Zurück in die Spur kommen

Löwen-Gegner Karlsruher SC will wieder siegen

Dass KSC-Coach Christian Eichner nach der 0:1-Niederlage seiner Mannschaft gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden am vergangenen Wochenende nicht zufrieden war, ist logisch. Dennoch sprach der 40-Jährige seiner Mannschaft keinesfalls Einsatz und Wille ab. Er tat sich schwer, seinem Team einen Vorwurf zu machen. Entscheidend waren für ihn "die letzten 16 Meter" vor dem Tor der Hessen. Gegen die Braunschweiger Eintracht soll sich gerade dort wieder etwas ändern.

Das verflixte letzte Drittel. Entscheidend waren für Eichner die Dinge, die dort passiert sind. Die Spielanteile lagen klar bei den Badenern, nur zu einem Tor hat es nicht gereicht. Der Last-Minute-Ausgleich in der 88. Minute durch Stürmer Budu Zivzivadze wurde dann auch noch wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Dabei wollten die Karlsruher in Wiesbaden eigentlich ihr Ausscheiden im DFB-Pokal bei Drittligist 1. FC Saarbrücken vergessen machen. Dort gab es exakt eine Woche zuvor eine 1:2-Niederlage. Stattdessen reichte es nicht für eigene Zähler in der hessischen Landeshauptstadt. Nach den Rückschlägen im Pokal und der Liga soll nun wieder mehr Druck im gegnerischen Strafraum entstehen und dieser in Tore umgemünzt werden. 

Heise fit, Gondorf wieder dabei
Zuletzt musste der KSC gleich auf mehrere wichtige Akteure verzichten. Verteidiger Philip Heise und Kapitän Jerome Gondorf kehren nach ihren Pausen zurück zur Mannschaft. Heise musste aufgrund einer Magen-Darm-Infektion eine Zwangspause einlegen, ist aber mittlerweile wieder bei 100 Prozent. Sein Vertreter David Herold nutzte jedoch seine Chance in Wiesbaden. Wer von den beiden am Sonntag auflaufen wird, ist noch nicht entschieden. Eins ist jedoch klar: Jerome Gondorf wird das Team wieder aufs Feld führen. Der 35-Jährige fehlte ebenfalls beim SVWW, bekam von Trainer Eichner nun aber eine Startelf-Garantie. Unter der Woche musste auch Sommer-Neuzugang und Rückkehrer Lars Stindl nach einem Schlag aufs Knie kürzer treten. Der 34-jährige Ex-Bundesliga-Spieler verbrachte den Beginn seiner Karriere im Wildpark, kehrte nun nach acht Jahren Borussia Mönchengladbach und dem Oberhaus des deutschen Fußballs den Rücken und kickt wieder für seinen Jugendverein. Im Pokalspiel konnte er auch gleich mal wieder seine Treffsicherheit unter Beweis stellen. Neben dem Offensivakteur legte der KSC im Sommer unter anderem mit einem Torhüter nach. Patrick Drewes ist die neue Nummer eins bei den Badenern und hütet nach dem Abgang von Marius Gersbeck zu Hertha BSC das Tor der Blau-Weißen. Der gebürtige Delmenhorster konnte beim SV Sandhausen bereits ordentlich Zweitliga-Erfahrung sammeln und soll nun den Kasten sauber halten.

Remis-Serie im Wildpark
Bei Spielen in Karlsruhe können beide Teams auf eine beeindruckende Serie zurückblicken. Die vergangenen fünf Partien der Eintracht im Wildpark endeten alle mit einem Remis. Einmal 2:2 und jeweils zweimal 1:1 sowie 0:0. Zuletzt traf man am Ort des Geschehens im April dieses Jahres aufeinander. Die Löwen gingen bereits nach drei Minuten durch Lion Lauberbach in Führung, mussten aber in der 68. Minute noch den Ausgleich durch Leon Jensen hinnehmen. Es war zugleich auch das letzte Profispiel von Eintracht-Legende Jasmin Fejzic, der im Sommer seine Karriere beendete. 2011 feierten die Braunschweiger den letzten Sieg in der Heimstätte der Badener. Domi Kumbela, Damir Vrancic und Dennis Kruppke ließen die mitgereisten Löwen-Fans damals beim 3:1-Erfolg gleich dreimal jubeln. Nun will die Eintracht den Schwung aus der Partie gegen Schalke mitnehmen, doch der KSC und Christian Eichner wollen "die Dinge besser machen als gegen Wiesbaden". Gegen das bis dato laufstärkste Team der Liga sind die Blau-Gelben also wieder gefordert.

Foto: DFL/Getty Images/Oliver Hardt