Meyer: "Wir dürfen nicht nachlässig sein"
Pressekonferenz vor der Partie gegen den SC Paderborn 07
Bevor der Ball am morgigen Freitag um 18.30 Uhr gegen den SC Paderborn 07 im EINTRACHT-STADION rollt, sprach Chef-Trainer Daniel Meyer auf der virtuellen Pressekonferenz über…
...die aktuelle Situation:
Meyer: “Es wird für uns eine wichtige Woche, die morgen gegen Paderborn beginnt. Wir haben noch sechs Partien vor der Brust, davon drei zuhause. Es wird wichtig sein die Ausgangsposition, die wir uns erarbeitet haben, jetzt weiter für uns zu nutzen. Wir wollen weiter fleißig Punkte sammeln. Nach der englischen Woche sind wir wirklich auf der Zielgeraden. Es gilt, sich für die letzten Begegnungen entsprechend zu positionieren. Für den Kopf war es unheimlich wichtig, dass wir nach der Niederlage in Hamburg sofort wieder die Stabilität zeigen konnten, die wir zuvor an den Tag gelegt haben. Das ist eine ganz wichtige Qualität von uns gewesen. Der Sieg gegen einen direkten Konkurrenten war sehr wichtig, vor allem tabellarisch. Wir sind total fokussiert auf eine enorm wichtige englische Woche.“
...den kommenden Gegner:
Meyer: “Paderborn hat als Bundesligaabsteiger etwas gebraucht, um sich wieder in der 2. Bundesliga zu akklimatisieren. Sie sind mittlerweile sehr stabil unterwegs. Die Grundelemente, die Steffen Baumgart da eingezogen hat, sind immer noch erkennbar. Es ist ein völlig anderer Ansatz, der uns in Osnabrück erwartet hat. Wir treffen morgen auf eine Mannschaft, die viel presst, viel unterwegs ist, eine hohe Spielintensität an den Tag legt und über die Umschaltmomente kommt. Darauf müssen wir uns einstellen. Das ist ein sehr formstarkes Team. Das haben sie vergangenes Wochenende mit dem Heimsieg gegen den VfL Bochum nachgewiesen. Sie wollen sich sicherlich bestmöglich platzieren, auch weil der Trainer dort nach der Spielzeit aufhört. Der Gegner ist gut aufgelegt und sehr gefährlich, vor allem in der Offensive. Im Aufbau werden wir bestimmt nicht so viel Ruhe haben, wie es zwischendurch in Osnabrück der Fall war.“
...das Personal:
Meyer: “Niko Kijewski ist als Ausfall klar. Dazu kommt Nico Klaß, der weiterhin krank ist. Felix Kroos, der gegen Osnabrück einen Pferdekuss abbekommen hat, wird morgen zur Verfügung stehen. Dong-won Ji hat die ganze Woche durchtrainiert. Nick Proschwitz musste zwischendurch musste mal einen Tag pausieren. Für Jannis Nikolaou kommt die Partie morgen zu früh, wir werden ihn für das Auswärtsspiel in Fürth vorbereiten.“
...die Abwehrleistung:
Meyer: “Über den ganzen Saisonverlauf hatten wir verschiedene Themen, an denen wir arbeiten mussten. Wir haben insgesamt an dem Defensiv-Thema und den Abläufen gearbeitet. Es war in 2021 die achte Partie, die wir zu Null gespielt haben. Für uns ist die defensive Stabilität die ganz klare Basis. Die Mannschaft erarbeitet sich das hart in jedem Spiel. Das wird auf für die restlichen Partien der Schlüssel sein. Der Fokus muss darauf liegen, dass wir zu Null spielen, weil wir offensiv unsere Möglichkeiten bekommen. Die Stimmung ist gut, wir haben in der entscheidenden Phase fast alle Spieler gesund. Aus meiner Sicht haben wir den Corona-Nackenschlag sehr gut weggesteckt. Wir haben das Gefühl, in einer sehr wichtigen Phase in der richtigen Verfassung zu sein. Wir haben aktuell das Selbstvertrauen, um zu sagen, dass wir jede Mannschaft schlagen können. Wir müssen zusehen, diese Phase auszunutzen und die noch fehlenden Punkte einzufahren.“
...das Nachholspiel zwischen Osnabrück gegen Regensburg:
Meyer: “Ich hab mir die Begegnung nicht angeschaut, wenn ich ehrlich bin. Wir sind aus unserer Sicht nicht so böse, dass Regensburg das Duell gewinnen konnte. Ich habe den Jungs aber auch gesagt, dass wir auf unsere Leistungen und Partien gucken müssen. Wir müssen aus unserer Sicht das Maximale rausholen und haben das Schicksal in der eigenen Hand. Das ist der allergrößte Vorteil. Wir haben uns sechs Spieltage vor Schluss eine Position erarbeitet, in der wir es selber beeinflussen können. Diese Position müssen wir mit allem was wir haben verteidigen. Wir dürfen nicht nachlässig sein und müssen zusehen, dass wir weiterhin stabil punkten und nicht den bangen Blick auf die Konkurrenten richten müssen. Rechenspiele mit den Leistungen der anderen Clubs lehne ich ab, wir schauen auf uns.“
