Scherning: "Müssen unsere Chancen nutzen"

Die Pressekonferenz vor der Partie in Karlsruhe

Zum 48. Mal seit der Bundesliga-Gründung 1963 wird es am Sonntag das Duell zwischen dem KSC und der Eintracht geben. Im Hinspiel der laufenden Saison setzten sich die Badener von Cheftrainer Christian Eichner an der Oker knapp mit 2:1 durch. Nun kommt es zur Revanche im BBBank Wildpark und die wollen die Blau-Gelben für wichtige Punkte im Abstiegskampf nutzen. Coach Daniel Scherning legte dabei auf der Pressekonferenz im Rahmen des Spiels den Fokus auf Zuversicht und Optimismus. Der Fußballlehrer sprach dabei über…

…das Personal:
Daniel Scherning: „Seit Montag ist der Kader komplett. Richmond Tachie ist noch dazugekommen. Im Elf-gegen-Elf hat er gestern direkt ein Willkommensgeschenk bekommen und sich in einer unglücklichen Situation einen Pferdekuss abgeholt. Wir haben aktuell so ein bisschen die Probleme, die derzeit jeder Betrieb und jede Familie hat: Es gibt immer mal wieder Krankheitsfälle. Von einer richtigen Welle sind wir zum Glück bisher verschont gewesen, dennoch haben einige der Jungs Probleme damit gehabt. Chris Conteh hat bisher in dieser Woche noch gar nicht trainieren können und wird heute einsteigen. Jannis Nikolaou ist ein wenig kränklich, hinter ihm steht noch ein Fragezeichen. Auch wenn er aufgrund seiner Gelbsperre fehlt, ist auch Sven Köhler am gestrigen Abend noch hinzugestoßen. Ansonsten stehen abgesehen von den Langzeitverletzten alle zur Verfügung. Wir werden mit Zuversicht und Optimismus nach Karlsruhe fahren.“

…den Karlsruher SC:
Scherning: „Man sieht an ihrer Tabellensituation, wie eng diese Liga ist. Vor der Winterpause waren sie Zweiter, jetzt stehen sie auf dem achten Platz. Es macht da wenig Sinn, über den Tabellenrang zu sprechen. Uns erwartet eine sehr kompakte Mannschaft mit klaren Automatismen. Sie haben in den vergangenen Spielen gezeigt, dass sie über viel Moral verfügen. Wir rechnen damit, dass sie den Schwung aus der Schlussphase vom vergangenen Spieltag in das Heimspiel gegen uns mitnehmen. Sie haben ein sehr laufstarkes und intelligentes Mittelfeld, was so ein bisschen ihr Herzstück ist. Vorne haben sie Stürmer mit viel Tiefgang. Zudem verbuchen sie die meisten Flanken sowie die meisten Torabschlüsse und Tore nach Hereingaben in der Liga. Das war bei uns auch ein wichtiges Thema, dass wir in der eigenen Box sehr gut verteidigen müssen. Es wird, ähnlich wie gegen Köln, darauf ankommen, wer in den Strafräumen besser ist. Diese Mannschaft wird das Spiel gewinnen. Da haben wir auch den Fokus in der Trainingswoche draufgelegt. Mit Budu Zivzivadze hat der KSC einen torgefährlichen Spieler verloren, mit Mikkel Kaufmann aber auch wieder einen dazugewonnen. Den Abgang haben sie auf mehreren Schultern aufgefangen und da ist definitiv auch ein Marvin Wanitzek zu nennen, der extreme Gefahr vor dem Gehäuse ausstrahlt. Die Abhängigkeit ist nicht mehr so da und das sieht man in der Gesamtausrichtung des Spiels. Wir wissen, dass sie eine hohe individuelle Qualität haben. Bisher haben sie 39 Tore erzielt, von denen aber nur 29 Treffer durch die Wahrscheinlichkeit der xGoals zu erwarten waren. Wir haben 18 Tore geschossen und den gleichen Wert. Irgendwo liegen bei uns also zehn Treffer rum, die sie obendrauf gepackt haben.“

…die Passgenauigkeit in der Offensive:
Scherning: „Wenn es eine pauschale Schablone gebe, die man über Situationen legen kann, dann würde es die Arbeit sehr vereinfachen. Wir haben sehr gute Situationen im Spiel gegen den 1. FC Köln gehabt, gerade was die kurze Spielverlagerung angeht. Immer wieder ist es uns gelungen, in unsere Räume zu gelangen. Was dann hin und wieder noch fehlt, ist dieses Timing, den freien Fuß zu treffen, in die Bewegung reinzuspielen und dadurch nicht an Dynamik zu verlieren, sondern diese zu halten. Das entscheidet darüber, wie schnell man ins letzte Drittel kommt und wie viele Gegenspieler sind noch zum Verteidigen in der Box. Je mehr Zeit du durch ungenaue Pässe verschwendest, desto mehr Zeit hat der Gegner, den Strafraum wieder stark zu besetzen. Das sind Dinge, die wir noch besser machen müssen, auch wenn wir gegen Köln in diesen Räumen ein gutes Spiel gemacht haben. Da geht es um Details. Unser Auftrag ist es, mehr Tore zu erzielen. Wir sind in einer Phase, wo wir Spiele gewinnen müssen, und Ergebnisse brauchen, um in dieser Liga zu bleiben. Dazu gehört neben der Konstanz von guten Leistungen auch die deutlich höhere Quote bei Toren.“

…die Hoffnung auf das Momentum:
Scherning: „Die Art und Weise, wie wir gegen Köln über 90 Minuten aufgetreten sind und uns unsere Möglichkeiten erspielt haben, macht mir Hoffnung. Trotzdem gibt es zwei Seiten: Wir müssen diese Chancen nutzen. Da haben wir viel Potenzial und zu viele Spieler, die noch kein Tor geschossen haben. Ich erwarte deutlich mehr Torgefahr von vielen Akteuren im Offensivbereich. Ich bin froh, dass wir jetzt mal aus einer Standardsituation heraus erfolgreich waren. Das alles gibt mit Zuversicht, wenn wir es schaffen, diese Möglichkeiten deutlich konsequenter zu nutzen."

Die komplette PK gibt es im Re-Live auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.

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Foto: Agentur Hübner