Knappe 1:2-Niederlage in Darmstadt

Wintzheimer trifft vom Punkt

Am 20. Spieltag unterlagen die Löwen beim SV Darmstadt mit 1:2 (0:0). Beim Tabellenführer zeigte das Team von Michael Schiele über weitere Strecken eine kämpferische Auswärtsleistung und stellte die Lilien mit einer starken Defensive immer wieder vor Herausforderungen. Nach einem verwandelten Handelfmeter von Manuel Wintzheimer (52‘) gingen die Blau-Gelben im zweiten Durchgang zunächst in Führung, bevor die Hessen das Spiel mit zwei Treffern durch Mathias Honsak (82‘) und Phillip Tietz (90‘ +3) in der Schlussphase zu ihren Gunsten drehten.

Ausgangslage:
Während die Löwen nach dem Heimdreier gegen Heidenheim den Blick frühzeitig auf das Duell mit dem Tabellenführer richten konnten, mussten die Lilien unter der Woche noch einmal im DFB-Pokal antreten. In einem umkämpften Derby unterlagen die Darmstädter der Eintracht aus Frankfurt mit 2:4. Mit einer Niederlage aus Sicht der Blau-Gelben endete auch das Hinspiel gegen die Südhessen. Am dritten Spieltag sorgte Oscar Vilhelmsson mit seinem Jokertor für den später Siegtreffer, nachdem zuvor Jasmin Fejzic einen Elfmeter von Ex-Löwe Philip Tietz vereitelt hatte. Die Statistik in der 2. Bundesliga sprach leicht für den SV Darmstadt. Fünf Siegen der Eintracht standen sieben Siege der Gastgeber sowie sieben Punkteteilungen gegenüber.

Aufstellung:
Michael Schiele sah keine Notwendigkeit für einen Wechsel und schickte die identische Elf wie gegen Heidenheim auf Punktejagd. Torsten Lieberknecht vollzog drei Veränderungen im Gegensatz zum letzten Ligaspiel, indem er Emir Karic, Marvin Mehlem und Magnus Warming für Fabian Schnellhardt, Frank Ronstadt und Oscar Vilhelmsson in die Startelf beorderte. Der zunächst für die Offensive vorgesehene Braydon Manu verletzte sich beim Aufwärmen, sodass Warming kurzfristig den Vorzug bekam.

Die Partie:
Direkt mit dem Anpfiff schalteten die Hausherren in den Vorwärtsgang und setzten die Löwen früh unter Druck. Abwehrmann Christoph Zimmermann rückte bei einem Vorstoß mit auf und prüfte Jasmin Fejzic in der Anfangsphase aus knapp 25 Metern (4‘). Die Schiele-Elf überstand die Druckphase ohne Gegentreffer und kam ihrerseits nach zehn Minuten zur ersten sehenswerten Offensivaktion. Tarsis Bonga konnte eine Hereingabe von der rechten Seite nicht verarbeiten, sodass das Leder zu Keita Endo durchrutschte. Zum Leidwesen des Angreifers versprang der Ball, wodurch ein kontrollierter Abschluss nicht mehr möglich war und der Schuss klar über die Querlatte segelte (10'). Aber die Lilien machten weiter Druck und kamen kurze Zeit später zu einer Doppelchance. Fejzic reagierte nach einem Rempler jedoch gedankenschnell und klärte zunächst gegen Tietz, bevor er auch gegen Mathias Honsak die Oberhand behielt (14'). Die Eintracht versuchte, sich immer wieder dem Offensivdrang des SV Darmstadt zu entziehen und sorgte beim Umschaltspiel ebenfalls für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Die zweite Großchance eröffnete sich Fabio Kaufmann Mitte der ersten Hälfte. Bonga behauptete den Ball an der Strafraumgrenze und steckte zum gestarteten Rechtsaußen durch. Sein Schuss aus leicht spitzem Winkel strich allerdings knapp am langen Pfosten vorbei (20'). In der Folgezeit gelang es den Löwen, mit vereinten Kräften einen Rückstand zu verhindern, wodurch eigene Strafraumszenen seltener stattfanden. Mit dem Pausenpfiff schien es so, als hätten die Gastgeber den starken Defensivverbund überwunden, als der Schuss von Honsak an die Querlatte klatschte und Marvin Mehlem den Abpraller per Kopf über die Linie drückte. Allerdings pfiff Schiedsrichter Dr. Robert Kampka die Aktion sofort zurück und entschied auf Stürmerfoul (44'). Daher gingen beide Teams mit einem torlosen Remis in Pause.

