Müller: "Wir haben uns schnell belohnt"

Die Stimmen zum 2:0-Auswärtssieg in Würzburg

Die Löwen antworten auf die Niederlage am vergangenen Wochenende mit einem 2:0-Auswärtserfolg am Würzburger Dallenberg. Auch wenn in der zweiten Halbzeit der unterhaltungswert der Begegnung etwas sank, profitierten die Blau-Gelben von einer fußballerisch dominanten ersten Hälfte und einer abgeklärten Defensivreihe nach dem Seitenwechsel. Die Stimmen zum Spiel.

Michael Schiele:
"Wir sind froh, dass wir nach der Niederlage am Samstag einen Dreier geholt haben. Die erste Halbzeit war sehr gut von uns. Wir haben sehr viel Trubel entfacht, waren sehr griffig und gut in den Zweikämpfen drin. Natürlich haben wir dann auch in den richtigen Momenten die Tore gemacht. Kurz vor der Pause haben wir ein bisschen durchschnaufen müssen, da ist der Gegner dann ein bisschen aktiver gewesen. Der Schiedsrichter hat dann vielleicht auch ein bisschen unnötig Hektik in die Begegnung gebracht. In der zweiten Hälfte war klar, dass mehr Druck vom Gegner kommen würde. Die zwingenden Torchancen waren allerdings nicht dabei. Mit der gelb-roten Karte gegen Kopacz musste dann auch noch ein Schlüsselspieler von Würzburg runter. Das Spiel hat dann von unserer Seite aus an Niveau verloren. Es war zwar schon klar, aber es kann immer passieren, dass dann nach einem Standard plötzlich ein Gegentreffer fällt. Trotzdem bin ich über die 90 Minuten mit der Reaktion auf Samstag zufrieden. Die ersten 50 bis 60 Minuten waren gut, über die Zeit danach müssen wir aber nochmal reden."

Niko Kijewski:
"Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben dann folgerichtig nach 20 Minuten mit 2:0 geführt. Danach wird das Spiel ein bisschen zerfahren. Es war viel Hektik drin, mit einer Menge Ballverluste. Insgesamt sind wir aber verdient mit der Führung in die Pause gegangen. In die zweite Hälfte sind wir nicht so gut reingekommen. Würzburg bekommt dann die gelb-rote Karte und gerät in Unterzahl. Danach haben wir es solide runtergespielt. Wir haben dann zwar nicht mehr den schönsten Fußball gespielt, aber am Ende zählt, dass wir hier 2:0 gewonnen haben. Die drei Punkte sind das Entscheidende. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf Meppen."

Sebastian Müller:
"Es war ein anstrengendes Spiel, da wir auch Samstag in Magdeburg gefordert waren. Wir mussten viele Meter machen, aber haben uns relativ schnell dafür belohnt. Danach haben wir gut nachgelegt und die Partie eigentlich seriös runtergespielt. Ich habe bei meinem Treffer gar nicht darüber nachgedacht, ob es da Elfmeter hätte geben können und hab nichts gesehen, was eines Elfmeterpfiffes würdig war. Deswegen habe ich direkt abgeschlossen, weil ich gesehen hab, dass der Ball perfekt liegt. Mir war klar, dass ich den Ball so im Tor unterbringen muss und er dann sicher drin ist. Wir haben defensiv dann nicht viel zugelassen, Würzburg hatte keinen großen Torchancen. Natürlich haben wir versucht, noch das dritte Tor zu machen, und sind ja auch noch zu einigen Abschlüssen gekommen. Sicherlich hätte man in manchen Situationen noch ein bisschen konsequenter durchspielen können, aber insgesamt bin ich mit dem Spiel und dem Ausgang sehr zufrieden." 

Danny Schwarz:
"Ich muss auch über ein paar Dinge reden. Ich habe meine Mannschaft in der ersten Halbzeit kaum wiedererkannt. Die Leistung heute hat eigentlich überhaupt gar nichts mit dem zu tun gehabt, was wir uns vorgenommen und was wir besprochen haben. Das was Michael über seine Mannschaft gesagt hat, das war bei uns gar nicht vorhanden. Griffigkeit, Zweikampfpräsenz, aggressives Verschieben und Anlaufen haben gefehlt. Zudem haben wir eine Fehlpassquote, die seinesgleichen sucht. Nach der ersten Halbzeit habe ich noch Schlimmeres befürchtet und hätte nach 20 Minuten bereits die halbe Mannschaft austauschen können. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Jungs sich nach dem 0:2 Schritt für Schritt stabilisieren sollen. Es war dann auch so, aber auf ganz niedrigem Niveau. Wir waren zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig und retten uns in die Halbzeit. Vielleicht hätte man mit einem Tor nach einem Standard nochmal etwas entflammen können, der Platzverweis hat uns dann aber komplett den Zahn gezogen. Danach war nichts mehr drin und man muss sogar noch aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt. Ich hoffe, die Mannschaft ist selbst über sich erschrocken. So habe ich sie noch nie gesehen."

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