Schlüter: "Die Tabelle ist momentan noch sehr eng"

Lasse Schlüter im Interview

Unser Linksverteidiger Lasse Schlüter hat sich in dieser Spielzeit bei den Löwen festgespielt. Seit Mitte September, genauer gesagt seit dem Auswärtsspiel bei der Zweitvertretung des SC Freiburg, ist er in der defensiven Abwehrkette gesetzt, stand seitdem in jedem Spiel in der Startelf. Höchste Zeit also, uns mit dem in Hamburg geborenen Verteidiger mal ausführlich zu unterhalten.

Moin Lasse, der Trainer gönnte Euch nach dem Türkgücü-Spiel zwei freie Tage. Wie hast du sie genutzt?

Lasse Schlüter: "Meine Eltern waren über das Wochenende hier, durch meine freie Zeit war es ganz schön, mal wieder etwas Zeit mit ihnen zu verbringen. Ansonsten verbringe ich meine Zeit gerne mit meiner Frau bei unseren vier Pferden. Im Winter ist es im Stall natürlich manchmal etwas unangenehm kalt, aber es ist trotzdem immer wieder ein schöner Ausgleich zum Fußball."

Mit einigen Tagen Abstand, wie bewertest du das Spiel gegen Türkgücü? Insbesondere zu Beginn des Spiels sah es nicht unbedingt nach Heimsieg aus.

Schlüter: "Anfangs sind wir tatsächlich nicht so gut reingekommen, vor allem nach der ersten Viertelstunde konnten wir froh sein, dass es noch 0:0 steht. Dann machen wir das 1:0 etwas aus dem Nichts. Türkgücü merkte man anschließend an, dass sie in der letzten Zeit nicht so den Lauf hatten. Wir haben zwar nicht gut gespielt, dann aber doch geführt. Nach der Halbzeit machen wir dann schnell das 2:0, also im genau richtigen Moment. Wir hätten ein drittes Tor schnell nachlegen können, dann hätten wir Ruhe gehabt. Trotzdem wurde es für uns nie so richtig gefährlich."

Ihr seid wieder ins Training eingestiegen, welche Marschroute gab Michael Schiele zum Wochenstart aus?

Schlüter: "Jetzt ist natürlich die Zeit vor Weihnachten, wo es wichtig ist, gut in die Winterpause zu kommen. Jetzt haben wir nochmal einige schwere Gegner vor der Brust, nach denen man sehen wird, wo unsere Reise hingeht. Wenn wir die Spiele gewinnen, sind wir wirklich oben voll dabei und haben vielleicht noch ein wenig mehr Abstand zu anderen Teams, die Tabelle ist momentan noch sehr eng. Kaiserslautern ist beispielweise eher schwach in die Saison gestartet, sind jetzt aber oben mit dabei. Es kann also in beide Richtungen sehr schnell gehen. Wir werden sehen, wo wir nach den nach nächsten zwei bis drei Wochen stehen."

Auf dem Trainingsplan steht in dieser Woche auch Yoga. Hast Du damit schon Erfahrungen gemacht, Lasse?

Schlüter: "Hier in Braunschweig hatten wir noch kein gemeinsames Yoga, ich kenne es aber schon von vorherigen Stationen. Es gibt einmal das Yoga mit dem Schwerpunkt Stretching, was deutlich angenehmer ist als das Yoga, bei dem einen ganz klar seine körperlichen Grenzen aufgezeigt werden. Ich hoffe, unsere Einheit geht eher in die Stretching-Richtung (lacht). Wir haben es ja diese Woche das erste Mal, mal sehen wie das so wird. Allgemein finde ich, dass es eine wirklich gute Sache ist, insbesondere, weil wir Fußballer in der Regel nicht so die Beweglichsten sind."

Kommen wir zu Deiner persönlichen Situation, Du hast dich so richtig festgespielt unter Michael Schiele, die Rolle hattest Du in der Vergangenheit nicht immer bei uns. Woran machst du das fest? Liegt dir die intensive Spielweise deines Trainers einfach besonders?

Schlüter: "Damals hatte mich André Schubert nach Braunschweig geholt, er war dann aber noch vor dem ersten Training weg. Ich habe am Anfang nicht gespielt, mich dann auch noch verletzt. Der Trainer hatte dann andere Leute, auf die er setzt. Das ist auch okay, eine solche Situation gibt es im Fußball immer mal. Das erste Jahr war nicht so einfach für mich, nach der Corona-Pause kam ich auf meine Spiele unter Marco Antwerpen. Ich denke, in dieser Zeit hat man gesehen, dass man sich auf mich verlassen kann. Auch nach dem Aufstieg kam ich auf meine Spiele. In dieser Saison habe ich mich über Kurzeinsätze reingekämpft. Ich bin zufrieden, denn wenn die Ergebnisse stimmen, läuft es für die gesamte Mannschaft besser und sie ist im Rhythmus, da wird die Aufstellung nicht so häufig gewechselt. Das kommt mir natürlich auch zugute."

Am Wochenende erwartet Euch ein richtiges Spitzenspiel bei Spitzenreiter Magdeburg. Erwartest Du auch den bislang stärksten Gegner der Saison?

Schlüter: "Ja, ich denke schon. In den Spielen, die ich bis jetzt so von Magdeburg gesehen habe, waren sie gerade fußballerisch mit dem Ball sehr stark. Trotzdem bieten sie etwas an, wodurch es für uns nicht so ist, dass wir da chancenlos sein werden. Wir brauchen uns auf jeden Fall nicht kleiner machen, wir haben auch eine gute Mannschaft. Auch wenn wir zuletzt nicht unsere beste Partie hatten, spielen wir auch einen guten Ball. Vielleicht fehlte uns am vergangenen Wochenende dann auch einfach etwas der Rhythmus. Mit dem 2:0-Heimsieg im Rücken wollen wir auf jeden Fall etwas mitnehmen."

Zum Abschluss. Du bist einer der wenigen Spieler, der privat kein Instagram benutzt. In der heutigen Zeit ist das eher untypisch. Lehnst du soziale Medien generell ab oder warum hast Du keinen eigenen Kanal?

Schlüter: "Ehrlich gesagt habe ich einfach nicht so viel Lust dazu, damit meine Zeit zu verbringen. Ich habe Facebook, aber auch das nutze ich nicht sonderlich viel. Meine Frau hat Instagram, wenn mich dort mal etwas interessieren sollte, dann kann ich mich über ihren Account erkundigen. Sie will mich zwar immer zu Instagram bringen, bisher lehne ich das aber erfolgreich ab (lacht)."

Foto: Agentur Hübner