Löwen teilen die Punkte mit Hertha BSC

1:1-Remis im Heimspiel gegen die Berliner

Unentschieden und Punkteteilung! Für die Braunschweiger Eintracht gab es am 23. Spieltag im Heimspiel gegen die Hertha aus Berlin ein 1:1 (1:0)-Remis. Die Löwen sorgten schon nach 14 Minuten für die schnelle 1:0-Führung und belohnten sich damit für eine starke und souveräne Anfangsphase. Im ersten Durchgang ließen sie wenig zu, vergaben aber auch einige Chancen zur Erhöhung. So konnten die Berliner zu Beginn des zweiten Durchgangs durch Ibrahim Maza ausgleichen (52'). Hasan Kuruçay sah dann zwar noch die Rote Karte, die Eintracht sicherte das Ergebnis aber dennoch und holt am Ende einen Zähler.

Ausgangslage:
Die Löwen waren mit ihrem Heimgesicht gefordert! Nachdem es zuletzt auswärts zwei knappe 0:1-Niederlagen auf Schalke und beim Tabellenführer FC St. Pauli gab, sollte nun die Serie von bisher drei Heimerfolgen hintereinander fortgesetzt werden. Bei einem Abstand von nur einem Zähler in Richtung Relegationsrang, wären die drei Punkte auch ein probates Mittel, um die Konkurrenz im Tabellenkeller ordentlich unter Zugzwang zu bringen. Die Hertha ist derweil weitweg von diesen Sorgen, als Tabellenachter könnte man sogar noch die Aufstiegsränge anvisieren. Bei einem Sieg an der Oker und einem sonst optimalen Spieltagsverlauf für den BSC, wäre sogar Platz fünf in Reichweite.

Aufstellung:
Bei den Löwen gab es im Vergleich zum Spiel auf St. Pauli zwei Änderungen zu vermelden. Ron-Thorben Hoffmann kehrte nach überstandener Krankheit für Tino Casali zurück ins Gehäuse der Eintracht, ebenso übernahm Robin Krauße nach abgesessener Gelbsperre auf der Sechserposition für Niklas Tauer. Die Elf glich somit der Startformation beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Die Hertha um Chef-Coach Pál Dárdai nahm ebenfalls zwei Wechsel vor. Auch die Blau-Weißen konnten einen Spieler nach einer Sperre zurück begrüßen. Florian Niederlechner startete für Haris Tabakovic und Kapitän Toni Leistner stand nach zuletzt zwei Spielen ohne Einsatz wieder in der Startelf. Für ihn machte Marton Dárdai Platz, der nicht im Kader stand.

Die Partie:
Das Duell mit den Berlinern begann ungewohnt für die Mannschaft von Scherning, die Hertha überließ den Löwen vor allem in den ersten zehn Minuten überwiegend den Ball. Es mussten Lösungen gegen einen zurückhaltender agierenden BSC gefunden werden. Die schnellen Gegenstöße der Hauptstädter über den flinken Fabian Reese konnte die Eintracht in der Anfangsphase gut unterbinden. Nach 14 Minuten zeigte auch das hoch angelegte Pressing Erfolg – und wie! Im Spielaufbau spielte Herthas Andreas Bouchalakis einen Fehlpass direkt in die Füße von Fabio Kaufmann, der sich das Leder im Sechzehner noch einmal vorlegte und dann trocken ins lange Eck abschloss. Die Löwen gingen in Führung (14‘)! Aufgrund der größeren Spielanteile und einer Kopfballchance von Rayan Philippe kurz zuvor war das auch nicht unverdient. Die Gäste liefen dem Rückstand hinterher und mussten demnach nun auch vermehrt das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Kapitän Toni Leistner stieg bei einem Freistoß am höchsten und meldete die Elf von Pál Dárdai das erste Mal vorne an, der Kopfball ging dann aber doch deutlich neben den Braunschweiger Kasten (20‘). Drei Minuten darauf war es dann wieder Philippe, der beinahe in eine glänzende Schussposition kam, als er seinen Bewachern entwischte. Den Laufpass von Kaufmann erreicht BSC-Keeper Tjark Ernst am Fünfmeterraum aber schneller als der Franzose (24‘). Die Blau-Gelben erzwangen immer wieder Fehler bei den Berlinern, liefen früh an und setzten die in rot spielenden Gäste schon in der eigenen Hälfte unter Druck. Wenn etwas für Hertha offensiv ging, dann über Fabian Reese, der sich aber immer wieder in der gut postierten Abwehr der Löwen verfing. Im Gegenzug waren auch die Löwen vorne immer wieder aktiv, gleich zweimal blockierten die Hauptstädter gefährliche Aktionen der Scherning-Elf in der Gefahrenzone. Erst gegen Donkor, dann Philippe (30‘/33‘). Kurz vor der Pause war es dann erneut Kaufmann, der stark von Marvin Rittmüller in Szene gesetzt wurde. Doch den flachen Abschluss des Deutsch-Italieners aus ähnlicher Position wie bei seinem Treffer, konnte Ernst zwischen den Pfosten gerade noch mit einer Parade bereinigen (41‘). So ging es mit einem großen Chancenplus für die Hausherren und einer defensiv sortierten Eintracht in die Katakomben. Einziges Manko zum Ende des ersten Durchgangs: Ein zweites Tor wäre drin gewesen und hätte noch etwas mehr Sicherheit gegeben.

