Scherning: "Wir müssen überall etwas draufpacken"

Die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim SC Paderborn 07

Die Niederlage vom vergangenen Wochenende tat weh, doch der Blick geht schon wieder nach vorne. Die Eintracht muss Freitag nach Ostwestfalen reisen und trifft dort um 18.30 Uhr unter Flutlicht der Home-Deluxe-Arena auf den SC Paderborn 07. Fast dreizehneinhalb Jahre verbrachte Eintracht-Coach Daniel Scherning bei SCP, seine Familie wohnt immer noch dort. Doch wie der Fußballlehrer auf der Pressekonferenz am heutigen Mittwoch klarmachte, fährt er mit Siegeswillen an die Pader und zu seinen alten Bekannten. Dabei sprach er über...

...den SC Paderborn 07:
Daniel Scherning: "Wir stellen uns auf eine sehr intelligente Mannschaft ein. Welche Spieler am Freitag bei ihnen auf dem Platz stehen werden, variiert immer sehr deutlich. Sie sind sehr spielstark, das fängt mit dem Torwart an. Auch die Linie davor ist immer wieder in der Lage, Situationen fußballerisch zu lösen und das Pressing zu starten. Mit Kinsombi und Klefisch haben sie strategisch gute Spieler. Paderborn ist sehr ballbesitzorientiert, man weiß mittlerweile wie sie spielen. Trotzdem ist es nie einfach, das Team darauf vorzubereiten, weil es viele Fragezeichen gibt, die sich erst am Spieltag auflösen."

...das Personal:
Scherning: "Hasan Kuruçay kehrt zurück, darüber sind wir froh. Darüber hinaus müssen wir aber auf Saulo Decarli verzichten. Er wird nach seinem Zusammenprall mit Junior Brumado am vergangenen Wochenende definitiv mit einer Gehirnerschütterung ausfallen. Stand jetzt kann er Anfang der kommenden Woche wieder voll ins Training einsteigen. Jan-Hendrik Marx hat sich unter der Woche nach dem Rostock-Spiel im Training die Nase gebrochen. Er hat heute pausiert, da das Ganze ärztlich vernünftig versorgt wurde. Er wird uns aber morgen wieder zur Verfügung stehen."

...die Verbindung zum SCP:
Scherning: "Die Stadt ist für mich Heimat. Meine Familie wohnt dort. Fast ein Drittel meines Lebens war ich beim SC Paderborn, also eine sehr lange Zeit als Spieler und Trainer in diesem Klub. Dementsprechend hat er auch für mich einen hohen Stellenwert. Als Spieler war ich dort immer eines der größten Talente, aber nie mehr als das. Ich hab mich leider nicht durchsetzen können, war aber froh, als Co-Trainer zurückkehren zu können. Ich blicke gerne auf die Zeit zurück und kenne sehr viele Leute im Verein auch noch sehr gut."

...neue taktische Lösungsansätze:
Scherning: "Die braucht es nicht. Wir brauchen eine bessere Umsetzung der Lösungen. Wir müssen das, was wir seit meiner Ankunft klar festgelegt, ausgearbeitet, trainiert und auch schon teilweise umgesetzt haben, im Spiel nach vorne besser machen. Aus meiner Sicht konnten wir viel zu einfach gepresst werden, weil wir insgesamt in verschiedenen Räumen zu geschlossen standen. Das hatte eine defensive Spielfortsetzung zur Folge, mehr zurück als nach vorne. Dann kommt eins zum anderen. Wir wissen, dass wir es schon besser gemacht haben und wie die Automatismen sind. Die Umsetzung war aber in den vergangenen beiden Partien nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Unseren Fußball werden wir aber nicht über den Haufen werden."

...Selbstkritik:
Scherning: "Sie ist immer wichtig. Nicht nur, wenn du nicht punktest, sondern auch, wenn es läuft. Ich habe sie persönlich immer. So eine Phase im Gesamtkontext von der Eintracht in der 2. Bundesliga ist ein Stück weit normal. Klar, spielt die Hypothek aus den ersten zwölf Spielen auch eine Rolle. Ich werde aber nicht unruhig, weil wir jetzt zweimal verloren haben, sondern habe weiter den Glauben an die Jungs und uns als Team. Es ist im Moment nicht einfach, wir zweifeln aber nicht. Wir können und müssen überall etwas draufpacken. Sicherlich muss man auch im Kopf bei den Jungs ansetzen, dass sie die Dinge wieder mutiger und entschlossener umsetzen. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir am Freitag wieder ein gutes Spiel machen."