1:3 - Eintracht unterliegt Paderborn

Ivanov mit erstem Pflichtspieltor für die Löwen

Im letzten Pflichtspiel vor der Länderspielpause verlieren die Löwen gegen den SC Paderborn mit 1:3 (1:2). Gegen die Paderborner war die Mannschaft von Jens Härtel bereits nach einer halben Stunde durch zwei Treffer von Mattes Hansen (12') und Raphael Obermair (27') in Rückstand geraten. Der Anschluss durch Robert Ivanov ließ aber nochmal Hoffnung aufkeimen (39'). Ein engagierter Auftritt im zweiten Durchgang mit deutlichem Chancenplus für dominante Löwen reichte am Ende aber nicht aus. Filip Bilbija setzte in der Nachspielzeit mit dem 1:3 den Schlusspunkt einer bitteren Niederlage (90'+6).

Ausgangslage:
Der Fokus lag für die Löwen vor der Partie auf der Heimstärke. Drei Begegnungen in Serie hatte man an der Hamburger Straße nicht mehr verloren, gegen die Ostwestfalen sollten daher wieder Punkte eingefahren werden. Durch das Remis des VfL Osnabrück war man am gestrigen Samstag auf den letzten Tabellenrang gerutscht, der mit einem Sieg wieder verlassen werden sollte. Der Sportclub kam auf der anderen Seite mit Rückenwind nach Braunschweig. Ein 3:1-Erfolg über Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 und drei Spielen ohne Niederlage gaben den Ostwestfalen Auftrieb. Der Abstand zum Tabellenkeller sollte weiter vergrößert werden.

Aufstellung:
Auch, wenn es am Ende in Rostock nicht für etwas Zählbares gereicht hat, attestierte Chef-Trainer Jens Härtel seiner Mannschaft „das beste Auswärtsspiel der Saison“. Die Leistung gab dem Fußballlehrer keinen Ansatz dazu, die Anfangsformation zu verändern. Sowohl die Startelf als auch die Ersatzbank lasen sich nominell im Vergleich zur Partie an der Ostsee unverändert. Auch SCP-Coach Lukas Kwasniok schenkte 10 von 11 Jungs aus seinem Team nach dem Sieg über Schalke 04 ebenfalls wieder das Vertrauen. Nur Felix Platte stand nach seinem Startelfeinsatz gegen die Knappen nicht im Kader der Paderborner, für ihn begann der 18-jährige Ilyas Ansah in der Offensive.

Die Partie:
In den Anfangsminuten bot sich den Zuschauern an der Hamburger Straße ein recht unspektakuläres Bild. Strafraumszenen gab es so gut wie keine. Die Paderborner hatten zunächst mehr Ballbesitz und versuchten immer wieder mit schnellen Pässen in die Tiefe, die Abwehrreihen der Löwen zu überspielen. Das Heft des Handelns hatte der SCP in der Hand, die Eintracht agierte mit Gegenstößen und Konterfußball. Sobald der gegnerische Sechzehner erreicht wurde, standen jedoch beide Defensiven stabil und sicher. In der 10. Minute folgte dann die erste Chance des Spiels, als Johan Gómez nach einer Flanke von Fabio Kaufmann am zweiten Pfosten hochstieg und das Tor per Kopf nur knapp verfehlte (10‘). Direkt im Gegenzug sollten es die Gäste dann besser machen. Nach einer Ecke entwischte Mattes Hansen im Strafraum der Hausherren seinem Bewacher Sebastian Griesbeck und lenkte den Ball an Ron-Thorben Hoffmann vorbei ins kurze Eck (12‘). Die Paderborner suchten zu Beginn mehr den Weg nach vorne und belohnten sich dafür, die Löwen mussten nun dem Rückstand hinterherlaufen. Kaan Caliskaner sorgte per Kopfball für Aufsehen, verpasste aber die schnelle Antwort ebenso, wie Gómez mit einem Schuss aus der Drehung aus elf Metern (17‘/19‘). Mit der Zeit wurde die Partie ein wenig zerfahrener, nach vorne gab es von beiden Mannschaften weniger Anreize im Angriff. Mitten in diese Phase fiel dann das zweite Tor für den SCP. Raphael Obermair und Adriano Grimaldi sorgten mit einem Doppelpass für Raum in der blau-gelben Abwehr, den Obermair im Sechzehner zu Nutzen wusste. Gegen Donkor war er schneller am Spielgerät und schob aus kurzer Distanz zur Erhöhung ein (27‘). In der Folge musste sich die Mannschaft von Jens Härtel erst einmal erholen, während der Sportclub weiter ein wenig mehr Betrieb nach vorne machte. Bei der Eintracht fehlte in den vereinzelten Gegenstößen die Genauigkeit und letztendliche Konsequenz. So musste die Antwort passenderweise über eine Standardsituation folgen. Eine Ecke von Robin Krauße rutschte im Zentrum bis zu Robert Ivanov durch. Der finnische Nationalspieler schaffte es dann aus zwei Metern trotz Gegenwehr den Ball über die Linie zu drücken. Der Anschluss war geschafft (39‘). Und der setzte Kräfte frei, so war die Eintracht nun am Drücker. Wieder war es Johan Gómez, der vor dem Halbzeitpfiff noch den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Doch SCP-Keeper Jannik Huth parierte den druckvollen Abschluss des Angreifers zur Ecke (45‘+1). Damit ging es mit dem Rückstand in die Katakomben.

