Meyer: "Ich erlebe eine große Entschlossenheit"

Pressekonferenz vor dem Duell mit dem FC Würzburger Kickers

Zwei Endspiele vor der Brust! Für die Löwen stehen die zwei finalen Begegnung in der 2. Bundesliga bevor. Vor der Partie gegen die Würzburger Kickers am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr, sprach Chef-Trainer Daniel Meyer mit den Journalisten auf der Pressekonferenz über...

...den Start in die laufende Woche:
Meyer:
“Wir haben das Quarantäne-Trainingslager im Mittwoch bezogen. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, ein Hotel in der Stadt zu beziehen, damit wir kurze Wege zum Trainingsgelände haben und in unserem gewohnten Umfeld arbeiten können. Die Begeisterung, dass wir erneut einkaserniert werden, hält sich natürlich in Grenzen. Wir sind fokussiert auf den Saisonendspurt, haben gute Rahmenbedingungen und konzentrieren uns auf die Vorbereitung auf Sonntag.“

...den kommenden Gegner:
Meyer: “Aufgrund der Vorentscheidung des Abstieges wird es unvorhersehbarer. Es ist ganz schwer vorher zu sehen, wie sie damit umgehen. Das macht die Vorbereitung nicht unbedingt einfacher. Manchmal spielt man befreit auf oder es werden personelle Dinge für das nächste Jahr getestet. Wir haben uns trotzdem mit dem Gegner beschäftigt und versucht die Charakteristik ihres Spiels herauszuarbeiten und dementsprechend die Mannschaft darauf vorzubereiten. Umso wichtiger ist, dass wir klar sind, wie wir die Dinge angehen wollen. Wir nehmen einige positive Aspekte aus dem Düsseldorf-Spiel mit hinein. Wir wissen, dass wir diese Partie gewinnen müssen, wenn wir die Klasse halten wollen. Wir tun gut daran, die Situation nicht zu unterschätzen. Würzburg konnte einigen Mannschaften schon Probleme bereiten. Wir haben den nötigen Respekt vor dem Gegner. Der Druck liegt bei uns. Wir sind gewillt und entschlossen, die Aufgabe so zu lösen, wie wir es brauchen.“

...den Glaube an den Klassenerhalt:
Meyer: "Es war schon so, dass wir vor dem Spiel in Düsseldorf extrem unter Druck gestanden haben. Bei so einer starken Mannschaft und dem Spielverlauf ist es nicht selbstverständlich etwas Zählbares mitzunehmen. Das hat natürlich Selbstvertrauen gegeben. Es ist eine große Überzeugug da, die Situation in die richtige Richtung zu lenken. Unsere Aufgabe ist es, diese Überzeugung und Spannung auf dem Punkt am Sonntag zu haben. Es ist trotzdem eine lange Woche mit viel Leerlauf im Quarantäne-Trainingslager. Du darfst dich da nicht verlieren und musst diese Energie am Spieltag wieder auf den Platz bringen. Das liegt im Aufgabenbereich von uns allen. In der Eigenverantwortung der Spieler aber eben auch im Trainerstab müssen wir darauf hinweisen, dass wir im richtigen Moment wieder hochfahren. Ich erlebe eine große Entschlossenheit und eine große Überzeugung. Wir sind optimistisch."

...das Personal:
Meyer: “Nicht zur Verfügung stehen weiterhin Niko Kijewski, Nico Klaß, Felix Burmeister, Leon Bürger und Manuel Schwenk, der seit ein paar Tagen über Probleme geklagt hat. Bei Brian Behrendt wird sehr es eng. Ein Einsatz wäre mit einigen Risiken verbunden. Bei einem solch wichtigen Spieler muss man abwägen, wie hoch das Risiko von einem Einsatz ist.“

