Löwen holen keine Punkte in Ulm

Eintracht verliert mit 1:3 bei den Spatzen

Am siebten Spieltag unterlagen die Löwen im Donaustadion dem SSV Ulm mit 1:3 (0:2). Im ersten Durchgang gingen die Spatzen durch Romario Rösch (14‘) und Maurice Krattenmacher (39‘) bereits mit 2:0 in Führung. Die Aufholjagd der Blau-Gelben wurde nach dem Wiederanpfiff früh gestoppt, als Sven Köhler in der 50. Spielminute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Trotzdem schaffte die Eintracht durch Levente Szabó den Anschluss (76‘), den die Gastgeber mit einem verwandelten Foulelfmeter nur kurze Zeit später zum Endstand beantworteten (84‘).

Ausgangslage:

Trainer Daniel Scherning sah die letzten Punktgewinne als einen Brustlöser bei seinem Team und daher fuhren seine Schützlinge mit Zuversicht zum Auswärtsspiel beim SSV Ulm. In der 2. Bundesliga trafen beide Mannschaften erst zweimal aufeinander, wobei den Blau-Gelben jeweils zwei Treffer gelangen. Am Ende stand jedoch in der Saison 1986/87 zuhause ein 2:2 und bei den Spatzen eine 2:4-Niederlage auf der Anzeigetafel. In der aktuellen Tabelle wiesen sowohl die Eintracht als auch der SSV vier Punkte auf der Habenseite auf und die Löwen hätten mit einem Sieg zumindest über Nacht die Abstiegszone verlassen können.

Aufstellung:

Nach seiner abgesessenen Sperre kehrte Scherning an die Außenlinie zurück und schickte zum dritten Mal in Folge die identische Startelf auf den Platz. SSV-Coach Thomas Wörle hatte ebenfalls wenig Anlass seine erfolgreiche Elf umzubauen und nahm lediglich einen Wechsel vor. Felix Higl rückte für Semir Telalovic in die Anfangsformation. Für die Löwen kam es zudem zu einem Wiedersehen mit Verteidiger Philipp Strompf, der vorletzte Saison noch die Schuhe für die Blau-Gelben geschnürt hatte.

Die Partie:

In der kämpferischen Anfangsphase spielte sich das Spiel vornehmlich im Mittelfeld ab und war geprägt von vielen intensiven Zweikämpfen. Während sich die Löwen durch weite Einwürfe von Fabio Kaufmann in der Gefahrenzone zeigen konnten, fanden die Hausherren kaum Anspielstationen in der eigenen Offensive. Schließlich dauerte es bis zur 13. Minute ehe die Eintracht nach einer Köhler-Ecke die erste Torgefahr versprühen konnte. Im Anschluss setzten sich die Ulmer in der Braunschweiger Hälfte fest und der Ball gelangte über Maurice Krattenmacher zu Romario Rösch. Aus zentraler Position hatte der 25-Jährige keine Mühe, dass Leder zum 1:0 über die Linie zu schieben (14‘). Die Blau-Gelben zeigten sich von dem Gegentreffer unbeeindruckt und hatten durch Marvin Rittmüller die Riesenchance zum schnellen Ausgleich. Über links spielte Rayan Philippe seine Schnelligkeit aus und bediente den aufgerückten Rechtsaußen, dessen Abschluss knapp am linken Pfosten vorbeirauschte (20‘). In der Folgezeit versuchten die Löwen zwar weiterhin, früh zu stören, aber es boten sich nicht mehr dieselben Räume wie noch zu Beginn der Partie. Zudem agierten die Ulmer mit der Führung im Rücken etwas mutiger, wodurch die Abwehr um Ermin Bicakcic immer wieder ein Auge auf die eigene Defensive haben musste. Als dieses in der 39. Spielminute misslang, erhöhten die Hausherren postwendend auf 2:0. Nach einem Konter bediente Dennis Chessa den startenden Krattenmacher, der nach einem kurzen Sprint nur noch Lennart Grill vor sich sah und das Leder am Keeper vorbei in den Maschen versenkte. Bis zum Pausenpfiff schafften es die Gastgeber die Scherning-Elf vom eigenen Tor fernzuhalten, sodass es schließlich mit dem 2:0 in die Pause ging.

