Scherning: "Die Fans geben uns unheimlich viel Kraft"

Die Stimmen zum Pokalaus gegen Eintracht Frankfurt

Knapp 50 Minuten hielt man gut gegen den Erstligisten Eintracht Frankfurt, doch am Ende brachten die Hessen auch ihre individuellen Qualitäten auf den Platz und gewannen das Spiel mit 4:1. Die Stimmen zum Spiel, präsentiert von Volkswagen Financial Sevices:

Sven Köhler:
"Fehler dürfen wir uns auf dem Niveau nicht erlauben. Das tut dann brutal weh, weil wir gerade eine gute Phase und Ballbesitz hatten. Wenn wir dann 1:0 in Rückstand geraten ist das brutal. Danach gehen wir unnötig ins Pressing, obwohl wir es nicht müssen. Wir hätten das Spiel länger offenhalten können. Wenn wir das 2:1 machen, dann ist das Spiel wieder offen, aber unser Tor hat nicht gezählt. Momentan passiert sehr viel gegen uns, aber wir hatten bis dato ein gutes Spiel und Frankfurt hatte bis zum 1:0 keine echte Torchance. Da waren wir vielleicht sogar einen Tick gefährlicher. Unser Ballbesitzanteil war eigentlich ganz in Ordnung und es war ein ausgeglichenes Spiel. Aber Frankfurt hat die Qualität und macht aus einer Situation das 1:0. Wir machen so ein gutes Spiel, stehen so stabil, ließen von Frankfurt wenig zu, aber im Fußball werden Fehler nun mal so bestraft. Die Gegentore schmerzen, aber ich bin jemand der doppelt aufs Gas geht, wenn es schwer wird. Ich sehe die 52 sehr guten Minuten. Wir fahren trotzdem mit einem positiven Gefühl nach Köln."

Jannis Nikolaou:
"52 Minuten bis zum 1:0 waren sehr gut und wir haben wenig zugelassen, obwohl der Saisonstart nicht so gut war. In der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut wegverteidigt und Frankfurt hatte keine richtige Torchance. Das war ein mannschaftlicher Erfolg und wir haben als Team gut verteidigt. Mit dem 1:0 kippt das Spiel total und wir sind dann irgendwie ins offene Messer gelaufen, weil wir zu schnell aufgemacht haben. Wir hatten von Beginn an ein gutes Spiel gezeigt und müssen es länger offenhalten. Die drei Gegentore in neun Minuten gehen natürlich nicht und Frankfurt hat unsere Fehler ausgenutzt. Das ist sehr bitter. Wir müssen die gute Phase bis zum ersten Gegentor mitnehmen und darauf aufbauen. Wir müssen das Positive und die Kompaktheit mit in die Liga nehmen. Wir hatten einen riesen Umbruch, aber das will ich nicht als Grund nehmen. Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und werden dann in Köln die ersten Punkte einfahren."

Daniel Scherning:
„Es war klar, dass heute alles passen muss, um eine Runde weiterzukommen. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt und im tiefen Block sehr viel weggenommen. Dabei haben wir es geschafft, eigene Nadelstiche über Umschaltmomente und Standardsituationen. Bis zur Pause war die Partie sehr offen. Hinten raus sind uns diese zehn Minuten zum Verhängnis geworden, in denen wir die drei Gegentreffer kassieren. Mich ärgert gerade, dass wir beim 0:1 selbst im Angriffsmoment sind und dann einen sehr vermeidbaren Ballverlust haben. Wir wollten den Schwung aus der ersten Hälfte mitnehmen und hätten dann die Situation bis zur Flanke von Ekitiké unterbinden können. Danach sind wir kopflos geworden und Frankfurt hat ihre individuelle Qualität im letzten Drittel brutal gut ausgespielt. Umso bitterer ist es, in der Deutlichkeit zu verlieren. Wir haben wieder gesehen, dass eine Halbzeit auf dem Level einfach nicht ausreicht und wenn du für alles, was du dem Gegner anbietest, bestraft wirst. Wenn man sieht, was hier über 90 Minuten von unseren Fans für eine Stimmung gemacht wurde, auch in den letzten 20 Minuten in einer sportlich ausweglosen Situation. Was da von den Rängen kam, gibt uns unheimlich viel Kraft und macht mich stolz. Uns kommt da viel Energie entgegen, die wir in den kommenden Wochen auch gebrauchen können. Ein großes Kompliment an unsere Fans für diese Unterstützung.“

Dino Toppmöller (Cheftrainer Eintracht Frankfurt):
„Wir wussten, was hier auf uns zukommt: Ein Hexenkessel und ein tolles Stadion. Hinzu kommt eine Mannschaft, die vorne sehr viel Qualität und viel Tempo hat. In der ersten Halbzeit hatten wir eine gute Kontrolle über das Spiel und hatten auch defensiv alles im Griff, bis auf den einen oder anderen Standard, der mal gefährlich wurde. Selbst sind wir nicht so in die Offensivaktionen reingekommen, die wir uns vorgenommen hatten. Wir haben die Löwen schon einen Tick anders erwartet. Diesen tiefen Block in der eigenen Hälfte musst du erstmal bespielen. Am Ende gehen wir durch eine Top-Aktion von Hugo Ekitiké und Fares Chaibi in Führung und dann hat das Spiel für uns einen guten Lauf genommen. Die Eintracht hat weiter tapfer dagegengehalten. Hier musst du Montagabend erstmal bestehen, das haben wir. Darüber sind wir froh.“