Kuruçay: "Wir haben Charakter gezeigt"

Die Stimmen zum 2:1-Auswärtssieg beim SCP

Die Antwort wurde gefunden! Die Löwen sichern sich die drei Zähler beim Tabellensechsten und springen zumindest über Nacht wieder auf den Relegationsplatz. Die Stimmen zur Partie.

Daniel Scherning:
"Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Es war ganz gut, auch einmal ein bisschen höher zu verteidigen und den Gegner früh unter Druck zu setzen. In Ballbesitz fand ich uns zu diesem Zeitpunkt noch etwas fehlerhaft, da wäre noch mehr möglich gewesen. Im zweiten Durchgang gehen wir dann 1:0 durch einen Elfmeter in Führung, danach laden wir den Gegner durch den Fehler vor dem 1:1 wieder ins Spiel ein. So hat Paderborn dann auch noch die Möglichkeit auf 2:1 zu stellen. Es war aber klar, dass du hier auch etwas Matchglück brauchst. So kam dann eine ganz wichtige Phase, in der wir entscheidene Zweikämpfe gewinnen konnten und viele zweite Bälle aufgesammelt haben. Dadurch kommen wir dann zum erneuten Führungstreffer, hinten raus haben wir dann wieder etwas Glück. Das ist für mich aber heute völlig egal. Wir sind froh, dass wir diese drei Punkte geholt haben. Im Umfeld hat man schon gedacht, dass wir nach der Niederlage gegen Rostock abgestiegen sind. Es wurde viel Unruhe von außen reingetragen. Wir haben immer betont, dass wir ruhig bleiben und auf unserem Weg sind. Rückschläge gehören dazu und wenn man sieht, wie die Mannschaft heute über 95 Minuten gefightet und sich gegenseitig unterstützt hat, ist das die Antwort darauf. Das ist das Entscheidende für uns und auch ein Zeichen an alle, die nach dem Rostock-Spiel an uns gezweifelt haben."

Hasan Kuruçay:
"Dass ich heute treffen konnte, ist ein Bonus. Es war wichtig, dass wir hier hergekommen sind, Charakter gezeigt und die drei Punkte mitgenommen haben. Mein Freistoß war nicht ganz so gut, aber ich war mir sicher, dass der Ball seine Hand berührt hat. Alle meine Trainer haben mir gesagt, dass ich während des Ramadan besser spiele. Ich fühle auch, dass ich auf dem Platz besser agiere, wenn ich faste. Wir haben im Team darüber gesprochen, dass unsere Performance in den vergangenen Partien einfach nicht gepasst hat. Heute hat jeder für jeden gekämpft. Wir haben alles getan, was wir konnten und waren einfach clever. Das ist, wie wir uns präsentieren wollen. Heute die Zähler aus Paderborn mitzunehmen, ist wirklich großartig. Nach Robins Fehler vor dem 1:1 haben wir ihn alle zusammen aufgemuntert, wir stehen hinter ihm. Das ist Eintracht und so verhält sich auch jeder in der Kabine."

Ron-Thorben Hoffmann:
"Es war ein hartes Stück Arbeit. Die vergangenen Wochen waren nicht einfach und dann heute mit der Mannschaftsleistung so zurückzukommen, ist beeindruckend. Die Jungs haben ihr letztes Hemd auf dem Feld gelassen und verdient die drei Punkte mitgenommen. Die Grundlage war defensive Stabilität, das war uns wichtig. Schon vor der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir hier heute gewinnen wollen und den einen Zähler nicht akzeptieren. Das hat man dann von jedem gesehen, auch nach dem Rückschlag durch den Ausgleich. Das war nicht einfach zu verkraften, aber wir sind zusammen wieder aufgestanden. Dann holtst du hier bei einer der spielstärksten Mannschaft der Liga drei Punkte und meldest dich wieder zurück. Heute war es sehr konzentriert über beide Halbzeiten, darauf sind wir stolz. Trotzdem ist es nur ein kleiner Schritt. Jeder weiß, wie wichtig die Punkte Woche für Woche sind. Auch die Jungs, die reingekommen sind, haben einen super Job gemacht. Die brauchen wir genauso, wie die elf, die starten. Dieses Teamgefühl war auch in den vergangenen Wochen da, da hat das Spielglück gefehlt. Heute war es wieder da und dann belohnst du dich auch mal und nimmst bei so einem starken Gegner wie Paderborn die Zähler mit."

Lukas Kwasniok (Chef-Trainer SC Paderborn 07):
"Glückwunsch an die Eintracht. Alle Punkte, die Daniel Scherning eben über sein Team aufgezählt hat, kann ich genauso über mein Team bestätigen. Sie reißen sich den Hintern auf, spulen mehr Kilometer ab, sprinten mehr, schießen mehr, haben unter dem Strich mehr Torchancen - deswegen bekommt jeder, der meine Mannschaft heute kritisiert ein persönliches Problem mit mir. Die Jungs können nicht mehr tun, als alles zu geben. Den einzigen Maßstab, den ich an den Tag lege, ist die Art und Weise. Ich kann einfach nicht mehr von den Jungs verlangen. In der ersten Halbzeit waren wir schon tonangebend und häufig im Strafraum, da hat vielleicht hier und da mal die letzte Konsequenz oder Spitzfindigkeit gefehlt. Die Jungs versuchen die bestmögliche Entscheidung zu treffen, da fehlte aber das Fortune. In der zweiten Halbzeit haben wir bei den Gegentreffern zwei Böcke mit zwei Ballverlusten im Mittelfeld geschossen, auf diese Situation hat Eintracht gewartet. Trotzdem war es unnötig, das sind aber einfach Momente im Spiel. Da gehört es dann auch dazu, die Hände in der Situation hinter dem Rücken zu haben. Das Spiel wird nach dem 1:1 immer wilder, dann verwerten wir die Chancen nicht. So wäre die Stimmungslage jetzt eine andere."