Der Löwen-Coach reagierte und wechselte zur zweiten Halbzeit gleich dreimal. Levente Szabó, Max Marie und Leon Bell Bell kamen als frische Kräfte in die Partie, während Robin Krauße, Fabio Di Michele Sánchez und Rittmüller in der Kabine blieben. Die Wechsel zeigten auch sogleich Wirkung. An der linken Strafraumseite ließ Leon Bell Bell seinen Gegenspieler aussteigen und bediente Max Marie. Allerdings verzog der Youngster bei seinem Abschluss, sodass der Schuss ins Toraus segelte (48‘). Fünf Minuten waren nach dem Wiederanpfiff gespielt, als die Eintracht den nächsten Dämpfer wegstecken musste. Nach einem harten Zweikampf von Sven Köhler zückte Schiedsrichter Richard Hempel die Gelbe Karte und da es die zweite war, musste der Abwehrmann mit Gelb-Rot den Platz verlassen (50'). Nur wenige Augenblicke später war der SSV vom Pech verfolgt. Nach einem fairen Luftduell mit Sebastian Polter verletzte sich Christian Ortag an der Schulter und musste vom medizinischen Personal vom Feld getragen werden (57‘). Nach der langen Unterbrechung mussten sich beide Teams zunächst wieder finden, ehe die Partie wieder Fahrt aufnahm. 76 Minuten waren gespielt als Polter im Strafraum ein Zuspiel von Philippe abtropfen ließ und Szabo nach einem Schlenker den Anschluss zum 1:2 erzielte. Die Blau-Gelben blieben weiterhin aktiv und drängten in Unterzahl auf den Ausgleich. In dieser Phase starteten die Hausherren einen Konter über Krattenmacher, den Tauer im Strafraum nur regelwidrig stoppen konnte. Der Unparteiische zeigte, ohne zu zögern auf den Punkt, von wo Felix Higl sicher verwandelte (84‘). Trotz des erneuten Gegentreffers resignierten die Löwen nicht, aber trotz einer 15-minütigen Nachspielzeit wollte kein weiterer Treffer gelingen. Wie vor 37 Jahren mussten die Blau-Gelben die Heimreise daher ohne Punkte antreten.

Für die Löwen steigt am kommenden Sonntag, 6. Oktober 2024, um 13.30 Uhr das Niedersachsen-Derby im heimischen EINTRACHT-STADION.

Das Spiel im Stenogramm:

SSV Ulm
Ortag (Thiede, 65‘) – Reichert (C), Allgeier (Stoll, 84‘), Chessa, Brandt (Ludwig, 90'+8), Kolbe, Krattenmacher (Nelson, 90'+7), Strompf, Higl (Röser, 84‘), Hyryläinen, Rösch.

Eintracht
Grill – Jaeckel (Tauer, 53‘), Ivanov, Bicakcic (C), Kaufmann, Philippe, Polter (Gómez, 88‘), Rittmüller (Marie, 46‘), Di Michele Sánchez (Bell Bell, 46‘), Köhler, Krauße (Szabó, 46‘).

Tore:
1:0 Rösch (14‘)
2:0 Krattenmacher (39‘)
2:1 Szabó (76‘)
3:1 Higl (Foulelfmeter, 84‘)

Gelbe Karten:
Köhler, Jaeckel, Tauer, Szabó / Strompf, Röser

Besondere Vorkommnisse:
Sven Köhler (Gelb-Rote Karte/50‘)

Schiedsrichter:
Richard Hempel

Zuschauer im Donaustadion:
13.607