Amyn: "Das schönste Erlebnis in meiner bisherigen Karriere"

Offensivakteur der Löwen feiert auf Länderspielreise zwei Siege mit dem Irak und sein Debüt

Neben Robert Ivanov und Johan Gómez war auch Youngster Youssef Amyn über die vergangene Woche auf Länderspielreise. Für den 20-Jährigen war es zudem eine ganz besondere: Das erste Mal lief er für die A-Nationalmannschaft des Iraks auf. Nachdem er in der Vergangenheit schon für die Jugendteams des Landes am Persischen Golf antrat, schnürte er nun die Schuhe für die Profis. Dabei gelang ihm ein erfolgreiches Debüt, bei dem er gleich einen Treffer beisteuern konnte. eintracht.com hat mal bei dem Offensivakteur nachgefragt, wie er diese ereignisreichen Tage wahrgenommen hat.

Hey Youssi, Du warst die vergangenen Tage auf Länderspielreise mit dem Irak. Zuvor warst Du schon bei den Nachwuchsteams aktiv. Jetzt stand Deine erste Reise mit der A-Nationalmannschaft an. Wie war diese Erfahrung für Dich? Gab es große Unterschiede zu den Spielen mit der Junioren-Nationalmannschaft?

Youssef Amyn: „Ich wurde bereits in der vergangenen Länderspielpause für die irakische Nationalmannschaft nominiert. Zu dem Zeitpunkt war ich allerdings noch neu bei der Eintracht. Ich wollte mich daher erstmal hier beweisen, diese Entscheidung wurde auch gut aufgenommen. Die Länderspielreise war nun sehr erfolgreich. Es gab schon Unterschiede im Vergleich zum Nachwuchs. Alles ist professioneller und top organisiert gewesen.“

Dir ist direkt ein absoluter Traumstart geglückt. Gegen Indonesien bist Du vor heimischer Kulisse bei Deinem Debüt eingewechselt worden und hast einen Treffer zum zwischenzeitlichen 4:1 erzielt. Was war das für ein Gefühl vor den eigenen Fans gleich so eine Premiere hinzulegen?

Amyn: „Das ist für mich bisher das schönste Erlebnis in meiner Karriere. Vor knapp 65.000 Fans in der WM-Qualifikation zu treffen, gelingt einem nicht alle Tage. Es war für mich ein ganz besonderer Moment und hat mich und meine Familie sehr stolz gemacht.“

Gegen den Vietnam wurde es dann am Dienstag im Gegensatz zum Indonesien-Duell ziemlich spannend, doch in der siebten Minute der Nachspielzeit habt Ihr noch den spielentscheidenden Treffer zum 1:0 erzielen können. Hat Euch in dieser engen Situation das Selbstvertrauen aus dem Spiel davor geholfen?

Amyn: „Wir wussten von Beginn an, dass es eine schwere Partie wird. Die Platzverhältnisse waren nicht so gut und dann war es auch noch ein Auswärtsspiel. Wir hatten aber Selbstvertrauen in uns und unsere Idee. Auch, wenn es bis zur letzten Sekunde knapp werden würde. So ist es dann auch gekommen. Es macht uns natürlich umso glücklicher, dass wir am Ende noch den Sieg einfahren konnten und jetzt mit sechs Punkten dastehen.“

Für Euch ging es in Deinen ersten beiden Spielen nun schon um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026. Bis dahin ist noch ein weiter Weg zu gehen. Hast Du Dir langfristige Ziele mit dem Nationalteam gesetzt? 

Amyn: „Klar, der Weg bis zur WM ist noch sehr lang. Vorher müssen wir mehrere Gruppenphasen überstehen. Das Ziel ist schlussendlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026. Im Januar steht aber auch der Asian Cup an, bei dem wir schon weit kommen wollen.“

Nun geht es für Dich zurück nach Braunschweig und mit Schwung in den Endspurt der Hinrunde in der 2. Bundesliga. Was kannst Du von der Nationalmannschaft in den Fußball-Alltag bei der Eintracht mitnehmen?

Amyn: „Ich komme mit viel Selbstvertrauen zurück nach Braunschweig. Während meiner Abwesenheit haben meine Teamkollegen auch einen erfolgreichen Test gegen St. Pauli bestritten. Ich hoffe, sie sind alle gut drauf und dass wir gegen den Hamburger SV ein gutes Spiel machen werden. Mit meiner Qualität im offensiven Eins-gegen-Eins möchte ich dem Team helfen. Das hat nun bei der Nationalmannschaft sehr gut geklappt und das tut es hoffentlich auch bei der Eintracht.“

Vielen Dank für Deine Zeit und natürlich nochmal Glückwunsch zum ersten A-Länderspieltor!

Foto: imago images/Eibner