Löwen verlieren mit 1:3 gegen Hertha BSC

Zwei Elfmeter ziehen der Eintracht den Zahn

Knapp zwei Wochen nach dem Derbysieg stand für die Löwen das Duell gegen den Hauptstadtklub an. Knapp 4.000 blau-gelbe Fans begleiteten die Mannschaft nach der Länderspielpause und sorgten so für eine tolle Atmosphäre mit insgesamt 45.457 Fans im Olympiastadion. In einer ersten Halbzeit mit wenig Torraumszenen war es Levente Szabó der mit seinem Treffer (38‘) für die 1:0-Halbzeitführung der Löwen sorgte. Die zweite Halbzeit begann mit einem Platzverweis für Löwen-Keeper Lennart Grill und einem verwandelten Elfmeter der Berliner (54‘). In Unterzahl wehrten sich die Löwen von nun an gegen stürmende Herthaner. In der 70. Minute mussten sie dann allerdings einen weiteren Elfmeter gegen sich hinnehmen, welcher ebenfalls verwandelt wurde. So liefen die Löwen erstmals in dieser Partie einem Rückstand hinterher. Den Schlussstrich sollte Florian Niederlechner in der 83. Minute setzen, indem er zum 3:1-Endstand für die alte Dame sorgte.

Ausgangslage:

Der Aufschwung nach dem Derbysieg musste durch die Länderspielpause etwas länger aufrecht gehalten werden als üblich. Dennoch zeigte sich Daniel Scherning insgesamt zufrieden mit den Trainingsleistungen der Löwen. Die alte Dame hatte bislang nur einen Sieg im heimischen Stadion erzielen können und dementsprechend selbstbewusst konnte man in die Auswärtspartie starten. Beim bislang letzten Aufeinandertreffen im Olympiastadion hatte es am sechsten Spieltag der Vorsaison noch eine 0:3-Niederlage gegeben. Diese galt es nun wieder gut zu machen.

Aufstellung:

Unverändert schickte Trainer Daniel Scherning seine Mannschaft nach dem Derbysieg in das Duell gegen die Berliner. Sven Köhler stand nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre wieder im Kader und auch Sidney Raebiger stand dem Trainer nach längerer Verletzungspause wieder zur Verfügung. Hertha-Coach Cristian Fiél tauschte seine Mannschaft hingegen auf einer Position im Vergleich zum Unentschieden vor der Länderspielpause. Für den gelbgesperrten Deyovaisio Zeefuik rückte Michal Karbownik in die Startelf der Heimmannschaft.

Die Partie:

Die alte Dame startete mit mehr Anteilen am Spiel in die Partie, die ersten Aktionen ließen allerdings auf beiden Seiten auf sich warten. Neben zwei ungefährlichen Ecken der Löwen war es nur ein Distanzschuss von Kevin Sessa, den Schlussmann Lennart Grill problemlos halten konnte (11‘). In der 25. Minute war es dann die Eintracht, die nach einem Ballgewinn von Robin Krauße schnell umschalten konnte und durch Rayan Phillippe das Tor nur knapp rechts verfehlte. Kurz vor der Pause sollte es dann doch noch einmal laut werden im Olympiastadion. Die mitgereisten Löwen-Fans konnten den dritten Saisontreffer von Levente Szabó bejubeln (38‘). Nach einer guten Seitenverlagerung über Niklas Tauer kam der Ball auf die rechte Seite zu Fabio Kaufmann, der das Spielgerät einige Meter nach vorne trieb und dann eine flache Hereingabe auf Szabó brachte. Dieser konnte freistehend aus knapp neun Metern links am Torwart vorbei einschieben. Die Herthaner versuchten eine schnelle Antwort zu finden, doch passend zu dieser ersten Halbzeit kam bis auf ein abgefälschter Distanzschuss von Ibrahim Maza keine Offensivaktion aus dem hohen Ballbesitz der Berliner herum. Die Löwen gingen also mit einer 1:0-Führung in die Katakomben.

