Löwen siegen mit 2:1 in Köln

Fejzic und Girth sichern der Eintracht drei Punkte

Neun Punkte aus den vergangenen drei Spielen, das ist die Ausbeute unserer Jungs! Ein früher Gegentreffer von Marcel Risse per Elfmeter in der 3. Minute sorgte für eine kalte Dusche und brachte die Eintracht schnell ins Hintertreffen. Der knappe Rückstand hatte auch bis zur Halbzeit bestand, kurz nach der Pause jedoch gelang dann der schnelle Ausgleich durch Lion Lauberbach (47'). Danach wurde es eine offene Partie, in der Jasmin Fejzic zum Spieler des Spiels wurde, unter anderem Dank eines gehaltenen Elfmeters gegen Risse. Das letzte Wort hatte dann Joker Benjamin Girth ganz spät im Spiel (87'), sein erstes Saisontor sichert dem Löwenrudel drei Punkte und Rang zwei in der Tabelle.

Ausgangslage:
Vor dem letzten Spiel der Hinrunde könnte die tabellarische Position der Löwen nicht besser aussehen. Die Löwen kommen mit sechs Punkten aus der englischen Woche und wollen im Sportpark Höhenberg den dritten Sieg in Folge einfahren. Mit einem Dreier bliebe man an Tabellenführer Magdeburg dran und könnte sich vor Weihnachten weiter in der Spitzengruppe etablieren. Die Hausherren aus der Domstadt verloren am vergangenen Wochenende mit 0:4 beim formstarken 1. FC Kaiserslautern, das Team von Olaf Janßen will darauf nun eine Reaktion zeigen. 

Aufstellung:
Da Maurice Multhaup unter der Woche die Diagnose Knochenquetschung bekam, muss Michael Schiele den zuletzt auf der Rechtsverteidigerposition spielenden 24-Jährigen ersetzen. Danilo Wiebe tat dies positionsgetreu und kehrt damit zurück in die Startelf. Ansonsten vertraut der Trainer der selben Aufstellung, die bereits in Würzburg und gegen Meppen siegreich aufspielte.

Die Partie:
Direkt nach dem Anpfiff wurden die Löwen kalt erwischt. Sebastian Müller probierte an der Strafraumgrenze per Grätsche gegen Simon Handle zu klären, traf dabei jedoch den Kölner am Fuß. Schiedsrichter Patrick Alt zeigte bei dieser schwierigen Entscheidung direkt auf den Punkt, der Kontakt war aber vermutlich knapp vor dem Strafraum. Marcel Risse, Topscorer der Viktoria, trat an und verwandelte sicher. Keeper Jasmin Fejzic hatte zwar die richtige Ecke geahnt, kam aber nicht mehr an das Leder (3'). Der frühe Rückstand sorgte für Unruhe im Braunschweiger Spiel und steigerte das Selbstvertrauen der Kölner. Die Gastgeber spielten sich vor allem in den Anfangsminuten immer wieder gefährlich in Strafraumnähe. In der 15. Minute hielt Fejzic dann stark gegen Patrick Sontheimer, der von Risse mit einem Steckpass in die Tiefe geschickt worden war. Frei vor dem Löwen-Torhüter scheiterte der Mittelfeldakteur aber mit einem Flachschuss. Bei der Eintracht ging in dieser Phase nach vorne relativ wenig, die Vorstöße in die Kölner Hälfte blieben weitestgehend ohne große Wirkung. Viktoria wirkte ballsicherer und souveräner am Spielgerät und durch die Führung weiter beflügelt. Ein Ballverlust der Löwen ermöglichte es dann, dass die Viktoria erneut zu einer Chance kam. Benjamin Hemcke prüfte daraufhin Fejzic aus 16 Metern, der dann auch beim Abpraller noch die Hand auf den Ball bekam und so Schlimmeres verhinderte (20'). Die Löwen erspielten sich wenige Augenblicke danach erste Möglichkeiten und wurden nun zunehmend stärker und dominanter im Spiel. Robin Krauße kam nach einer Vorlage von Lion Lauberbach zum Abschluss, sein Versuch war aber kein Problem für FCV-Keeper Moritz Nicolas (25'). Ein wuchtiger Freistoß von Brian Behrendt aus 18 Metern wurde von der Kölner Mauer blockiert (33'). Die Begegnung verlagerte sich mehr und mehr in die Kölner Hälfte, es fehlten jedoch die entscheidenen letzten Aktionen vor dem Kasten. Die Zwingendste hatte dann Jomaine Consbruch, der sich gegen Christop Greger durchsetzte und vor Nicolas das lange Eck anvisierte. Das Spielgerät ging an Torwart und Gehäuse vorbei. Es blieb bei dem knappen Rückstand zum Pausentee.

