreten. Nach einer 1:0-Führung drehte die alte Dame durch zwei Elfmeter das Spiel und die in Unterzahl agierenden Blau-Gelben mussten sich letztendlich geeschlagen geben. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Scherning:
"Mehr als die Tatsache, dass Hertha dieses Spiel gewonnen hat, haben wir es verloren. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben es geschafft, den Gegner zu nerven, aber wir haben es verpasst, den einen oder anderen Umschaltmoment wirklich sauber auszuspielen. Wir gehen nicht unverdient 1:0 in Führung, das Spiel lag dann da, wo wir es haben wollten. In der Halbzeit hatten wir die brutale Überzeugung, das Spiel zu gewinnen. Fußball ist manchmal sehr hart. Ich bin schon lange Trainer, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich je ein Spiel so mit solchen individuellen Fehlern verloren habe. Rote Karte und Elfmeter war natürlich der Worst Case. Dadurch war das Spiel komplett auf den Kopf gestellt. Das zweite und dritte Gegentor schießen wir dann auch selbst. So machst du dir so eine gute Halbzeit kaputt. Fühlt sich brutal an hier auf diese Art und Weise zu verlieren, weil wir in der ersten Halbzeit die vergangenen Leistungen der letzten Wochen bestätigt haben und gezeigt haben, dass wir auf einem guten Weg sind. Trotz aller Enttäuschung über diese Niederlage werden wir viel aus der ersten Halbzeit mitnehmen und das wird uns als Mannschaft nicht umwerfen, sondern wir müssen daraus lernen. Gerade im Blick auf Sonntag auf das wichtige Spiel gegen Preußen Münster werden wir uns schütteln und die nächste Aufgabe annehmen."

Robin Krauße:
"Mit den zwei Elfmetern und der roten Karte ist das Spiel gekippt. Bis dahin waren wir sehr gut im Spiel, unabhängig vom Ballbesitz. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und bis dahin eigentlich gar keine Torchance zugelassen. In der ersten Halbzeit haben wir gut Hertha ihre Stärke genommen. Was die Kompaktheit angeht, sah das in der ersten Halbzeit sehr gut aus. Dass das Spiel dann so unglücklich kippt, ist sehr bitter. Wir haben ein Spiel verloren, was wir eigentlich gewinnen wollten. Die Euphorie haben wir mitgenommen und trotzdem wissen wir, was wir besser machen müssen. Jetzt gilt es Mund abputzen und weitermachen. Nächste Woche gilt es zuhause wieder drei Punkte zu holen."

Paul Jaeckel:
"Wir haben es defensiv sehr ordentlich gemacht. Mit dem 1:0 waren wir dann auch sehr gut im Spiel, dann haben wir uns vielleicht etwas selber geschlagen. So eine Szene holt den Gegner zurück ins Spiel. Das ist unglücklich, aber das passiert im Fußball. Wir stehen hinter Lennart. Solche Fehler passieren uns allen mal, deswegen heißt es schnell wieder den Kopf hochzubekommen und es abzuhaken. Die Niederlage wird schon noch ein bisschen nachhängen, aber in der Trainingswoche müssen wir uns dann wieder auf das Heimspiel am Sonntag fokussieren." 

Cristian Fiél (Cheftrainer Hertha BSC):
"Ich nehme diese drei Punkte gerne mit, weil wir auch schon andere Spiele hatten. Auf der anderen Seite bin ich nicht zufrieden, weil wir Dinge in der ersten Halbzeit nicht umgesetzt haben, die wir die ganze Woche über trainiert haben. Das System vom Gegner gibt dir Räume, die du einfach bespielen musst, wenn du ihm wehtun willst. Dass Braunschweig eine Mannschaft ist, die unglaublich Stress ausüben kann, das wussten wir zuvor. Die zweite Halbzeit geht dann direkt mit einer Situation los, die wir erspielen wollten. Nach dem Elfmeter ist es dann ein komplett anderes Spiel. Das Ärgernis von Daniel kann ich verstehen, aber das ist der Fußball."