Die zweite Hälfte begann mit einem Schreck für alle, die es mit der Eintracht hielten. Der bisher souverän auftretende Lennart Grill wurde von Schiedsrichter Dr. Robin Braun mit einer roten Karte vom Platz gestellt (50‘), nachdem er am Ball vorbeitrat und sich gegen Michaël Cuisance nur mit einem Foul zu helfen wusste. Ersatzkeeper Marko Johansson kam zu seinem Debüt für die Löwen und sah sich gleich mit einem Elfmeter gegen sich konfrontiert. Den erteilten Strafstoß konnte er nicht abwehren, da der gefoulte Cuisance den Ball hart und flach ins rechte Toreck schoss (54'). In Unterzahl war die Partie eine andere als noch zuvor, denn die Konteransätze der Löwen blieben bei dem stetigen Ballbesitz der Herthaner vollkommen aus. Allerdings konnten auch die Berliner außer einiger Halbchancen, die entweder von Johansson gehalten oder vorher geblockt werden konnten, nichts Gefährliches in der Löwenhälfte zustande bringen. In der 70. Minute brachte Linksverteidiger Leon Bell Bell erneut einen Herthaner im Strafraum zu Fall und die Berliner bekamen ihren zweiten Strafstoß des Abends zugesprochen. Diesmal war es Ibrahim Maza, der den Ball in dieselbe Ecke zur Führung für die Heimmannschaft einschob. Scherning versuchte mit einem Doppelwechsel noch einmal positiven Einfluss auf die Partie zu nehmen und brachte Sven Köhler und Sebastian Polter positionsgetreu für Robin Krauße und Levente Szabó (73‘). Knappe zehn Minuten später waren es dann Tauer und Bell Bell die für Max Marie und Fabio Di Michele Sanchez weichen mussten (82‘). Beide Doppelwechsel sollten leider nicht die gewünschte Wende herbeibringen und so kam die Hertha nach einem Ballverlust im Aufbauspiel gar noch zum 3:1 durch den ebenfalls eingewechselten Florian Niederlechner (83‘). Nach der ausgebauten Führung zogen sich die Gastgeber etwas mehr in die eigene Hälfte zurück und zehn Löwen stemmten sich gegen die Auswärtsniederlage. Allerdings konnte auch die durch den Videoschiedsrichter bedingte Nachspielzeit von sieben Minuten nicht zum positiven Ende herbeitragen und so verlor die Partie mit jeder vergehenden Minute an Anspannung. Um kurz vor halb Neun pfiff Schiedsrichter Braun die Partie beim stand von 3:1 für die Hausherren ab.

Für die Mannschaft von Daniel Scherning geht es am nächsten Sonntag, den 27. Oktober um 13.30 Uhr gegen Preußen Münster im heimischen EINTRACHT-Stadion weiter.

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Grill – Jaeckel, Bicakcic (C), Kaufmann, Tauer (Marie, 81‘), Philippe, Szabó (Polter, 73‘), Bell Bell (Di Michele Sánchez, 81‘), Ehlers (Johansson, 53‘), Krauße (Köhler, 73‘), Gómez.

Hertha BSC
Ernst – Sessa (Lum, 89‘), Maza, Kenny, Thorsteinsson (Prevljak, 46‘), Cuisance, M. Dardai, Karbownik (Niederlechner, 67‘), Leistner (C), Scherhant (P. Dardai, 76‘), Klemens.

Tore:
0:1 Szabó (38‘)
1:1 Cuisance (53‘/Foulelfmeter)
2:1 Maza (72‘/Foulelfmeter)
3:1 Niederlechner (83‘)

Gelbe Karten:
Ehlers / M. Dardai, Sessa, Prevljak, Maza

Rote Karten:
Grill (Notbremse/50')

Schiedsrichter:
Dr. Robin Braun

Zuschauer im Olympiastadion:
45.457