Stimmen zum Spiel und Abstieg

Benz, Vollmann und Co. zur Niederlage beim HSV

Am Ende der 90 Minuten hieß es 4:0 für den Hamburger SV. Die Niederlage besiegelte den Abstieg der Löwen in die 3. Liga. Die Stimmen zum Spiel und Abstieg.

Sprecher der Geschäftsführung, Wolfram Benz:
"Natürlich waren die Chancen heute nicht mehr allzu groß, dennoch tut es trotzdem extrem weh. Auch wenn wir die ganze Saison über wussten, dass es eng werden würde. Heute ist ein ganz bitterer Tag für unsere Fans, die Kollegen, den gesamten Verein, die ganze Stadt und die Region. Aber wir müssen diese Situation jetzt schnellstmöglich für uns akzeptieren: Wir sind abgestiegen. Ab morgen werden wir den Blick nach vorne richten und die Planungen für die kommende Saison intensivieren. Die ersten Dinge wurden im Hintergrund schon vorbereitet und auch die Lizenz für die 3. Liga haben wir vom DFB bereits erhalten. Allen Fans und Partnern, die uns in dieser in jeglicher Hinsicht schwierigen Saison so großartig unterstützt haben – sei es durch Dauerkarten, Sponsoring-Pakete, aber vor allem auch rund um die letzten Spiele beim blau-gelben Spalier oder Autokorso, ein riesen Dankeschön.“

Geschäftsführer Sport, Peter Vollmann:
“Ich muss mich jetzt erst einmal sammeln. Für uns ist der Abstieg sehr bitter, vor allem mit all den Dingen, die nicht nur das Sportliche betreffen, die jetzt auf uns zukommen. Ich bin wie die Spieler sehr traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern hatten zuvor Begegnungen, die ziemlich entscheidend waren und welche wir nicht gewinnen konnten. Unter der Woche hat das Trainer-Team Eindrücke gesammelt, sodass der Trainer die Entscheidung getroffen hat, heute mit dieser Mannschaft dieses Duell zu bestreiten. Ich glaube nicht, dass das Ergebnis viel anders ausgefallen wäre, wenn die anderen Spieler mit dabei gewesen wären. Der Trainer wollte die Akteure auflaufen lassen, die der vollsten Überzeugung sind und dies auch in der Trainingswoche gezeigt haben. Wir hatten nicht die finanziellen Mittel, um vor der Saison den Kader so zusammenzustellen, dass er zum einen vollständig zweitligatauglich ist und die nötige Breite hat. Wir werden die 3. Liga annehmen und versuchen, eine gute Mannschaft auf dem Rasen zu platzieren. Wir müssen uns strecken, damit wir wirtschaftlich mit den Spitzenteams mithalten können. Jetzt nach dem Abstieg, werden wir zuerst mit Daniel sprechen. Wir werden in den nächsten Tagen die Zukunft ins Auge nehmen und gemeinsam mit ihm schauen, welche Maßnahmen für Eintracht Braunschweig die Besten sind. Sein Vertrag gilt sowohl für die 2. Bundesliga als auch für die 3. Liga. Die Planungen für beide Ligen wurden vorangetrieben. Mit dem heutigen Tag haben wir in der Hinsicht Gewissheit.“

Chef-Trainer Daniel Meyer:
"Der frühe Rückstand heute war ein Spiegelbild zum Saisonverlauf. Danach laufen wir dem Ergebnis hinterher, was schwierig ist, weil du weißt, dass du keine Tore am Fließband erzielst. Wir haben heute gesehen, dass es am Ende nicht gut genug ist. Trotz des hohen Aufwands konnten wir keine Torgefahr ausstrahlen. Hinzu kommt die Anfälligkeit in der Defensive. Durch den frühen Gegentreffer waren wir nie in einem Fenster, in dem wir das Spiel in unsere Richtung hätten kippen lassen können. Nach zehn Monaten Abstiegskampf mit vielen Rückschlägen, nachdem wir immer wieder aufgestanden sind, stehen wir mit leeren Händen da. Wir sind brutal enttäuscht. Es tut uns für alle leid, die es mit der Eintracht halten. Gegen Osnabrück und Sandhausen haben wir die wichtigen direkten Duelle gewonnen. Auch gegen Paderborn konnten wir mit Ach und Krach noch einen Punkt holen. Personell ist da jedoch mit dem Ausfall von Brian Behrendt ein großes Problem entstanden. Danach haben wir die defensive Stabilität verloren. Es ähnelte oftmals der Hinrunde, als wir häufiger mit der ersten Aktion das Gegentor bekommen haben. Manchmal ist es eben der eine Spieler zu viel. Es hat ja nicht nur Brian Behrendt gefehlt, sondern auch Nico Klaß, Dominik Wydra und zwischendrin auch Jannis Nikolaou und Fabio Kaufmann. Wir haben immer alle Jungs gebraucht, um wettbewerbsfähig zu sein und Ergebnisse erzielen zu können. Das war in der entscheidenden Saisonphase nicht mehr der Fall. Es ist bitter, wir haben viel investiert. Aber wir müssen auch ehrlich sein. Vorne und hinten in den Strafräumen werden die Spiele entschieden. Und da waren wir einfach nicht gut genug. In der Aufarbeitung der Saison muss man schauen, wo die Gründe für den Abstieg gelegen haben. Wir hatten eine sehr bewegte Spielzeit und konnten es uns bis zum letzten Tag offen halten. Jetzt müssen wir das Ganze sacken lassen und schauen, wie man sich für die kommende Saison aufstellen will.“

Jannis Nikolaou:
“Es ist eine Leere so direkt nach dem Spiel. Es ist schwer, das Ganze zu beschreiben. Es tut mir einfach unfassbar leid für die Fans, für den Verein, für die ganze Stadt. Ich weiß nicht, ob es jetzt so viel bringt, dieses Spiel zu analysieren. Wir sind natürlich schlussendlich hier abgestiegen, aber wir haben davor einfach auch dumm verloren, viele Punkte liegen lassen. Aber heute 4:0 gegen den HSV zu verlieren, ist natürlich brutal. Der Abstieg tut unfassbar weh. Wir hatten es in der eigenen Hand, haben es selbst vermasselt und stehen am Ende mit Sicherheit auch verdient da, wo wir stehen. Wir haben in den vergangenen Spielen einfach viel zu wenig Punkte geholt.“

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