Lilien-Coach Lieberknecht wechselte mit Filip Stojilkovic eine neue frische Kraft für den zweiten Durchgang ein, aber die erste Möglichkeit hatte die Eintracht, nachdem Kaufmann von Thomas Isherwood nur mit einem Foul zu stoppen war. Jan-Hendrik Marx trat den Ball scharf vors Tor, wo es zunächst so schien, dass Zimmermann die Hereingabe regulär geklärt hätte. Allerdings bekam der Unparteiische einen Hinweis vom VAR, schaute sich die Szene noch einmal an und entschied im Anschluss auf Handelfmeter. Manuel Wintzheimer stellte sich der Verantwortung und versenkte das Leder passgenau zum 1:0 für die Blau-Gelben, obwohl Keeper Schuhen die Ecke geahnt hatte (52‘). Dem blau-gelben Jubel folgte kurze Zeit später ein Schockmoment für die Eintracht. Nach einem Foul an Tietz bekam Linus Gechter den fälligen Freistoß direkt an Kopf, blieb benommen im Braunschweiger Tor liegen und musste verletzt vom Platz getragen werden. Für ihn kam Hasan Kuruçay neu in die Partie (62‘). Die Hausherren schienen, durch den Gegnertreffer etwas aus dem Konzept geraten zu sein, da die Spielzüge nicht mehr so konzentriert und zielgerichtet vorgetragen wurden. Trotzdem strahlten die Offensivaktionen konsequent Gefahr aus, wenn es dem Team um Kapitän Fabian Holland gelang, die starke Defensive zu überwinden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen es dann Honsak vorbehalten, den nicht unverdienten Ausgleich zu erzielen, als er eine punktgenaue Flanke von Ronstadt unhaltbar in die Maschen köpfte (82‘). Als es schon nach einem Punktgewinn für die Eintracht aussah, wurde der VAR noch zweimal gefordert. Zunächst entschied der Referee nach einem Foul von Keanan Bennetts an Marx zum zweiten Mal auf Elfmeter, ehe er nach einer erneuten Betrachtung am Spielfeldrand den Strafstoß zurücknahm. Bei der zweiten Situation standen die Vorzeichen genau entgegengesetzt. Bei einem Treffer von Tietz erkannte das Schiedsrichtergespann eine Abseitsposition, die mit der kalibrierten Linie widerlegt wurde und somit das 2:1 durch den Ex-Löwen zählte (90‘+3). Zudem sah Nathan de Medina in der Nachspielzeit noch die zweite Gelbe Karte und musste daraufhin mit Gelb-Rot das Feld verlassen. Ebenfalls fehlen wird Immanuel Pherai, der die fünfte Gelbe im laufenden Wettbewerb kassierte. Am Ende drehten die Hausherren das Spiel und gewannen mit 2:1.

Ein gebrauchter Tag. Jetzt aber den Kopf nicht hängenlassen! Für die Löwen geht es bereits am kommenden Freitag, dem 17. Februar 2023 um 18.30 Uhr weiter mit dem Flutlichtspiel im EINTRACHT-STADION gegen Holstein Kiel.

Das Spiel im Stenogramm:

Darmstadt
Schuhen - Müller, Zimmermann, Isherwood (Bennetts, 68‘), Karic (Ronstadt, 68‘), Holland, Mehlem (Riedel, 90‘+5), Kempe (Schnellhardt, 68‘), Warming (Stojilkovic, 46‘), Honsak, Tietz

Eintracht
Fejzic - de Medina, Decarli, Gechter (Kuruçay, 62‘), Marx, Wiebe, Donkor, Kaufmann (Krauße, 89‘), Endo (Nikolaou, 73‘), Wintzheimer (Pherai, 89‘), Bonga (Lauberbach, 73‘)

Tore:
0:1 Wintzheimer (52‘/Handelfmeter)
1:1 Honsak (82‘)
2:1 Tietz (90‘+3)

Besondere Vorkommnisse:
Gelb-Rot de Medina (90‘+8)

Fotos: imago images/Eibner, Jan Huebner, HMB-Media, 

Darmstadt - Eintracht