Krauße: "Bei uns muss der Knoten platzen"

Die Stimmen zur 0:3-Niederlage gegen Hertha BSC

Die Enttäuschung ist groß, dass es am Ende für die Löwen nicht gereicht hat, um etwas Zählbares aus der Hauptstadt zu entführen. Gegen die offensive Wucht der Hertha fand die Eintracht heute keine Mittel. Für ein Comeback nach dem Rückstand reichte es nicht. Die verpassten eigenen Chancen ärgerten die beteiligten Akteure dabei allerdings umso mehr. Die Stimmen zum Spiel.

Jens Härtel:
"Der Sieg ist für die Berliner unter dem Strich klar verdient. Sie haben uns in der ersten Halbzeit das Leben schwer gemacht, wir hatten wenig Zugriff auf die Partie. Trotzdem hatten wir eine gute erste Chance durch den Kopfball von Johan Gómez. Geht der rein, dann wird es vielleicht ein anderes Spiel. Beim Abseitstor sind wir nochmal von der Schippe gesprungen, daraus haben wir aber nichts gelernt. Das hat mich geärgert. Der erste Treffer fällt zu einfach, sowohl das Zulassen der Flanke als auch die Situation im Strafraum. Da waren wir nicht richtig dran und das war Thema in dieser Trainingswoche, dass wir gegen Tabakovic nah am Mann sein müssen. Es war zu einfach. Das 2:0 hat unserer schlechten ersten Hälfte die Krone aufgesetzt. Dann liegst du 0:2 hinten und dann wurde es schwierig. Ich finde aber, wir haben eine ordentliche zweite Hälfte gespielt, in der wir auch den Anschlusstreffer machen können. Uns hat natürlich die Effektivität gefehlt. Spätestens mit dem dritten Gegentreffer war es dann vorbei. Trotzdem haben wir es seriös zu Ende gespielt und hatten noch gute Möglichkeiten, aber uns fehlt diese Effektivität. Diese hatten die Gastgeber heute."

Robin Krauße:
"Es ist so bitter. Vor allem für die vielen Jungs und Mädels, die uns heute hier her begleitet haben. Wir haben grandiose Unterstützung erhalten. Wenn du drei Gegentore bekommst und selbst keins schießt, dann fehlen einfach die eigenen Treffer. Nach der Halbzeit sind wir bis zum dritten Tor dem Anschlusstreffer deutlich näher als die Berliner dem 3:0. Uns fehlt im Moment die Kaltschnäuzigkeit, dass der letzte Pass ankommt und wir auch die richtige Entscheidung treffen. Das geht uns aktuell ab. Bei uns muss der Knoten platzen, wir müssen uns das erarbeiten. Da fehlt uns sowohl offensiv als auch defensiv noch etwas und so kannst du einfach gerade nicht erfolgreich sein."

Pal Dárdai (Chef-Trainer Hertha BSC):
"Erstmal Respekt an die Mannschaft und an Keeper Robert Kwasigroch, dass er aus so einer Drucksituation als Gewinner herausgekommen ist. In den ersten 20 Minuten hatten wir so viele Chancen und haben unsere fußballerische Qualität gezeigt. Der Gegner hat in diesem Zeitraum keinen Angriff erspielen können, das haben wir bis zum letzten Pass oder zum Abschluss gut gemacht. Dann folgt das Abseitstor, die Mannschaft ist aber trotzdem drangeblieben. Das 2:0 ist dann glücklich. Man kann den Elfmeter geben, muss man aber nicht. Die Tendenz war dann aber auch die des Schiedsrichters. Trotzdem ist eine 2:0-Führung ein gefährliches Ergebnis. Die Spieler denken, sie haben schon gewonnen. Da musst du auch als Trainer gegenarbeiten. Wir haben einen gut organisierten Gegner mit Idee geschlagen, in der zweiten Halbzeit waren sie besser. Da haben wir zu viel gelauert und spekuliert. Trotzdem bin ich froh, dass wir heute gewonnen haben."

Foto: imago images/Jan Huebner