Keine Punkte gegen Kiel

Löwen unterliegen mit 2:3 gegen die Störche

Die Eintracht muss sich am Ende des Freitagabendspiels gegen Holstein Kiel mit 2:3 geschlagen geben. Zwei frühe Treffer der Störche durch Fabian Reese (14') und Hólmbert Fridjónsson (22') setzten die Blau-Gelben schnell unter Druck. Nachdem die Kieler kurz nach der Pause sogar noch mit einem Treffer von Timo Becker (49') erhöhen konnten, drehte die Eintracht und kam zurück. So kam die Schiele-Elf durch Maurice Multhaup und Danilo Wiebe noch einmal ran, schaffte den erhofften Ausgleich allerdings nicht mehr.

Ausgangslage:
Nach der bitteren Niederlage in Darmstadt wollte Chef-Coach Michael Schiele mit seinen Löwen zurück in die Spur finden. Der Trainer der Blau-Gelben ließ unter der Woche auf der Pressekonferenz verlauten, dass seine Mannschaft die Partie beim Tabellenführer „gut aufgearbeitet habe“ und nun auf Punkte vor dem eigenen Publikum „brannte“. Da kam der strauchelnde Gast aus Schleswig-Holstein gerade gelegen. Der KSV konnte zuletzt nur eines aus den vergangenen fünf Zweitliga-Duellen gewinnen und verlor zum Rückrundenstart in Kaiserslautern und vorige Woche mit 2:3 gegen den Mitaufsteiger der Blau-Gelben aus Magdeburg. Diese zwei Rückschlage zum Start ins Kalenderjahr wollten die Kieler mit einem Sieg an der Hamburger Straße wieder vergessen machen. "Wir müssen effektiver sein. Man muss Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben und fokussiert sein - trotzdem darf die Lockerheit vor dem Tor nicht fehlen“, erklärte Holsteins Trainer Marcel Rapp.

Aufstellung:
Durch die Gelb-Rot-Sperre von Nathan de Medina und den verletzungsbedingten Ausfall von Linus Gechter musste Michael Schiele seine Startformation umbauen. So kam Hasan Kuruçay in der Innenverteidigung zu seinem Startelfdebüt, zudem kehrte Jannis Nikolaou zurück in die Anfangsaufstellung. Im Angriff begann zusätzlich Anthony Ujah für Winterneuzugang Tarsis Bonga. Bei den Kielern gab es hingegen nur einen Tausch von Rapp. Finn Porath musste für Mikkel Kirkeskov Platz machen und nahm vorerst auf der Reservebank Platz.

