Punkteteilung im Derby

Löwen entführen einen Zähler aus Hannover

Remis im Derby! Eine mutig auftretende Eintracht nimmt einen Zähler aus der niedersächsischen Landeshauptstadt mit. Insbesondere zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Löwen sehr forsch unterwegs und konnten sich in Person von Anthony Ujah mit dem Führungstreffer belohnen (69'). Wütend reagierende Hannoveraner kamen danach aber druckvoll zurück und glichen durch Havard Nielsen aus (78'). Ein emotionales Derby endet damit 1:1-Unentschieden.

Ausgangslage:
Nach eineinhalb Jahren war wieder Derby-Zeit in Niedersachsen! Die Löwen wollten in der ausverkauften Heinz von Heiden Arena den Schwung mitnehmen, den sie sich mit dem ersten Sieg der Saison am vergangenen Wochenende erarbeitet haben. „Wir wollen daran anknüpfen und selbstbewusst auftreten“, sagte Chef-Trainer Michael Schiele vor dem Prestige-Duell. Hannover kam aber auch mit ordentlich Rückenwind in diese Partie. Vier Erfolge in Folge feierte der Klub aus der Landeshauptstadt zuletzt. Im Derby gegen die Eintracht galt es für die Mannschaft von Stefan Leitl daher, diese Serie weiter auszubauen und tabellarisch noch weiter nach oben zu rücken.

Aufstellung:
Getreu dem Motto “Never change a winning team“ veränderte Michael Schiele seine Startaufstellung nicht. Dieselben elf Löwen, die gegen Nürnberg begannen, sollten es auch im Derby richten. Auch Coach Stefan Leitl sah sich auf Seiten der Hausherren nach dem 1:0-Auswärtssieg gegen Hansa Rostock nicht dazu veranlasst, seine Anfangsformation zu verändern.

Die Partie:
Zwar sah Anton Donkor nach wenigen Minuten bereits die erste gelbe Karte der Partie (7‘), dennoch mussten beide Teams erst in dieses Derby hineinfinden. Die erste Chance hatten dann die Löwen in der 13. Minute auf dem Fuß. Ein langer Ball gelangte zu Immanuel Pherai, der das Leder gut mitnehmen konnte, beim Abschluss an der Strafraumgrenze dann aber nicht genug Druck hinter seinen Schuss brachte. Das Spielgerät rutschte am Kasten von Hannover-Keeper Ron-Robert Zieler vorbei (13‘). Acht Minuten später tauchten dann auch die Gastgeber das erste Mal vor dem Braunschweiger Tor auf. Nicolo Tresoldi setzte sich im Laufduell durch und stand plötzlich in halblinker Position frei vor Jasmin Fejzic. Der Versuch des Stürmers ging aber am langen Pfosten vorbei (21‘). In der Folge blieb die Begegnung sehr umkämpft, immer wieder gab es Verletzungsunterbrechungen aufgrund einer intensiven Zweikampfführung. Es dauerte bis zum nächsten Hochkaräter, sie kamen aber noch vor dem Pausenpfiff. In der 40. Minute probierte es Jan-Hendrik Marx mit einem direkten Freistoß aus gut 17 Metern. Zieler riss allerdings rechtzeitig die Fäuste hoch und parierte den Abschluss (40‘). Auf der Gegenseite war nur Sekunden später wieder Fejzic zur Stelle, der einen Distanzschuss von Havard Nielsen allerdings ohne Probleme halten konnte (41‘). Gerade als sich alle auf ein 0:0 zur Halbzeit eingestellt hatten, konnten die Roten noch einmal für Unruhe in der Arena sorgen. Nach einer zu weiten Freistoßflanke hielt Phil Neumann den Ball für die Hausherren im Spiel und brachte ihn nochmal gefährlich vor das Tor. Dort war es wieder Nielsen, der zuletzt ans Leder kam und den Ball per Kopf auf den Kasten nickte. Fejzic lenkte das Leder in allerletzter Sekunde noch an die Latte (45‘+3). In dieser Situation konnten sich die Löwen bei ihrem Rückhalt bedanken, dass es torlos in die Pause ging.

Die Eintracht kam dann stark aus der Kabine. Robin Krauße (49‘) und Fabio Kaufmann (50‘) prüften Zieler direkt zwei Mal aus einer guten Abschlussposition. Beide Male war jedoch der Torhüter der Sieger des Duells. Die Braunschweiger blieben dran und hatten durch Kaufmann schon den Torschrei auf den Lippen, als Zieler gerade so gegen den 30-Jährigen rettete. Der Angreifer der Blau-Gelben stand allerdings zuvor auch im Abseits (62‘). Kurz darauf waren auch die Hannoveraner wieder im Strafraum des BTSV zu finden, erneut scheiterte Nielsen aber am gut postierten Fejzic (64‘). Und dann war in der 69. Minute Anthony Ujah zur Stelle. Der Stürmer der Eintracht nickte nach einer präzisen Flanke vom eingewechselten Danilo Wiebe per Kopf ein! Die Löwen gingen in Führung (69‘). Mitten in die Ekstase im Gästeblock hatte wieder Nielsen die dicke Chance auf den direkten Ausgleich. Eine Flanke von Sei Muroya erreichte den Stürmer am blau-gelben Fünfmeterraum. Sein Kopfball knallte ans Lattenkreuz (70‘). Auch die Folgeminuten gehörten klar dem Gastgeber, doch immer wieder blieb der starke Fejzic Sieger. In der 77. Minute war es dann leider doch soweit. Auf der rechten Außenbahn setzte sich Cedric Teuchert durch und brachte das Spielgerät auf den kurzen Pfosten, wo Nielsen den Fuß reinhielt und den 1:1-Ausgleich erzielte (77‘). Eine bittere Pille für alle, die es mit der Eintracht halten. Das Spiel blieb aber auch in der Schlussphase weiter ereignisreich, doch sowohl Niko Kijewski auf Seiten der Löwen als auch Sebastian Kerk scheiterten per Freistoß nur knapp.

Damit trennen wir uns im Derby trotz eigener Führung mit einem leistungsgerechten Remis. Die Eintracht kann mit Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben gehen, soviel steht fest.

Das Spiel im Stenogramm:

Hannover
Zieler – Neumann, Kunze, Leopold (Besuschkow, 63‘), Beier (Kerk, 75‘), Nielsen, Köhn, Muroya, Tresoldi (Teuchert, 46‘), Börner, Krajnc

Eintracht
Fejzic – Nikolaou, Pherai (Henning, 90‘+4), Ujah (Ihorst, 75‘), de Medina, Benkovic, Donkor (Kijewski, 75‘), Marx, Behrendt, Kaufmann (Lauberbach, 75‘) Krauße (Wiebe, 63‘)

Tore:
0:1 Ujah (69‘)
1:1 Nielsen (77‘)

Zuschauer:
42.000 (ausverkauft)

Fotos: Lars Kaletta

Auswärts-Derby