Zurück nach 399 Tagen: Sidney Raebiger spricht über sein Comeback

Mittelfeldspieler feierte am Sonntag sein Saisondebüt

Hinter Sidney Raebiger liegen schwierige Monate. Der 20-Jährige wurde in seiner noch jungen Zeit bei der Eintracht mehrfach ausgebremst. Umso größer war die Freude, als er am Sonntag gegen Holstein Kiel endlich sein lang ersehntes Comeback feiern konnte.

Der im Sommer 2024 verpflichtete Neuzugang von Eintracht Frankfurt startete ursprünglich vielversprechend in die Saison und stand am ersten Spieltag auf Schalke direkt in der Startelf. Doch danach folgte eine komplizierte Phase und mehrere Monate des Wartens: Zwei muskuläre Verletzungen warfen ihn zurück. Seit dem 3. November 2024 war er nicht mehr für die Profis in einem Pflichtspiel aufgelaufen – der Kurzeinsatz in Paderborn blieb lange sein letzter.

Borreliose statt Meniskusriss – ein schwieriger Sommer

Auch deshalb blickt Raebiger gemischt auf seine bisherige Zeit in Braunschweig: „Ich bin mit vielen Zielen zur Eintracht gekommen. Bisher ist davon nichts aufgegangen, was mir persönlich natürlich extrem schwergefallen ist.“

Gemeint sind vor allem seine Verletzungen – und eine Diagnose, die den Sommer besonders kompliziert machte. Ein vermeintlicher Meniskusriss bestätigte sich beim operativen Eingriff nicht. Stattdessen wurde eine Borreliose festgestellt, ausgelöst durch eine Infektion im Knie.

„Die Krankheit war schon länger in meinem Körper und ist im Sommer ausgebrochen. Der Verdacht auf einen Meniskusriss kam zustande, weil ich eine Infektion im Knie hatte und es dick war. Ich musste zwei Mal arthroskopiert werden. Ein extrem unglücklicher Zusammenhang, aber ich bin froh, dass ich darüber Bescheid weiß, weil es viele Sachen erklärt“, sagt der 20-Jährige heute.

Für den gebürtigen Freiberger, der den Fußball als seinen Lebensmittelpunkt beschreibt, war das eine belastende Erfahrung – körperlich wie mental.

Ein besonderer Moment – Sids erreichtes Etappenziel

Inzwischen ist Raebiger wieder beschwerdefrei und hat sich zurückgekämpft. Schon in der vergangenen Trainingswoche war er Thema auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Angesprochen auf seinen Schützling fand Cheftrainer Heiner Backhaus lobende Worte:

„Er bringt alles mit, ist aggressiv, super mit dem Ball und total gut in der Differenzierung: Wann pressen, wann nicht, wann spielen, wann dribbeln. Sid Raebiger ist ein Thema, sofort zu beginnen.“

Dass es gegen Kiel dann wirklich direkt für die Startelf reichte, war jedoch ungeplant. Leon Bell Bell hatte beim Aufwärmen muskuläre Probleme, sodass Raebiger kurzfristig in die erste Elf rückte.

„Ich hatte überhaupt keine Zeit zum Nachdenken. Es war einfach ein Glücksgefühl, auf Profilevel auf dem Platz zu stehen. Es war nicht mein Debüt, aber nach der langen Zeit hat sich das schon sehr, sehr besonders angefühlt. Es war ein Meilenstein, den ich erreicht habe“, findet Raebiger zurecht.

Und tatsächlich war es sogar sein erstes Pflichtspiel im EINTRACHT-STADION, denn ein Heimauftritt an der Hamburger Straße war ihm bislang noch verwehrt geblieben. „Es hat unglaublich gutgetan, das erste Ziel erreicht zu haben: Wieder auf dem Platz zu stehen.“Willkommen zurück, Sid!

Schön, dass du wieder da bist! 

Das gesamte Interview gibt es auf Eintracht-TV. 

Foto: Kai Falk