Kurz nach dem Wiederanpfiff hätte es dann beinahe den erneuten Rückschlag gegeben, doch Adriano Grimaldi brachte das Leder nach einem Paderborner Konter frei vor dem Tor nicht auf den Kasten (48‘). Die Eintracht agierte trotzdessen weiter sehr mutig, wollte mehr. Die Vorstöße der Härtel-Elf konnten die Gäste aber bereinigen. Auch die Gastgeber konnten kurz darauf eine Großchance verzeichnen, als Sebastian Griesbecks Kopfball nach einer Hereingabe von Ivanov nur Zentimeter am Gehäuse von Huth vorbeisegelte (55‘). Danach war es wieder Gómez, der erneut an Huth scheiterte. Der eingewechselte Youssef Amyn brachte das Spielgerät vor das Tor, wo Marcel Hoffmeier dem US-Amerikaner den Ball ins Gesicht schoss. Den Abpraller konnte Keeper Huth dann gerade noch von der Linie kratzen (60‘). Der umtriebige Offensivakteur der Löwen sollte auch vier Minuten später seinen Treffer verpassen, als er nach einem Steckpass von Caliskaner das Leder hauchdünn links am Kasten vorbeisetzte (64‘). Die Eintracht zeigte ein anderes Gesicht als im ersten Durchgang. Es war ein Chancen-Feuerwerk, das die Braunschweiger den 19.000 Fans im EINTRACHT-STADION boten, doch der mittlerweile verdiente Ausgleich wollte einfach nicht fallen. Zwischenzeitlich 16:6 Torschüsse waren ein deutliches Zeichen, aber trotzdem führte weiter Paderborn. Zu allem Überfluss kam dann auch noch Pech dazu: Jannis Nikolaou scheiterte mit einem Kopfball am Querbalken (83‘). So sollte es am Ende noch bitterer werden, als Filip Bilbija gegen die alles nach vorne werfenden Blau-Gelben den Deckel draufmachte und in der Nachspielzeit zum 1:3 traf (90‘+6). Die Hausherren, die sich im zweiten Durchgang stark verbessert und angriffslustig zeigten, aber einfach nicht ins Tor trafen, bleiben so vorerst auf dem letzten Tabellenplatz.

Für die Eintracht geht es nach der Länderspielpause unter Flutlicht beim Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg zur Sache (20. Oktober, 18.30 Uhr).

Das Spiel im Stenogramm:

Eintracht
Hoffmann – Nikolaou (C), Ivanov, Krüger (Philippe, 87‘), Donkor, Wiebe (Rittmüller, 80‘), Griesbeck, Caliskaner (Ihorst, 76‘), Kaufmann (Amyn, 46‘), Krauße, Gómez (Helgason, 76‘).

Paderborn
Huth (C) – Schuster (D. Kinsombi, 87‘), Müller (Musliu, 77‘), Hansen, Obermair, Klaas (Bilbija, 64‘), Klefisch, Ansah (M. Kruse, 64‘), Muslija (Conteh, 77‘), Hoffmeier, Grimaldi.

Tore:
0:1 Hansen (12‘)
0:2 Obermair (27‘)
1:2 Ivanov (39‘)
1:3 Bilbija (90'+6)

Gelbe Karten:
Nikolaou, Wiebe, Krauße / -

Schiedsrichter:
Florian Badstübner

Zuschauer im EINTRACHT-STADION:
19.003

Fotos: Eintracht, Agentur Hübner

9. Spieltag: Eintracht - SC Paderborn 07