...die Rolle von Martin Kobylanski und Suleiman Abdullahi:
Meyer: “Wir versuchen immer einen Ansatz zu wählen, der zum Gegner passt. Wir stehen zum anderen vor einer englischen Woche und müssen die Belastung steuern. Ich bin sehr froh, dass wir die Auswahl haben. Fabio Kaufmann und Dong-won Ji mussten wir in Osnabrück nicht mehr bringen, sodass wir beide noch etwas schonen konnten. Die Konkurrenzsituation stachelt zurzeit alle im Training an. Kobylanski und Abdullahi haben es sich verdient morgen zu spielen und haben die Argumente auf ihrer Seite. Trotzdem müssen beide den Nachweis liefern, sich für die Mannschaft gegen ein Team mit einem anderen Ansatz aufzuopfern. Das ist die Erwartungshaltung und dann auch der Weg, sich dauerhaft in der Startelf zu etablieren.“
...Steffen Baumgart:
Meyer: “Ich kenne Baumi sehr gut. Seine Familie wohnt bei mir in der Heimat um die Ecke. Wir sind des Öfteren zusammen zum Lehrgang gefahren. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Ich kann es nachvollziehen, dass er nach diesen vier bewegten Jahren eine neue Herausforderung sucht. Ich habe eigentlich schon letztes Jahr damit gerechnet, dass er den Weg in die 2. Bundesliga nicht noch mit antritt. Es ehrt ihn, dass er für sich den Anspruch hatte, das Team wieder in der zweiten Liga etablieren zu wollen. Er ist jemand, der ein sehr klares Profil hat, ein Stück weit unverwechselbar ist und sich einen Namen gemacht hat. Durch seine Arbeit über die letzten Monate hinweg hat er sich sicherlich einige Türen geöffnet.“
...Jannis Nikolaou:
Meyer: “Jannis Nikolaou war zuerst K1-Kontakt und wurden dann positiv getestet, wodurch sich seine Quarantäne verlängert hat. Seit drei, vier Tagen hat er gar keine Symptome mehr. Er hat von uns ein Fahrradergometer bekommen und arbeitet mit unserem Athletik-Trainer in einem individuellen Programm. Alles, was er in seiner Wohnung machen kann, macht er bislang ohne Probleme. Bei ihm machen wir noch eine kardiologische Untersuchung bevor er wieder voll belastet wird. Dann bauen wir ihn auf. Fabio hatte auch eine gute Trainingswoche. Wir sind optimistisch, dass wir beide Spieler noch einsetzen können.“
...die Offensive der Paderborner:
Meyer: “Wir haben die Jungs schon auf dem Zettel. Ich war überrascht, dass Chris Führich, den ich aus meiner Kölner Zeit noch kenne, gegen Bochum auf der Bank gesessen hat. Führich ist Topvorbereiter bei den Paderbornern, die schnelle Jungs in ihren Reihen haben. Sie kommen über das Umschaltspiel und haben viele tiefe Läufe, eben aus dem Umschaltspiel heraus oder mit langen Bällen, die Srbeny behauptet. Bochum war in Sachen Restverteidigung schon etwas nachlässig. Es wird ein Schlüsselmoment sein, wie es uns in der Verteidigung gelingen wird, diese Spieler zu markieren und zu verhindern, dass sie Tempo im Rücken unserer Abwehr aufnehmen. Wir wollen diese Umschaltsituationen frühzeitig unterbinden. Das wird sehr wichtig sein, um gegen Paderborn erfolgreich zu bestehen.“
...die restliche Saison:
Meyer: “Aus meiner Erfahrung ist es wichtig von Spiel zu Spiel zu denken. Wir müssen schauen, wie wir das unter der Woche in Fürth mit der Frische lösen. Wir wollen für jede Partie die besten Leute auf die Wiese bringen. Wir werden grundsätzlich nicht zocken, weil wir noch einiges an Punkten brauchen. Wir werden immer versuchen, bei der entsprechenden Begegnung das Maximale reinzuwerfen. Uns droht noch die eine oder andere Sperre, das haben wir im Nacken. Der Abstand von Dienstag auf Freitag ist einen Tag weniger. Wir haben versucht das organisatorisch versucht vernünftig zu planen, um den Substanzverlust in Grenzen zu halten. Es gibt viele interessante Aspekte. Wir werden alles reinwerfen und nichts zurückhalten. Wir sind nicht in der Situation um Kräfte zu sparen oder zu taktieren.“
Foto: Agentur Hübner