Trainer Schiele brachte direkt zur zweiten Hälfte Luc Ihorst für Müller, und dieser Wechsel sollte sich schnell bezahlt machen. Ihorst wurde nach einem Kölner Ballverlust in halblinker Position auf die Reise geschickt und legte den Ball nach seinem Sprint in die Mitte auf Lauberbach. Der Stürmer blieb frei vor dem Tor ganz cool und schob aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich ein (47'). Blau-Gelb war wieder im Spiel! Die Domstädter waren kurz geschockt, steckten den Gegentreffer aber gut weg. Beide Teams ließen sich nun in diesem umkämpften Duell immer wieder vor den jeweiligen Strafräumen blicken, es entwickelte sich merklich ein offener Schlagabtausch. Dabei sorgten aber kleinere Ungenauigkeiten im Angriff und solide Abwehrarbeit dafür, dass zunächst keiner der beiden Teams in Führung gehen konnte. Die gefährlichste Möglichkeit hatte Kapitän Risse auf Seiten der Viktoria, doch mit seinem Freistoß fand er seinen Meister in Fejzic (65'). Aber auch die Eintracht konnte weiter Ausrufezeichen setzen. In der 69. Minute verpasste Bryan Henning das Mögliche 2:1. Nach einer Passstafette stürmten der quirlige Zehner, Lauberbach und Ihorst nur noch auf Torhüter Nicolas und Verteidiger Greger zu. Sein Pass in den Lauf von Ihorst missglückte jedoch und verhinderte so einen möglichen zweiten Treffer. Dieser lag nach einer Doppelchance vom eingewechselten Enrique Peña Zauner und Jannis Nikolaou immer mehr in der Luft. Sowohl Peña Zauners Distanzschuss als auch Nikolaous Kopfball konnte Nicolas entschärfen (74'). Für die Löwen folgte dann allerdings ein weiterer absoluter Nackenschlag. Nach einer Viktoria-Ecke fiel Ihorst im eigenen Strafraum nach einem Zweikampf zu Boden und bekam das Spielgerät an den ausgestreckten Arm. Wieder Elfmeter für Köln! Dieses Mal behielt jedoch Fejzic gegen Risse die Oberhand, ahnte die Ecke und parierte zur Seite (78'). Es blieb auch in der Folge weiter ereignisreich am Höhenberg. Nach einer Ecke kam Michael Schultz zum Kopfball, doch Nicolas war erneut zur Stelle (84'). Kurz darauf machte es Joker Benny Girth dann besser. Keine sechs Minuten stand der Mittelstürmer auf dem Platz, da markierte er das viel umjubelte 2:1 aus Sicht der Eintracht. Aus knapp 17 Metern fasste sich der Angreifer ein Herz und zog einfach mal ab. Der Ball schlug unter der Latte ein! Ein schöner Treffer zur 2:1-Führung (87'). Bis zum Ende der Partie konnten die Löwen das Ergebnis halten und ließen nichts mehr anbrennen. Zwar gewannen alle direkten Konkurrenten ihre Spiele ebenfalls, doch durch den späten Sieg lässt sich unsere Eintracht nicht von Platz zwei verdrängen. Dennoch gibt es auch zwei Wermutstropfen. Zum einen musste im Verlaufe der zweiten Hälfte Danilo Wiebe angeschlagen das Spielfeld verlassen, zum anderen holte sich Bryan Henning seine fünfte gelbe Karte ab und wird kommende Woche im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern defintiv fehlen. 

Das Spiel im Stenogramm:
Köln
Nicolas – Rossmann, Buballa, Sontheimer (Möller, 87'), Handle, Greger, Klefisch, Marseiler (Hong, 73'), Risse, Hemcke (Koronkiewicz, 65'), May

Eintracht
Fejzic – Kijewski, Schultz, Behrendt, Wiebe (Schlüter, 56'), Nikolaou, Krauße (Kobylanski, 82'), Müller (Ihorst, 46'), Henning, Consbruch (Peña Zauner, 67'), Lauberbach (Girth, 82')

Tore:
1:0 Risse (3'/Foulelfmeter)
1:1 Lauberbach (47')
1:2 Girth (87')

Zuschauer:
2.005

Fotos: imago images/Eibner, Herbert Bucco

Viktoria Köln - Eintracht