Der zweite Durchgang begann mit einem Dreifachwechsel und ordentlich Druck der Hertha. Der eingewechselte Haris Tabakovic hatte gleich zwei dicke Möglichkeiten auf dem Fuß, als Keeper Hoffmann zunächst bei seinem Halbvolley zur Stelle war, dann aber bei der zweiten Situation am Ball vorbeisprang. Der Kopfball des bosnischen Nationalstürmers flog aber knapp über das leere Tor (46‘/48‘). Nur fünf Minuten später geschah es dann: Der ebenfalls eingewechselte Ibrahim Maza nahm an der Kante des Sechzehners unbedrängt Maß und wuchtete das Leder ins lange Eck (52‘). Die kurze und intensive Druckphase hatten die Blau-Gelben leider nicht ohne Gegentreffer überstehen können. Nach etwas mehr als einer Stunde konnte sich die Eintracht mal wieder aus dem festen Griff der nun feldüberlegenen Herthaner befreien. Erst verpasste Johan Gómez im Zentrum vor dem Kasten haarscharf die Hereingabe von Philippe, dann köpfte Ermin Bicakcic nach einer Ecke denkbar knapp am Pfosten vorbei (62‘/63‘). In der Folge neutralisierten sich beide Teams ein wenig und stuften das hohe Tempo der zweiten Hälfte etwas zurück. Längere Zeit tat sich vor den Toren recht wenig. 13 Minuten vor dem Ende zückte Schiedsrichter Patrick Alt dann nach einem Einsteigen von Hasan Kuruçay gegen Palkó Dárdai glatt rot und schickte den Verteidiger der Löwen direkt vom Feld. Die restliche Spielzeit mussten die Blau-Gelben nun in Unterzahl agieren und der BSC erhöhte den Druck. Immer wieder schnürten sie die Gastgeber in der eigenen Hälfte ein und zwangen die Eintracht zu Entlastungsangriffen.

Am Ende reichte es durch die beherzte Abwehrarbeit in den Schlussminuten für ein Remis und einen Zähler gegen die Hauptstädter. Für die Eintracht geht es am kommenden Wochenende beim 1. FC Nürnberg weiter (Samstag, 13 Uhr, Max-Morlock-Stadion).

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Hoffmann – Ivanov, Bicakcic, Philippe, Rittmüller, Donkor (Lucoqui, 87‘), Helgason (Tauer, 64‘), Kuruçay, Kaufmann (Griesbeck, 86‘), Krauße (C) (Decarli, 80‘), Gómez (Ujah, 64‘).

Magdeburg
Ernst – Bouchalakis (Gechter, 46‘), Karbownik, Niederlechner (Tabakovic, 46‘), Reese, Kenny, Barkok, Winkler (Maza, 46‘), P. Dárdai (Christensen, 79‘), Leistner (C), Klemens.

Tore:
1:0 Kaufmann (14‘)
1:1 Maza (52‘)

Gelbe Karten:
Krauße / -

Besondere Vorkommnisse:
Hasan Kuruçay (Rote Karte/77‘)

Schiedsrichter:
Patrick Alt

Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
22.636

Fotos: Eintracht, imago images/regios24, RHR-Media