
Der schnelle Weg zurück
Der 1. FC Köln in der Vorschau
Dem 1. FC Köln ist es mal wieder passiert: Bereits zum siebten Mal in seiner Vereinsgeschichte stiegen die Domstädter aus der Bundesliga ab. Doch diesmal ist die Lage noch komplizierter als in den vergangenen Jahrzehnten, denn aufgrund einer Transfersperre durften die Verantwortlichen keine externen Neuzugänge verpflichten. Der Kader jedoch konnte fast vollständig gehalten werden, sodass eine Vielzahl von erfahrenen Bundesligaspielern nun für den "Effzeh" im Unterhaus spielen. Mit Trainer Gerhard Struber steht jedoch ein neuer Mann an der Seitenlinie.
Matchfacts:
- 27 Mal duellierten sich beide Vereine bisher mit Heimrecht für die Kölner. Die Bilanz ist aus Löwensicht jedoch eine bittere, denn noch nie gewann Blau-Gelb bei den Geißböcken. Drei Unentschieden stehen 24 Pleiten gegenüber. Zeit das sich was dreht!
- Das letzte Pflichtspiel beider Mannschaften liegt derweil schon über ein Jahrzehnt zurück, genauer gesagt am 10. Dezember 2012! Damals trennte man sich in Müngersdorf mit einem 2:2-Remis, für die Eintracht trafen Domi Kumbela und Ermin Bicakcic.
- Viel Aufwand, viele Torchancen, geringe Ausbeute. Sowohl im Heimspiel gegen den Hamburger SV als auch auswärts bei der SV Elversberg erspielten sich die Kölner eine Vielzahl von guten Einschussmöglichkeiten (insgesamt 49 Abschlüsse), einzig die Treffsicherheit ging der Elf noch ab. Mit einer Abschluss-Effizienz von -3,68 hätten die Rheinstädter aus ihren Chancen fast vier Tore mehr erzielen können.
- Kein Team aus der 2. Bundesliga zog an den ersten beiden Spieltagen mehr Sprints an als Köln und die Eintracht. Beide verzeichnen bisher 452 Tempoantritte - Liga-Höchstwert.
- Braunschweiger mit Vergangenheit beim FC? Gibt es! Jannis Nikolaou, Anderson Lucoqui und Marvin Rittmüller haben alle eine Vergangheit am Geißbockheim.
Unter Beobachtung:
- Jonas Urbig
Keeper Jonas Urbig ist enorm athletisch, gut mit dem Ball am Fuß und gilt als äußerst talentiert. Mit seinen erst 21 Jahren hat er sich im Duell mit Marvin Schwäbe durchgesetzt und den Routinier auf die Bank verdrängt. Urbig kommt aus der Jugend des 1. FC Köln und spielte vergangenes Jahr leihweise bei der SpVgg Greuther Fürth, dort gelang ihm sein Durchbruch in Liga zwei. - Timo Hübers
Ein neuer Kapitän ist in der Stadt! Seit 2021 spielt der in Hildesheim geborene Innenverteidiger für den "Effzeh" und läuft seit dieser Saison mit der Binde auf. Hübers ist bundesligaerprobt und gab frühzeitig sein Zusage, auch eine Liga tiefer in Müngersdorf zu spielen - Julian Pauli
Julian Pauli überraschte in der Vorbereitung derart, dass der Innenverteidiger zum Start gegen den Hamburger SV plötzlich in der Startelf stand. Zuletzt noch für die eigene U19 aktiv ist er schneller als erwartet bei den Profis angekommen. In der 1. Runde des DFB-Pokals beim SV Sandhausen gelang ihm dann auch glatt sein erstes Profitor. Pauli ist erst 19 Jahre jung. - Dejan Ljubicic
Geht er? Bleibt er? Die Gerüchte reißen um den Mittelfeldstrategen nicht ab, der neunmalige österreichische Nationalspieler wird immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Fakt ist: Können die Kölner den 26-Jährigen halten, haben sie wohl einen der besten Mittelfeldspieler in der 2. Bundesliga in ihrem Kader.
Die Lage:
Durchaus kompliziert erschien sie nach dem Abstieg für die Verantwortlichen, denn die Transfersperre untersagte jeglichen externen Neuzugang. Daher war früh klar, dass Leihspieler wie Jonas Urbig, Marvin Obuz und Tim Lemperle zurückkehren werden und ihre Chance bei den Profis bekommen würden. Zudem witterten auch reihenweise Spieler aus dem eigenen Nachwuchs nun ihre Chance, oben anzukommen. Dem ist auch so, unter anderem sieht man das an den Werdegängen von Julian Pauli, Meiko Wäschenbach und Damion Downs. Dass jedoch auch fast alle arrivierten Kräfte den Kölnern die Treue schworen, war nicht immer klar, dafür aber umso erfreulicher. Angeleitet wird der Kader nun von Gerhard Struber, der zuletzt RB Salzburg coachte. Struber steht auf Gegenpressing und fordert eine hohe Intensität mit und gegen den Ball ein. Bisher ist der Start ausbaufähig, denn nach der Heimpleite zum Ligastart gegen den HSV folgte nur ein Remis beim SV Elversberg. Positiv jedoch: Mit einem 3:2-Sieg beim SV Sandhausen steht der "Effzeh" in Runde zwei des DFB-Pokals.