Die Partie:
In der siebten Minute zeigte die Eintracht sich das erste Mal gefährlich vor dem Kieler Tor. Fabio Kaufmann fiel eine Flanke vor die Füße, die Kiels Kapitän Hauke Wahl per Kopf verlängerte. Sein Schuss streifte allerdings letztendlich nur das Außennetz (7‘). Die Eintracht machte Druck, als nächstes verpasste Anthony Ujah eine hohe Hereingabe von Anton Donkor nur knapp (9‘). Der KSV ließ sich von den ersten Annäherungsversuchen überhaupt nicht beeindrucken und sorgte mit seiner ersten Chance für die frühe Führung. Philipp Sander hatte auf dem rechten Flügel zu viel Platz und brachte das Spielgerät ins Zentrum, wo Holstein-Stürmer Fabian Reese genau richtig stand, sich gegen Jan-Hendrik Marx durchsetzte und das Leder im Tor unterbrachte (14‘). Ein Nackenschlag für die Löwen, die nun direkt unter Druck standen. Kiel ließ auch in den Folgeminuten nicht locker und wollte unbedingt nachlegen. Die Eintracht war in der Defensive gefordert und wehrte sich gegen die Angriffe der Störche. In der 22. Minute lag das Leder dann aber erneut im Braunschweiger Kasten. Dieses Mal übernahm Torschütze Reese auf rechts den Ball, seine Flanke erreichte Steven Skrzybski, der Jasmin Fejzic prüfte. Gegen den Angreifer konnte unser Keeper zwar noch stark parieren, beim Nachschuss von Hólmbert Fridjónsson war er dann aber machtlos (22‘). Der KSV hatte auch danach auf dem Rasen die Kontrolle über das Duell. Die Elf von Michael Schiele suchte nach Lösungen. Fabio Kaufmann probierte es mal aus der Distanz, der flache Schuss gewann auf dem nassen Rasen an Geschwindigkeit. Trotzdem war Kiels Torhüter Tim Schreiber rechtzeitig auf dem Posten und sicherte den Ball (33‘). Auch Ujah konnte seine Mannschaft im nun einsetzenden starken Regen nicht zurück in die Partie bringen, als er eine scharfe Flanke von Donkor knapp verpasste (40‘). Manuel Wintzheimer war der Nächste, der das Anschlusstor auf dem Fuß hatte. Seine Direktabnahme von einem fehlgeschlagenen Kopfball von Timo Becker schnellte aber über den Querbalken (43‘). Kurz darauf bat Schiedsrichter Nicolas Winter die Teams in die Kabinen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte reagierte Schiele auf den Rückstand der Löwen. Gleich drei Mal tauschte der Coach: Robin Krauße, Lion Lauberbach und Maurice Multhaup ersetzten Jan-Hendrik Marx, Keita Endo und Anthony Ujah. Nach einer eigenen Ecke waren die Löwen allerdings kurz unaufmerksam und wurden direkt im eigenen Stadion ausgekontert. Reese behielt die Übersicht für Becker, der an der Strafraumkante vor Fejzic eiskalt blieb und zum dritten Kieler Tor des Abends einschob (49‘). Erneut gab es eine kalte Dusche für die Blau-Gelben, die in der Folge allerdings tolle Moral bewiesen. Maurice Multhaup wurde gut 20 Meter vor dem Tor von Danilo Wiebe bedient. Unsere Nummer sieben fackelte nicht lange und zog einfach mal ab. Sein Schuss ließ Schreiber keine Chance und knallte in der rechten unteren Ecke in die Maschen (57‘). Es keimte wieder Hoffnung an der Hamburger Straße auf. Ging hier noch was in Richtung eines Punktgewinns? In der 69. Minute hatten die Löwen schon den Torschrei auf den Lippen, der Schuss von Wintzheimer passierte das Tornetz aber nur von außen (69‘). Nach einer Standardsituation nur Sekunden später durften sie dann aber wirklich jubeln. Robin Krauße zog eine Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Wiebe überlegt einschieben konnte (70‘). Die Löwen schupperten hier doch tatsächlich noch am Remis. Alle Konterversuche der Kieler wurden souverän bereinigt. Mit Bonga brachte die Eintracht nun noch einen weiteren Offensivakteur für Verteidiger Kuruçay. Den sich daraufhin nun bietenden Raum nutzte der umtriebige Reese für die nächste Kopfballchance, aber Fejzic hielt stark gegen den 25-Jährigen (78‘). Die Löwen rannten immer weiter an. Der eingewechselte Bonga scheiterte zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit jedoch ein letztes Mal an Schreiber (88‘).

Am Ende reichte es trotz einer engagierten zweiten Hälfte nicht mehr für einen Punkt. Die Löwen unterliegen Kiel mit 2:3.

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Fejzic – Decarli, Nikolaou, Wintzheimer, Ujah (Lauberbach, 46‘), Donkor, Endo (Krauße, 46‘), Wiebe, Marx (Multhaup, 46‘), Kuruçay (Bonga, 75‘), Kaufmann (Peña Zauner, 87‘).

Kiel
Schreiber – Kirkeskov, Erras, Skrzybski (Arp, 78‘), Reese (Porath, 84‘), Sander, Becker, Lorenz, Wahl, Schulz (Holtby, 60‘), Fridjónsson (Mühling, 60‘).

Tore:
0:1 Reese (14‘)
0:2 Fridjónsson (22‘)
0:3 Becker (49‘)
1:3 Multhaup (57‘)
2:3 Wiebe (70‘)

Fotos: Agentur Hübner, imago/regios24

Eintracht - Holstein Kiel