Löwen feiern Last-Minute-Sieg gegen Havelse

Marx trifft für die Blau-Gelben in der Nachspielzeit

Was für eine Schlussphase! Die Eintracht sichert sich in allerletzter Sekunde drei Punkte im Duell mit dem TSV Havelse. War es in der ersten Hälfte noch eine zähe Partie, in der die Eintracht durch ein Eigentor die Führung übernehmen konnte (34‘) und kurz vor der Pause den Ausgleich durch Fynn Lakenmacher hinnehmen musste (44‘), so änderte sich das Bild in der zweiten Halbzeit zumindest phasenweise. Offensivere Löwen gingen durch ein weiteres Eigentor erneut in Führung und kassierten wieder in den Schlussminuten einen späten Gegentreffer durch Ilir Qela (90‘). In der Nachspielzeit setzte Jan-Hendrik Marx dann den wichtigen Lucky Punch und so bleiben die Zähler an der Oker (90‘+2).

Ausgangslage:
Gegen den Tabellenletzten will die Eintracht unbedingt wieder einen Heimsieg feiern. Die drei Punkte wären im spannenden Rennen in der oberen Tabellenhälfte immens wichtig. Bei einer Niederlage von Kaiserslautern wäre sogar Platz zwei für die Blau-Gelben drin. Für die Gäste geht es hingegen im Abstiegskampf um jeden Zähler. Punkte an der Hamburger Straße würden dem TSV Aufwind für die kommenden Partien und den möglichen Klassenerhalt geben.

Aufstellung:
Durch die Gelbsperre von Jannis Nikolaou muss Michael Schiele das defensive Mittelfeld erneut ein wenig umbauen. Zu Danilo Wiebe gesellt sich dort Robin Krauße zurück in die Startelf, nachdem er in Osnabrück ebenfalls wegen seiner fünften gelben Karte fehlte. Außerdem muss Maurice Multhaup mit Schmerzen im Fuß passen und wird auf dem Flügel durch Jomaine Consbruch ersetzt.

Die Partie:
Die Blau-Gelben erwischten einen schweren Start in das Duell. Die Anfangsviertelstunde war geprägt von Unsicherheiten im Aufbauspiel. Gegen sehr tiefstehende Havelser fiel den Löwen zunächst wenig ein, immer wieder scheiterten die Braunschweiger Angriffe an den eigenen Entscheidungen. In der 13. Minute wurde es dann das erste Mal richtig gefährlich vor dem Kasten der Rot-Weißen. Robin Krauße nahm eine Flanke von Jomaine Consbruch per Direktabnahme und schob das Leder nur knapp am Tor vorbei. Mit der Zeit trauten sich dann auch die Gäste mehr nach vorne. Ein Flankenball erreichte im blau-gelben Sechzehner Leon Damer, der das Leder aber nur mit der Schulter erwischte. Die Bogenlampe senkte sich am Ende nur auf das Tor (22‘). Das zähe Spiel nahm dann aus dem Nichts eine Wendung. Die Löwen preschten nach vorne und kamen im Strafraum des TSV zu mehreren Abschlüssen. Erst scheitert Lion Lauberbach, dann Bryan Henning und Sebastian Müller. Über Umwege kommt das Leder zu Jan-Hendrik Marx, der das Spielgerät scharf und flach in den Fünfmeterraum schiebt. Dort kann der Havelser Kapitän Tobias Foelster sich nicht in Luft auflösen und lenkt den Ball ins eigene Tor. Die ersehnte Führung war da (34‘). Das EINTRACHT-STADION hoffte nun auf eine gelöste Braunschweiger Mannschaft, die nicht nachlassen würde. Doch kurz vor der Pause gab es dann nochmal ein Nackenschlag für alle, die es mit der der Eintracht halten. Nach einer Ecke kam TSV-Spitze Lakenmacher ohne Gegenwehr und völlig frei zum Kopfball. Der 21-Jährige köpfte gegen die Laufrichtung von Jasmin Fejzic, vom rechten Innenpfosten sprang der Ball dann letztendlich ins Netz (44‘). Eine bittere Pille direkt vor dem Halbzeitpfiff, die es in den Katakomben zu verdauen galt.

In den zweiten Durchgang startete die Mannschaft von Coach Schiele dann aber etwas besser, die Blau-Gelben zeigten wieder mehr Angriffsbemühungen. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff verpasste es Lauberbach per Kopf im Sechzehner die erneute Führung zu erzielen (50‘), nur zwei Minuten danach vollendete Consbruch eine schöne Kombination der Löwen leider nur mit einem Schuss ans Außennetz (52‘). Die Löwen waren da und spielten auf den Heimsieg. Der eingewechselte Martin Kobylanski setzte dann in der 61. Minute einen brandgefährlichen Freistoß auf den Havelser Kasten, doch der Ball prallte nur an die Latte und von dort ins Toraus (61‘). Und eben jener Kobylanski konnte dann nur drei Minuten danach die 12.935 Fans zum Jubeln bringen. Nach einem Ballgewinn in der Hälfte des TSV spielen die Blau-Gelben die Situation klasse aus. Robin Krauße steckt auf Kobylanski durch, dessen Hereingabe ins Zentrum erneut von Kapitän Foelster geklärt werden soll, aber wieder nur unglücklich abgelenkt an Keeper Tobias Stirl vorbei in die Maschen fiel (64‘). Der BTSV war wieder in Front und ließ auch in der Spielphase danach nicht locker, einen Kopfball von Consbruch konnte Stirl nur kurz drauf gerade noch auf der Linie parieren (67‘). Die Schlussphase hielt dann ein absolutes Spektakel bereit. Die letzte Spielminute war bereits angebrochen, da kam der TSV Havelse erneut zu einem späten Comeback. Linus Meyer flankte von rechts in den Sechzehner, wo Qela unbedrängt mit dem Kopf an den Ball kam, Fejzic blieb bei der Flugkurve des Spielgeräts chancenlos (90‘). Es war das Szenario, was sich jeder im Stadion gerne erspart hätte, nun sah alles nach einer Punkteteilung aus, doch Marx hatte was dagegen. Bei einem Angriff des BTSV spielt Lauberbach mit einer starken Aktion den mitgelaufenen Philipp Strompf frei, dessen Schuss Stirl erst noch zur Seite klären konnte. Das Leder flog aber direkt vor die Füße des Rechtsverteidigers, der per Direktabnahme das vielumjubelte 3:2 markieren konnte (90'+2). Ein Last-Minute-Treffer der Eintracht brachte nun den ganz späten Heimsieg und drei wichtige Punkte für die Tabelle! Ein nervenaufreibendes Ende fand somit seinen positiven Ausklang! Weiter geht's, Jungs!

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Fejzic – Schultz, Henning, Müller (Ihorst, 84‘), Lauberbach, Consbruch (Strompf, 84‘), Wiebe (Kobylanski, 57‘), Marx, Kijewski (Schlüter, 57‘), Behrendt, Krauße

Havelse
Stirl – Düker, Jaeschke (Plume, 84'), N. Teichgräber, Damer (Meyer, 75‘), Froese (Qela, 84‘), Lakenmacher, Arkenberg, Fölster, Daedlow (Gubinelli, 69‘), Riedel

Tore:
1:0 Foelster (34‘/Eigentor)
1:1 Lakenmacher (44‘)
2:1 Foelster (64‘/Eigentor)
2:2 Qela (90‘)
3:2 Marx (90‘+2)

Zuschauer:
12.935

Fotos: Agentur Hübner

Eintracht - TSV Havelse