...Brian Behrendt:
Meyer: “Schmerzen hat er nicht mehr. Wir hatten eine Nachuntersuchung, bei der wir das Feedback bekommen haben, dass die Verletzung von Brian gut verheilt ist. Er konnte schon einige Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Trotz alledem ist es so, dass man sich im Training nicht am Grenzbereich bewegt. Wahrscheinlich würde es gehen, ihn auflaufen zu lassen. Es kann jeodch keiner sagen, wie er auf Extrembelastung reagiert und ob es eine Re-Verletzung im Muskel provozieren würde. Das ist die Abwägung, die wir haben. Im Grenzbereich ist es nicht ganz sicher, wie der Muskel reagiert. Mit halber Kraft oder Vorsicht kann man am Sonntag auch nicht in die Partie gehen, wir müssen einhundert Prozent reinwerfen. Dann könnte es sein, dass der Muskel reagiert und es für ihn das Saisonaus bedeutet.“

...mögliche Reizpunkte für das Saisonfinale:
Meyer:
"Dadurch, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen, haben wir natürlich über den ganzen Tag hinweg die Möglichkeit auch mal die Köpfe zusammenzustecken. Es ist unkomplizierter sich untereinander auszutauschen. Trotzdem ist die Saison das ganze Jahr über kompliziert gewesen. Wir haben über die Zeit eine klare Achse und klare Ansprechpartner in der Mannschaft aufgebaut. Es hat sich eine Kultur gebildet, bei der wir uns Rückmeldung holen, wen wir in die Verantwortung nehmen und wie wir die Dinge angehen. Für mich macht es wenig Sinn, das jetzt noch kurzfristig zu verändern. Es ist total klar, dass wir am Sonntag unser Spiel gewinnen müssen, der Druck ist also sowieso da. Es ist sehr wichtig eine gute Steuerung zu haben und im richtigen Moment die Spannung wieder aufzubauen. Der Vorteil der längeren Zusammenarbeit ist, dass man ein Gefühl füreinander bekommt und eine Vertrauensbasis schafft. Dementsprechend sind wir relativ klar und wissen auch, wann wir mal dagegen steuern müssen. Grundsätzlich haben alle das Ziel vor Augen, da braucht man jetzt nicht mehr viele besondere Maßnahmen einleiten."

...die Tage im Quarantäne-Hotel:
Meyer:
"Wir haben versucht ein paar Dinge als Eckpfeiler festzulegen, dass es eben kein längeres Trainingslager ist. Wir haben im Hotel eine Etage für uns, um zu gewährleisten, dass keine dritten Personen über die Flure gehen. Unter den Bedingungen der DFL können wir uns da relativ frei bewegen. Wir haben eine Tischtennisplatte und einen Kicker. Es gibt schon Möglichkeiten gemeinsam etwas zu unternehmen. Trotzdem sind die Vorschriften relativ eng, sodass sich die Optionen in Grenzen halten. Im Moment haben wir ein paar Dinge, die wir normalerweise komprimiert am Stadion erledigen, in die Hotelzeit eingebunden. Es ist schon so, dass wir versuchen, es insgesamt zu strukturieren. Das Training und die Testungen steht im Mittelpunkt, aber die Jungs haben natürlich auch Zeit für sich."

...Ideen für die Offensive:
Meyer: "Wir haben unterschiedlichste Konstellationen im Kopf. Das Duell am Wochenende ist ein Spiel, das viele Wendungen nehmen kann und ganz schwer vorher zu berechnen ist. Wir versuchen alle möglichen Varianten vorzubereiten. Da gibt es natürlich auch offensiv Anpassungen, die wir vornehmen werden. Es kann sein, dass das Spiel lange auf der Kippe steht. Für den Fall haben wir sowohl vorher besprochen, als auch trainiert, wie wir stufenweise das Risiko erhöhen können. Zusätzlich haben wir natürlich auch ein paar Szenarien und Spielverläufe im Kopf, dass wir auf alle möglichen Situationen reagieren können. Die Bandbreite ist da unendlich. Da muss man nur auf das Hinspiel schauen."

Foto: Agentur Hübner