Proschwitz: "Die Freude ist natürlich riesig"

Die Stimmen zum 2:2 in Paderborn

Typischer Spielverlauf für die Löwen: Wie auch in den Partien zuvor lag die Eintracht nach 19 Minuten durch die Tore von Dennis Srbeny und Chris Führig mit 0:2 hinten. Die Blau-Gelben bewiesen jedoch auch gegen den SC Paderborn enorme Comeback-Qualitäten und belohnten sich für einer ganz starke kämpferische und moralische Leistung mit dem Punktgewinn in Ostwestfalen. Die Stimmen zum Spiel.

Daniel Meyer:
"Wir haben aus meiner Sicht fast schon ein typisches Spiel für diese Saison erlebt: Wir sind ganz gut reingekommen in die Partie und gehen wie so oft früh in Rückstand, dieses Mal durch eine Elfmetersituation. Die Hausherren machen durch Führich das zweite Tor. Wir haben den Kopf oben und die Ruhe behalten. Ich finde, für den Spielverlauf haben wir unser bestes Auswärtsspiel gemacht. Trotz der Rückschläge waren wir sehr fokussiert. Wir haben kompakt verteidigt und sehr ordentlich Fußball gespielt und machen durch Kaufi den Anschlusstreffer. Trotz zwei aberkannter Tore sind wir dran geblieben. Die Jungs haben verdient den Ausgleich gemacht und waren sogar dran, das Spiel noch komplett zu drehen. Nach der schwachen Partie des vergangenen Samstages sollten wir aber mit dem Ergebnis zufrieden sein. Für uns war wichtig, dass wir heute besser Fußball gespielt haben. Den Punkt haben wir uns verdient, er hebt uns vom Relegationsrang eine Position nach oben. Das ist optisch und emotional wichtig. Wir nehmen den Schwung hoffentlich mit ins letzte Ligaspiel gegen Fürth und mit in den Pokal."

Patrick Kammerbauer:
"Ich glaube, es wäre hier heute mehr drin gewesen. Aber es wäre fatal gewesen, wenn wir so stark auf das 3:2 gegangen wären und am Ende noch ein Gegentor kassiert hätten und dann ohne Punkt heimfahren. Es war wichtig, dass wir etwas Zählbares mitgenommen haben. Die Freude über den Punkt überwiegt. Es ist schon brutal zurzeit, dass man immer mit der ersten Situation in Rückstand gerät. Beim zweiten Gegentor haben wir auch Pech. Wir spielen es dann gut, machen mit etwas Glück das 2:1. Danach sind wir die klar überlegene Mannschaft und haben am Ende den Punkt verdient."

Nick Proschwitz:
"Die Freude ist natürlich riesig. Das wir uns nach dem schlechten Start so zurückgekämpft und das Spiel noch so gut beendet haben, ist toll für uns. Ich freu mich und so kann es gerne weitergehen. Das einzig Positive an den frühen Gegentoren ist, dass wir es jetzt so langsam kennen und das Szenario jede Woche haben. Das müssen wir natürlich abstellen, aber mittlerweile können wir damit schon umgehen. Ich glaube, nach dem 2:2 war uns klar, dass wir den Punkt mitnehmen wollten. Wenn noch eine Chance da gewesen wäre, dann hätten wir versucht, sie zu nutzen. Nach dem Rückstand sind wir so jetzt erstmal zufrieden. Sicherlich wäre vielleicht auch ein Sieg möglich gewesen, aber ich glaube, das Unentschieden ist gerecht."

Steffen Baumgart:
"Wenn man mit 2:0 führt, dann musst du das Spiel zu Ende spielen und mehr Struktur haben. Ich hatte das Gefühl, dass meine Mannschaft nach dem 2:0 nicht den Mut gewonnen hat, gerade nach der zuletzt schlechten Serie. Wir haben zu viel hinten rum gespielt, zu langsam und zu behäbig. Der Gegner hatte dadurch die Möglichkeit, die Bälle zu gewinnen, wodurch die Braunschweiger Chancen auf Konter hatten und die Möglichkeit Pässe in die Tiefe zu spielen. Das ist schon ärgerlich. In der Halbzeit haben wir versucht, den Jungs das zu erklären. Im zweiten Durchgang ist trotz viel Ballbesitz nicht viel rumgekommen. Am Ende war heute für uns nicht mehr möglich als das 2:2. Was mich besonders ärgert, ist, dass wir in vielen Zweikämpfen heute nur zweiter Sieger waren. Ich bin trotzdem froh, dass wir nicht verloren haben."

Foto: Marc Niemeyer