1:1-Remis im 182. Derby

Mutige Löwen kassieren Ausgleich in der Nachspielzeit

Remis in der Landeshauptstadt! Die Eintracht macht an der Leine ein gutes Spiel und muss sich am Ende doch mit einem 1:1 (0:0) im Derby begnügen. Auf eine unspektakuläre, torlose erste Hälfte folgte ein dominantere zweite der Eintracht, die in der 77. Minute auch durch Lino Tempelmann hochverdient in Führung ging. Die Gastgeber aus Hannover konnten allerdings ihrerseits in der Nachspielzeit nach einer Ecke noch den Ausgleich durch Josh Knight erzielen (90'+3).

Ausgangslage:

Während es für die Eintracht darum geht, die Liga zu halten, wollen die Hannoveraner gerne hoch in die Bundesliga. Entsprechend war auch vor dem 182. Niedersachsenderby die Favoritenrolle klar. Doch ein Derby schreibt seine eigenen Geschichten. Im Hinspiel besiegten die Löwen den Konkurrenten von der Leine hochverdient mit 2:0. In der Landeshauptstadt Niedersachsens wollte die Eintracht auch heute mit viel Intensität und Mentalität einem der Aufstiegskandidaten der Liga entgegentreten und Zählbares mit auf die Heimreise nehmen. 

Aufstellung:

Gleich drei Veränderungen nahm Trainer Daniel Scherning in der Startelf vor. Auf Marvin Rittmüller, der muskuläre Probleme hat, musste er verzichten, darüber hinaus nahmen Kevin Ehlers und Johan Gomez zunächst auf der Bank Platz. Neu in die erste Elf rutschen dafür Jannis Nikolaou, Sven Köhler sowie Fabio Kaufmann. Besonders Nikolaou und Kaufmann haben beste Derbyerfahrungen und sollten diese für die Mannschaft gewinnbringend einsetzen.  

Die Partie:

Bevor das Spiel überhaupt richtig losgehen konnte, war es auch schon wieder unterbrochen. Den wiederkehrenden Protestaktionen zum Trotz entwickelte sich eine chancenreiche erste Halbzeit. Den Anfang machte dabei Levente Szabó aus der Distanz (20'), ehe Jannis Nikoloau eine Freistoßflanke von Sven Köhler knapp verpasste (27'). Dann kamen auch die Hausherren ins Spiel, und wie! Nach Flanke von Jannik Rochelt scheiterte Nicolo Tresoldi am überragend parierenden Thorben Hoffmann (33'). Kurz darauf blockte Jannis Nikolaou stark gegen Havard Nielsen (35'). Es blieb munter, unter anderem parierte nun Ron-Robert Zieler stark gegen Szabó, Sei Muroyas Versuch landete nur am Außennetz (36' und 45'). Kurz vor Ende der ersten Halbzeit musste Scherning bereits wechseln, der gelb-vorbelastete Ermin Bicakcic wurde durch Kevin Ehlers ersetzt. Torlos ging es in die Kabinen, mit Chancen auf beiden Seiten. 

Besser aus den Kabinen kamen dann die Blau-Gelben, unter anderem scheiterten Rayan Philippe aus der Distanz wie auch Sven Köhler per Freistoß (47' und 52'). Die Gastgeber, die zur Halbzeit gleich dreifach wechselten, meldeten sich aber auch schnell bei Hoffmann im Kasten der Eintracht an, doch Joker Hyunju Lee verzog knapp (50'). Die Eintracht, die wirklich ein gutes Spiel machte, musste dann einen Schreckmoment überstehen. Nach einem Zusammenprall zwischen Köhler und Ngankam musste der Braunschweiger mit einer Trage und sichtlich benommen vom Spielfeld. In der Folge dieser Situation änderte sich an der Partie der Löwen aber trotzdem wenig, weiter ging es mit Mut und Elan nah vorne. Nur eine Minute später sorgte der muntere Szabó wieder für Gefahr, als sein Schuss aus guten 17 Metern knapp drüber segelte (68'). Knappe zehn Zeigerumdrehungen nach dieser nächsten Chance war es dann Lino Tempelmann, der sich ein Herz fasste, gute 25 Meter vor dem Kasten Boris Tomiak stehen ließ und wuchtig ins lange Eck zielte. Keine Chance für Schlussmann Zieler (77'). Der viel umjubelte Treffer der Leihgabe brachte die Eintracht nicht nur auf die Siegerstraße, sondern sorgte auch für eine deutliche Steigerung der Offensivbemühungen der Hausherren. Acht Minuten vor dem Ende war es nochmal Tempelmann, doch Zieler verhinderte das zweite Tor des 26-Jährigen und kratzte das Leder aus dem Winkel (82'). In der Nachspielzeit wurde der verpasste zweite Treffer dann von den Gastgebern bestraft. Nach einer Ecke stieg Verteidiger Josh Knight am höchsten und köpfte spät zum 1:1-Ausgleich ein (90'+3). Die Löwen verkauften sich vor allem in der zweiten Hälfte teuer, am Ende reichte es aber trotz der dennoch nur für einen Punkt.

Am nächsten Wochenende empfangen die Löwen Hertha BSC im EINTRACHT-STADION. Anpfiff ist am Sonntag, dem 16. März um 13.30 Uhr.

Info nach Abpfiff: Sven Köhler, der nach einem Kopftreffer im zweiten Durchgang ausgewechselt werden musste, geht es den Umständen entsprechend gut. Er musste nicht im Krankenhaus verbleiben.

Das Spiel im Stenogramm:

Hannover
Zieler (C)– Knight, Tomiak, Neumann, Tresoldi, Rochelt (Voglsammer, 75'), Nielsen (Ngankam, 46'), Wdowik (Matondo, 79'), Muroya (Dehm, 46'), Halstenberg, Gindorf (Lee, 46')

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou, Ivanov, Bicakcic (C) (Ehlers, 44'), Kaufmann, Philippe, Szabó (Polter, 84'), Baas, Tempelmann, Di Michele Sánchez (Bell Bell, 84'), Köhler (Tachie, 65')

Tore:
0:1 Tempelmann (77')
1:1 Knight (90'+3)

Gelbe Karten:
Muroya, Ngankam / Bicakcic, Kaufmann, Nikolaou

Schiedsrichter:
Dr. Matthias Jöllenbeck

Zuschauer in der Heinz von Heiden Arena:
32.100